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Alles "Lyngdorf" oder was? :-)

klangistzeitlos

Moderator
Das Thema Lyngdorf geistert hier ja schon einige Zeit durch diverse Threads. Und seit dem erreichen mich immer wieder PNs mit Rückfragen zu technischen Details zu diesem Hersteller, weil die rein technischen Infos auf deren Homepage dazu eher dürftig sind.

Erst mal vielen Dank für euer technisches Vertrauen in mich. Aber genau so wie ihr muss ich solche Dinge natürlich ebenfalls im Netz recherchieren. Daher vorab meine Empfehlung (insbesondere auch an all diejenigen, die mich diesbezüglich mit "0 Beiträgen" angeschrieben haben ;)): Im HuH darf nicht nur gelesen, sondern auch gepostet werden, sogar Fragen und eigene Threads sind gestattet Z04 FluchtAlso keine Angst vor der Öffentlichkeit, bei uns geht es ja recht gesittet zu :DDaumenhoch

Dennoch war ich natürlich nicht untätig und gönne mir nun eine kleine Arbeitserleichterung, in dem ich einen eigenen Thread dazu eröffne der, so hoffe ich, alle mir gestellten Fragen umfassend, kurz und prägnant abfrühstückt, so dass es möglichst jeder auf Anhieb versteht. Also, los gehts Z04 Carrot
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Was ist Equibit?

Nichts anderes als die Bezeichnung für das Lyngdorf-Patent, welches Soundrealist völlig richtig im Rahmen der Vorstellung seines TDAI 3400 erläutert hat: Ein eingehendes digitales Signal wird nicht gewandelt, sondern sofort in ein PWM-Class-D-Signal überführt, welches unmittelbar an den Lautsprecherklemmen anliegt. Wir sprechen somit also über einen Verstärker mit wirklich durchgehender digitaler Signalverarbeitung, vom Eingang bis zum Ausgang.

Ist Equibit in sämtlichen Lyngdorf-Verstärkern verbaut?

Nein, aus technischen Gründen ist diese Bauweise derzeit ausschließlich in Vollverstärkern möglich. Die reine Endstufe arbeitet hingegen mit einer sehr stark abgespeckten Variante namens "Equilog", hier kommen lediglich konventionelle DA-Wandler zum Einsatz. In Lowbeats gibt es hierzu auch einen Test, der genau hierzu Stellung nimmt: https://www.lowbeats.de/test-lyngdorf-sda-2400-class-d-stereo-endstufe-mit-2-x-400-watt/

Findet man Equibit auch bei anderen Herstellern?

Sofern das Patent noch nicht abgelaufen ist nur dann, wenn ein Nutzungsrecht des Patentes erworben wurde. Mit anderen Worten: extrem selten bis gar nicht. Mir fällt auf Anhieb kein anderer Hersteller ein

Was macht Room Perfect genau und wie arbeitet es?

So genau weiß das leider niemand. Und Lyngdorf achtet auch penibel darauf, dass das so bleibt. Als Schutz vor Nachahmern. Als abgesichertes Wissen hierzu lediglich folgendes:

- Auf Basis von FIR und IIR-Filtern

- Anhand beliebig vieler, willkürlich ausgewählter Messpunkte im Hörraum erstellt Room Perfect ein dreidimensionales Modell für die Filter-Algorithmen. Je mehr Messungen, desto präziser

- Die Abstimmung/ der Eigenklang des Lautsprechers wird erkannt und fliest in die Berechnung mit ein

- Room Perfect ist eines der dienstältesten Systeme am Markt, wurde über die Jahrzehnte hinweg permanent weiterentwickelt und verfeinert. Sofern der Verstärker in das hausinterne Netzwerk eingebunden ist (z.B. per WLAN), werden sämtliche Neuerungen und Verbesserungen auch automatisch mit jedem Software-Update übertragen, so dass man permanent auf dem aktuellsten Stand ist. Somit greift Room Perfect nicht nur auf einen immensen Erfahrungsschatz zurück, es ist auch absolut ausgereift und zukunftssicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das in der einzelnen Endstufe nicht wie bei den Vollverstärkern PCM zu PWM verbaut ist, sondern nur ein DA-Chip, ist natürlich schade. Heimkinofans, die an einen der sündhaft teuren Lyngdorf-Prozessoren mehrere SDA 2400 dranklemmen wollen, vermutlich ebenfalls.
 
Liegt möglicherweise auch daran, dass die Endstufe ja auch Käuferschichten beglücken soll, die einen ein Fremdfabrikat damit verbinden wollen. Spätestens dann kollidiert das Equibit mit konventioneller, analoger Technik und es muss halt wieder ein gewöhnlicher DA-Chip ran.

AVR + Co geben den Mehrkanal nach der Decodierung sowieso nur analog aus. Von daher sehe ich bei der Lyngdorf-Endstufe jetzt nicht wirklich das Problem. Und für Highend-Stereo stehen ja die Stereo-Vollverstärker zur Verfügung. So gesehen also völlig unterschiedliche Anwendungen und Zielgruppen.
 
Man beachte die einzelnen Schalter-Positionen auf dem Foto im LowBeats-Test.

