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Kaufberatung Plattenspieler

bachmanns

Well-Known Member
Guten Morgen allerseits,

nachdem ich mir letztes Jahr die Kombi Audiolab 6000A/CDT/N mit einem Paar Wharfedale EVO 4.3 zugelegt habe, höre ich seitdem Musik zu etwa 30 % über CD und etwa 70 % über Streaming (Spotify zum Stöbern, interessante Alben kaufe ich dann entweder in CD-Qualität über den Qobuz-Downloadstore und streame diese vom Rechner aus oder ich kaufe die CD).

Nun möchte ich die Anlage nach langem Überlegungen doch auch noch um einen Plattenspieler ergänzen, nachdem ich bei Freunden verschiedentlich auch Musik via LP hören konnte. Da die Auswahl an Drehern, Tonarmen und Tonabnehmern aber schier unendlich scheint und mich gerade etwas erschlägt, ersuche ich an dieser Stelle mal um Hilfe.

Das Ganze sollte am Ende unter 1.000 Euro bleiben, am Liebsten im Bereich von 500-800 Euro (plus evtl. noch nützliches Zubehör dazu). Zunächst soll es idealerweise ein aus der Kiste spielfertiges System sein, das dann auch über die Phonostufe des 6000A (die dem Vernehmen nach recht gut sein soll und kein reines Feigenblatt) laufen soll. Späteres Aufrüsten (Tonabnehmer(Tonarm/externe Phonostufe) ist ja dann immer noch drin.

Ich habe mich mal umgeschaut und bin am Pro-Ject Debut Pro hängengeblieben, der letztes Jahr vorgestellt wurde:
Der läge preislich bei etwa 760 Euro. Leider gibt es in den einschlägigen Foren über das Modell noch wenig bis nichts zu lesen. Optisch würde er zumindest sehr gut zu den schwarzen Audiolabs passen.

Was haltet Ihr von dieser Wahl? Kennt gar jemand von Euch das Gerät oder nutzt es selbst? Worauf sollte ich generell achten, gerade als Einsteiger (der vom Thema wenig bis gar keine Ahnung hat)? Habt Ihr Alternativvorschläge? Im Voraus herzlichen Dank für die Hilfe und viele Grüße von René
 
Hi
Ich habe zwar kein Plattendreher und möchte mir auch kein anschaffen aber ich hatte auch mal den Audiolab 6000A und war sehr zufrieden und möchte dir dazu beglückwünschen.
Gute Wahl! Für den Preis unschlagbar und zählt zur Kult-Optik. Viel Freude wünsche ich dir...
 
Vielen Dank, Andy! Ich bin auch sehr zufrieden mit den Audiolabs. Einzige Ausnahme ist der N, also der Streamer. Der läuft mit DTS Play-Fi und diese Software ist schlichtweg unausgegoren. Da geht zum Beispiel kein Gapless Playback. Bestimmte Alben kann/muß ich daher nur auf CD kaufen, weil sonst unschöne Pausen zwischen den einzelnen Tracks eingefügt werden. Hier hoffe ich, daß irgendein Update das noch ändern wird. Das Thema ist aber schon seit Jahren bekannt, ohne daß sich etwas geändert hätte.

Davon abgesehen würde ich die Kombi aber jederzeit wieder kaufen. Nicht nur klanglich top, sondern auch optisch schön reduziert. Da würde der Pro-Ject wunderbar dazu passen. Ich habe nur leider keine Ahnung, ob der "taugt". Erfahrungen gibt es bisher noch keine, lediglich Tests. Und die sind mit Vorsicht zu genießen, weil alles toll ist. Kritik war da nicht zu finden.
 
Hallo Bachmanns,

auch wenn ich selbst keinen Dreher mehr besitze, kann ich dir doch zumindest ein paar nützliche Tips in dieser Frage an die Hand geben.

1. Sprich doch mal Dennis (=Username) hier im Forum an. Er hat sich vor kurzem einen Pro-Ject Perspective Anniversary angeschafft. Ist zwar nicht das selbe Modell, aber ich meine in Erinnerung zu haben, dass er ebenfalls irgendwas um die 1000,- € ausgegeben hat.

