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Ist im Bereich Kopfhörer entwicklungstechnisch überhaupt noch "Luft nach oben"?

klangistzeitlos

Moderator
Mal unter uns: Gibt es in der heutigen Zeit, mal abgesehen von Nutztechnik wie "Noise Canceling" o.ä. tatsächlich Dinge, die Entwickler vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren noch nicht gewusst haben? Falls nein: Sind Kopfhörer in den letzten Jahren dann einfach nur teurer, aber nicht besser geworden? Wie seht ihr das ?
 
Genau hierüber habe ich ebenfalls schon mal nachgedacht. Aus dem Bauch heraus würde ich behaupten, dass man für die gleiche Klangqualität heute sogar mehr ausgeben muss als früher. Aber da kann ich mich natürlich durchaus auch täuschen. Kein Witz: Bei mir im Bestand befindet sich sogar noch ein Sennheiser HD 414, falls den noch jemand kennt. Das war einer der allerersten offenen Kopfhörer. Der mit den gelben Ohrpolstern, falls es noch jemand gibt, dem dieses Teil noch etwas sagen sollte. Und noch immer benutze ich ihn gelegentlich. Öfter mal beim Home-Recording. Finde, er klingt nach wie vor ausgewogen und neutral.:)

Bei vielen aktuellen Konstruktionen habe ich hingegen gelegentlich den Eindruck, dass da ganz bewusst ein wenig am Frequenzverlauf herumgebogen wird.:(
 
Ich denke Material, Technik und elektronische Bauteile haben in den vergangenen Jahren(-zehnten) einen enormen Entwicklungsschub erfahren. Das hat sicherlich großen Einfluss auf den
Klang. Ich habe auch noch den alten Sennheiser, aber die Polster sind zerbröselt. Mein neuer Kopfhörer ist ein Stax, ihn zu hören ist traumhaft...
 
Hallo
ob es noch Luft nach oben gibt muss wohl jeder für sich entscheiden, jeder hört auch ein bisschen anders, hat andere Vorlieben.
Direkten Vergleich kann ich nur was zu Beyerdynamic sagen, ich hatte den Custon One Pro, den DT 990 Edition 250 Ohm und bin dann zu DT 1990 Pro 250 Ohm gekommen.
Das ist schon was feines aber ob das den Aufpreis wert ist muss jeder für sich raus finden.
Ich bin mit dem 1990 ganz zufrieden wenn ich mal etwas lauter hören will. Was ich über die LS nicht machen kann wegen den lieben Nachbarn.

Gruß Andy
 
Mein neuer Kopfhörer ist ein Stax, ihn zu hören ist traumhaft...

Hallo Zoppo,

Das glaube ich gerne - Stax sind gute Teile. Ich bin seit Beginn der Marke hierzulande unterwegs mit Stax. Ende Siebziger, Anfang Achtziger. Vor kurzem war ich im Besitz der Kombi T-8000 und SR-009BK. Schöne Sache. Dir auf jedenfalls viel Spaß mit deinem Set.

Gruß,
Otwin

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Mal unter uns: Gibt es in der heutigen Zeit, mal abgesehen von Nutztechnik wie "Noise Canceling" o.ä. tatsächlich Dinge, die Entwickler vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren noch nicht gewusst haben? Falls nein: Sind Kopfhörer in den letzten Jahren dann einfach nur teurer, aber nicht besser geworden? Wie seht ihr das ?

Hallo klangistzeitlos,

Ich denke, grundlegende Dinge wurden von den Entwicklern bereits vor langer Zeit umgesetzt, siehe Im Hause Stax einen guten Lambda Pro, bei Jecklin einen Float, bei AKG den legendären K1000 und bei Sennheiser den Orpheus. Einzig die Magnetostaten sind im Kopfhörerbereich erst in den letzten Jahren erfolgreich durchgestartet. Man hatte sich bei dieser Spezies zwar ebenfalls vor Jahrzehnten an eine vernünftige Umsetzung heran gewagt, funktionierte aber am Ende nicht wirklich gut. Die damalige Möglichkeit an Zugriff guter Materialien machte einen Strich durch die Rechnung. Heute und in den letzten Jahren sieht das hingegen anders aus - Firmen, wie Hifiman oder Audeze dürften bekannt sein.