Die Lautstärkenregelung findet ja an der Quelle, in diesem Fall dem Vorverstärkenden Gerät statt. Bedeutet: entweder muss dieses über eine digitale Lautstärkeregelung verfügen (ein Fremdgerät kann diese ja schließlich nicht über das Netzteil in der Endstufe regeln, was ja Bestandteil von Equibit ist).... oder man führt ein geregeltes analoges Signal zu, und dann ist der Drop ja bereits gelutscht.

Egal wie man es dreht oder wendet: Für Equibit sind einfach sehr viele Geräte-interne Verbindungen notwendig, die nur ein speziell hierfür ausgelegter Lyngdorf-Vorverstärker bieten könnte. Der aber würde wiederum technisch keinen Sinn machen, weil man dann eh gleich direkt zu einem Lyngdorf TDAI greifen kann.
 
Habe Lyngdorf auch schon eine gewisse Zeit auf dem Schirm. Im Prinzip sind die Lyngdorf-Vollverstärker gar keine Vollverstärker, sondern Power-DACs, die einen Vollverstärker im eigentlichen Sinne komplett überflüssig machen. Eigentlich ist es müßig bei diesen Geräten überhaupt noch über so etwas wie Klang zu sprechen. Denn sie können aufgrund ihrer Konstruktion aus rein technischer Sicht so etwas wie (Eigen)Klang überhaupt nicht haben. Hierüber eine Diskussion zu führen ist fast so, als wolle man Klangunterschiede zwischen Fernbedienungen hören :p

Das mag den einen oder anderen Highender an dieser Stelle enorm frustrieren, ist aber so. Die einzigen Einflussfaktoren, an denen man hier theoretisch noch drehen könnte, sind die Clock und die Sampelratenkonvertierung. Und da gehe ich mal davon aus, dass Lyngdorf als einer der bedeutendsten Pioniere der Digitaltechnik ohnehin feinsten Zutaten verbaut,

Selbst Eigenjitter spielt bei Lyngdorf keine Rolle mehr, da ich jetzt einfach mal davon ausgehend, dass da sicher eine Femto-Clock drin werkelt und gleichzeitig mit konstantem Fixtakt gearbeitet wird.
Jitter ist dann grundsätzlich nur noch eine Frage der zuspielenden Quelle.

technischen Infos auf deren Homepage dazu eher dürftig sind.
Was willst du mit Ausnahme der Ausgangsleistung da auch noch groß an technischen Daten reinschreiben, wenn sich fast alles erübrigt ? ;)
 
AVR + Co geben den Mehrkanal nach der Decodierung sowieso nur analog aus. Von daher sehe ich bei der Lyngdorf-Endstufe jetzt nicht wirklich das Problem. Und für Highend-Stereo stehen ja die Stereo-Vollverstärker zur Verfügung. So gesehen also völlig unterschiedliche Anwendungen und Zielgruppen.
Genau deshalb habe ich bei mir hinter die analogen Decoder-Ausgänge meines BRP jeweils hochwertige LP- AD-Wandler gesetzt. Somit kann ich je nach Konstellation jeden Kanal einzeln entweder analog oder digital einsetzen. Der Stereo-Verstärker aus meinem Setup dient ausschließlich den Mains. Alles andere wird über ein gesondertes Setup verstärkt.

Eigentlich ist es müßig bei diesen Geräten überhaupt noch über so etwas wie Klang zu sprechen. Denn sie können aufgrund ihrer Konstruktion aus rein technischer Sicht so etwas wie (Eigen)Klang überhaupt nicht haben. Hierüber eine Diskussion zu führen ist fast so, als wolle man Klangunterschiede zwischen Fernbedienungen hören :p

Das mag den einen oder anderen Highender an dieser Stelle enorm frustrieren, ist aber so.

DaumenhochDaumenhochDaumenhoch Exakt. Eingangsqualität = Ausgangsqualität, unabhängig von der Lautstärke. Das merkt man auch ganz besonders, wenn ein solcher PCM/PWM-Amp extrem leise spielen muss. Konventionelle Verstärker geben dann nur noch eine Art Klangteppich wieder, wo der Lyngdorf immer noch eine genaue Lokalisation der Instrumente zulässt.
 
Kennt ihr eigentlich schon das hier?



Peter Lyngdorf veranstaltete eine Produktpräsentation, als Bill Clinton um die Ecke kam, weil er dachte, es würde eine Band live spielen. In dem Video sieht man auch das "Beweisfoto". Z04 Flucht
Nette Geschichte am Wegesrand, wie ich finde. :D
 
Übrigens: Interessant zu beobachten, wie inzwischen sogar die Highend-Edelschmiede T+A die interessanten Möglichkeiten von Class D für sich entdeckt hat und diesbezüglich beispielsweise ebenfalls auf die Purifi-Netzteile aus Dänemark vertrauen, genau wie Lyngdorf. Die entsprechende Endstufe von T+A kostet so mal ganz nebenbei bemerkt mit 3.800,- € fast doppelt so viel wie Lyngdorfs SDA 2400. Bei gerade mal "nur" 230 Watt an 4 Ohm.
 
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