2. (Theoretische) Unterschiede zwischen Direktantrieb und Riemenantrieb: Direktantrieb hat weniger Gleichlaufschwankungen, Riemenantrieb dafür geringere Vibrationen auf dem Teller, da diese im Riemen absorbiert werden

3. "Klangunterschiede" bei Tonarmen an sich gibt es nicht, sie unterscheiden sich in der (Langzeit)präzision. Entscheidend ist, dass Lager, Aufhängungen wenig Spiel haben und die Materialien sicher stellen, dass dies auch möglichst lange so bleibt (Verschleißresistenz). Denn er die Aufgabe, dass die Neigung, die Kröpfung und der Winkel des Tonabnehmersystems so verläuft, dass die Nadel im perfekten Druck und in idealer Position zur Rille der Schallplatte steht

4. Wenn du bisher noch keinen Plattenspieler hattest: Die Justage keinesfalls selber machen, sondern von einem kompetenten Händler bei dir zuhause durchführen und erklären lassen. Das ist sehr gut investiertes Geld, denn schon kleinste Fehler oder Unachtsamkeiten können die Nadel oder den Nadelträger ruinieren. Selbst Deformierungen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, führen zu Klangeinbußen und einem ungleichmäßigen Verschleiß der Rille im Vinyl. Es gibt zwar viele Videos dazu im Netz, vor Fehler und Unachtsamkeiten schützen die aber nicht.

5. Das Tonabnehmersystem ist sehr klangrelevant. Grundsätzlich lässt sich nicht sagen, ob MC oder MM besser klingt. In beiden Fraktionen gibt es tolle Systeme. Gleichsam kommt es aber darauf an, wie gut es mit dem Eingang deines Phono-Eingangs bzw. Phono-Pre-Amp in deinem Verstärker harmoniert. Daher kann es durchaus lohnen, den eigenen Verstärker zum Händler zu schleppen und sich dort mal ein paar Vorführgeräte zwecks Hörvergleich anschließen zu lassen.

6. Behalte stets im Blick, dass ein Plattenspieler immer nur das abspielen kann, was auf einer Platte drauf ist. Und genau das (abgesehen von LPs bis zu den späten Siebzigern ) immer erst mal digital im Presswerk angeliefert und lediglich anschließend analog rückkonvertiert wird . Bedeutet: Du kannst zwar Plattenspieler untereinander vergleichen, im Vergleich zu einem digitalen Quellgerät aber bestenfalls beurteilen, wie hoch die klangmindernden analogen Abstriche beim Dreher XYZ ins Gewicht fallen. Mit anderen Worten: Der optische Kultfaktor spielt vor diesem Hintergrund dann eine fast noch größere Rolle, als die Klangqualität. Denn um ein digitales Original bestmöglich wiederzugeben, gilt nun mal die Divise: Möglichst lange auf der digitalen Ebene bleiben. Und genau hierfür wurden Plattenspieler niemals konzipiert. Solltest du also keine umfangreiche Schallplattensammlung aus dem tatsächlichen Herstellungszeitraum vor 1980 besitzen, würde ich die "Klangfrage" völlig entspannt sehen: Testanschluss- Klang gefällt? - Alles gut- einpacken, kaufen und keine weiteren Gedanken mehr machen.

7. Wenn dein Plattenspieler möglichst "kultig" daher kommen soll: Dual, Technics und Thorens haben schon in der Blütezeit der Vinyldreher Maßstäbe gesetzt. Somit können deren Produkte auch in der realen Gegenwart nicht verkehrt sein. Denn die aktuellen Modelle basieren in weiten Teilen auch heutzutage immer noch auf ihren technischen Urahnen.

Mit deinem Budget um die 1000,- € solltest du also schon mal gut unterwegs sein. Und was Tests und Fachzeitschriften anbelangt: Hier im Forum gibt es einen Thread, der sich deutlich differenzierterer mit diesem Thema umgeht, als das übliche Bashing anderorts.
Grundsätzlich "toxisch" sind sie nicht. Wenn man einfach nur die für sich selbst die relevanten Fakten aus den Fließtexten rausfiltert und die Endbewertung nicht als zwingenden Maßstab betrachtet, können diese bei der Auswahl durchaus gute Dienste leisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Thomas, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Jede Menge Input.

Ich besitze tatsächlich, abgesehen von einer Mainzelmännchenplatte:D aus frühester Kindheit, momentan nicht eine einzige Schallplatte. Hier fange ich also, wie beim Plattenspieler, bei Null an. Da der Audiolab nur MM an seiner Vorstufe kann, sollte folglich der erste Griff auch zu einem MM-System gehen. Spätere Änderungen nicht ausgeschlossen. Kommt alles darauf an, wie sehr mir das LP-Hören zusagt. Rein vom Gefühl her schätze ich aber, daß auch künftig der Schwerpunkt bei mir eher auf den digitalen Medien liegen dürfte und die Platten für besondere Momente genutzt werden. Vielleicht werde ich das in einem Jahr aber auch ganz anders sehen.

Gut ist der Tip mit dem Händler und der Vorführung. Leider lebe ich, was das angeht, mitten im Nichts. Daher gefiel mir die recht einfache Einrichtung des Pro-Ject, wo nur noch Auflagekraft und Antiskating eingestellt werden müssen, auch sehr gut. Zumindest erschien mir das Ganze anhand der im Netz verfügbaren Anleitung einfach zu sein. Ich muß mal schauen, ob ich einen Händler finde, der weniger als eine Autostunde entfernt ist und idealerweise den gewünschten Spieler und auch einen Audiolab 6000A da hat, um sich diese Kombi mal anzuhören.
 
Hi bachmanns,

ich kenn den PS nicht. Im Datenblatt ist die Geschw. Abweichung nicht so dolle, ob man das hört?

Habe aber selber einen Pro-ject Perspective und der dreht schon ein paar Jahre bei mir.
Bisher mussts ich nur den Riemen tauschen.

Der TA scheint ein dazu gerkaufter Ortofon 2M Red zu sein! Sehen beide gleich aus und haben die gleiche empf. Abschlusskapazität 150 - 300.

Ortofon 2M Red

Du müsstest mal schauen ob die Werte zu deinen Phonoeingang passen!

Die einen sagen Project scheiß Brettchen Spieler und kauf dir lieber was altes, andere sind damit zufrieden.

Wenn er dir gefällt, warum nicht. Passt der TA nicht, kannst du dir notfalls einen externen Phonopre kaufen,
den man einstellen kann.
Hab selber 2 Ortofon MC 's die sind nicht so zickisch.

Wenn das ein 2M Red Ortonfon ist, kann man sicher den Nadeleinschub zum Bronze oder Black tauschen die haben einen besseren Schliff.

Falls du nur ab und zu Lp hörst, würde ich erstmal probieren.


Gruß Guido
 
hat jemand einen Debut Pro gekauft.
Er hat ein kleines Problem damit.

xxxx

Hoffe das ich das hier verlinken darf?

Gruß Guido
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank, Guido!
Der TA scheint ein dazu gerkaufter Ortofon 2M Red zu sein! Sehen beide gleich aus und haben die gleiche empf. Abschlusskapazität 150 - 300.

Ortofon 2M Red

Du müsstest mal schauen ob die Werte zu deinen Phonoeingang passen!
Über das Thema bin ich bei der Recherche auch schon gestolpert. Da ich kein Techniker bin, weiß ich leider nicht genau, um was es da eigentlich geht. Nur, daß auch die Anschlußkabel dabei auch noch eine Rolle spielen sollen (stand irgendwo im Analogforum). Audiolab gibt im Datenblatt für den 6000A eine Eingangsimpedanz von 100 pF an. Jetzt habe ich aber keine Ahnung, ob das dann paßt oder nicht?

hat jemand einen Debut Pro gekauft.
Er hat ein kleines Problem damit.

Das war tatsächlich einer der wenigen Treffer zu diesem Plattenspieler, die ich im Netz finden konnte. Anscheinend aber ein (Transport-)Schaden? Oder Produktionsfehler?

Gruß, René
 
hat jemand einen Debut Pro gekauft.
Er hat ein kleines Problem damit.

xxxx

Hoffe das ich das hier verlinken darf?

Gruß Guido
Wenn der Besitzer dieses Gerätes bzw, Autor dieser Kritik hier selbst in die Diskussion einsteigen möchte, ist das okay. Aber bitte keine Verlinkung ;)
 
Vielen Dank, Guido!

Über das Thema bin ich bei der Recherche auch schon gestolpert. Da ich kein Techniker bin, weiß ich leider nicht genau, um was es da eigentlich geht. Nur, daß auch die Anschlußkabel dabei auch noch eine Rolle spielen sollen (stand irgendwo im Analogforum). Audiolab gibt im Datenblatt für den 6000A eine Eingangsimpedanz von 100 pF an. Jetzt habe ich aber keine Ahnung, ob das dann paßt oder nicht?



Das war tatsächlich einer der wenigen Treffer zu diesem Plattenspieler, die ich im Netz finden konnte. Anscheinend aber ein (Transport-)Schaden? Oder Produktionsfehler?

Gruß, René

Hallo Bachmanns,
egal was du für ein Gerät nimmst: Irgendwo wirst du immer irgend jemand finden, der genau dieses Produkt dann aus welchen Gründen auch immer schlecht beleumundet. Erst wenn es pauschal im Netz an den unterschiedlichsten Stellen und Quellen Anhäufungen von ähnlich lautender Kritik gibt, lohnt es sich derartiges ernst zu nehmen. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und eine einzelne Krähe noch kein Hitchcock-Film.

Für jedes Neugerät gibt es eine Garantie und eine gesetzliche Gewährleistung. Allein schon aus diesem Grund kann es sich heutzutage kaum noch ein Hersteller leisten, qualitativ minderwertige Ware auf den Markt zu bringen oder nicht sofort zu reagieren, sobald ein Serienfehler bekannt wird. Ganz abgesehen vom Image-Schaden, der damit verbunden wäre. Klar, eine 100%ige Sicherheit gibt es nie. Aber wo hast du die schon?

Die häufigsten Probleme bei Plattenspieler treten übrigens aufgrund von nachlässigem Transport auf: Plattenteller draufgelassen und im schlimmsten Fall dann auch noch die integrierte Transportsicherung nicht zugedreht. Dann schlagen die Lager aus, was zu kapitalen Schäden führt.
 
Okay Moderator.
Sollte keine Werbung von mir sein.
So war es nicht gemeint ;) Das Problem ist: Sobald der Autor einer Kritik anonym ist, lässt sich die Qualität und der Wahrheitsgehalt von Sachverhalten nicht beurteilen. Daher ist es für uns wichtig, zumindest moderativ handlungsfähig und für die betroffenen Hersteller unmittelbar ansprechbar bleiben zu können. Außerhalb unserer Forengrenzen ist das nicht möglich.
 
Die angegebenen 100pf dürften kein Problem sein!

Das Kabel sollte bei MM nicht zu lang sein, max. 1,25 m besser weniger.

Bei Ebay gibt's das Goobay® Cinch Kabel, wird von vielen empfohlen. Wegen seinen niedrigen Wert.

Wenn du einen Händler in deiner Nähe findest, wäre angucken und anfassen schon mal nicht schlecht.

Der TA lässt sich leicht einstellen, da er keine Muttern braucht. Eine einfache Schablone ist bei Project meist dabei.

Bin auch kein Profi, hab es bist jetzt immer selber geschafft. Und fragen kostet nix.


Gruß Guido

PS: Alles Gut Mod Daumenhoch
 
Tatsächlich gehe ich auch nicht davon aus, daß man das genannte Problem verallgemeinern kann, sondern es sich eher um einen Einzelfall handelt.

Leider gibt es zu diesem Plattenspielermodell aber bislang ansonsten so gut wie nichts im Netz zu finden. Der nächstgelegene Händler wären die Hifi-Profis in Frankfurt, schon mindestens die sprichwörtliche Autostunde entfernt. Die führen aber natürlich Audiolab nicht, so daß ich beide Geräte zusammen dort nicht anhören kann. Meinen Verstärker möchte ich nun eigentlich nicht durch die Weltgeschichte fahren... Vermutlich läuft es dann doch eher auf eine Online-Bestellung hinaus, wo ich ja dann im Zweifel das Rückgaberecht nutzen könnte.
 
Project hat so viele Modelle, die hat kein Händler alle da. Und Fehler gibt's auch bei anderen Herstellern.

Du musst deinen Verstärker nicht mit rum schleppen.

Den PS kann man auch an einen anderen Verstärker vorführen, das ganze System muss halt zusammen passen.

Am besten ist zu Hause testen. Schöner ist es natürlich, das Objekt der Begierde vorher mal live zusehen.

Man muss nicht alles so heiß Essen wie es gekocht wird! ;)
 
Auch wieder wahr:) Da ich nächste Woche Urlaub habe, versuche ich es evtl. doch mal in Frankfurt, Werde morgen mal die Hifi-Profis anrufen und fragen, ob die den Spieler da haben. Ich habe nämlich eben gesehen, daß die auch Geräte verleihen. So könnte ich das Ganze dann doch risikolos zuhause testen.
 
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