Kopfhörer sind klar teurer geworden. Dieser Markt hat regelrecht geboomt, weshalb sich natürlich jeder ein Stück vom Kuchen abschneiden möchte und Entwicklungen mitunter wie Pilze aus dem Boden sprießen. Man ist dann sehr schnell bei einem KH-Preis in Höhe 4000€ oder 5000€. Ich denke aber unabhängig dieser Preisentwicklung, dass Kopfhörer auch besser geworden sind - die Technik schläft nicht. Besseres Membranmaterial, bessere Magnete, bessere Luftzirkulation, nur um ein paar Dinge zu nennen. Ein heutiger Mysphere als dynamisches Modell und so ein wenig als Nachfolger eines AKG K1000 ist schneller, auch effizienter und letztlich auch neutraler, wenn man diesen Begriff mal verwenden darf. Das verdankt er den heutigen technischen Möglichkeiten. Die Magnetostaten, wie bereits erwähnt, konnten erst in den letzten Jahren so richtig Gummi geben, mit genügend Fleisch auf den Knochen, aber auch mit genügend Luft und Feinschliff aufwarten.

Auch die Meßmethoden in den heutigen Schmieden sind besser geworden - es stehen bessere Geräte zur Verfügung, um einen Kopfhörer auf Reflexionen und andere unliebsamen Dinge hin in der Entwicklung besser austesten zu können.

Das sagt natürlich nicht aus, dass jemandem ein guter Beyer DT880 in der 300€-Klasse nicht trotzdem besser gefällt als eine preislich vergleichbare Neuentwicklung. Ich denke, im hochpreisigen Bereich hat sich einiges getan. Über einen Kamm scheren lässt es sich nicht, man muss da schon genauer hinschauen, aber ich sehe halt auch Verbesserung. Die andere Frage wäre dann die Verhältnismäßigkeit bzw. wie weit jemand bereit ist, Geld in die Hand zu nehmen. Das lässt sich leider nicht pauschal beantworten.

Gruß,
Otwin
 
Hallo,

Bezüglich der Frage Verbesserung ja oder nein noch ein paar Zeilen. Gerade der von mir erwähnte dynamische Kopfhörer Mysphere von LB acoustics bietet diesbezüglich einiges an Aufschluss. Für diejenigen, die das jetzt vielleicht nicht wissen: Ende der 80er wurde unter anderem von Heinz Renner und Helmut Ryback der offene, dynamische K1000 für AKG entwickelt. Ein Kopfhörer mit aufklappbaren Seiten, nicht ohrumschließend sondern frei vor dem Ohr agierend. Zu der Zeit war das eine kleine Sensation, das Teil klang unverschämt gut, kein weiterer dynamischer KH konnte ihm im Prinzip audiophil das Wasser reichen und in Sachen Luftigkeit bzw. Transparenz war auch das Eis zu den Elektrostaten hin gebrochen. Der K1000 war dann nach Markteinführung 1989 für den direkten Betrieb an den Lautsprecher-Ausgängen gedacht. Später, als dann ein Kopfhörerverstärker nach dem anderen den Markt erreichte, sollte der K1000 auch natürlich daran betrieben werden, was alleine schon auf Grund des eher bescheidenen Wirkungsgrades nicht so einfach war.

Die gleichen Entwickler setzten sich dann vor einigen Jahren wieder zusammen und wollten es noch mal wissen. So ist dann der Mysphere entstanden. Da ich Heinz Renner sehr gut kenne, konnte ich die gesamte Entwicklungsphase recht gut mitverfolgen. Es wurde durch die Verbesserung alleine schon ein Wirkungsgrad erreicht, mit dem man den Hörer völlig problemlos an jedem Mobilplayer betreiben kann. Die gesamte Frequenz-Bandbreite wurde gegenüber einem K1000 deutlich verbessert, vor allem auch der Bassbereich mit späterem Abfall. Komplett tonal ausgewogener. Beim Mysphere lässt sich auf jeden Fall sagen, dass er von den heutigen technischen Möglichkeiten, Meßmethoden auch den Materialmöglichkeiten profitiert hat.

Auch die Herforder Schmiede T+A, dürften ja den meisten bekannt sein, ist nun in den KH-Markt eingestiegen. Es geht um einen magnetostatischen Kopfhörer, der sich Solitaire nennt und um den Kopfhörerverstärker HA 200. Ich bin gespannt. Vielleicht komme ich ja mal in den Genuss, in diese Kombination rein zu hören.

Gruß,
Otwin
 
ich halte die Entwicklung bei Kopfhörern extrem spannend. Die Preise finde ich im Vergleich zu hochwertigen Boxen gar nicht mal so teuer. Man muss halt wissen was man eigentlich will bzw. was man wirklich braucht.

Bei mir ist beispielsweise das Problem, dass ich aufgrund der Kinder und deren Umgebungslärm eigentlich überhaupt nicht mehr dazu komme, bewusst Musik zu hören/zu genießen. Das geht mit Boxen einfach nicht, wenn man andauernd irgendwelches Geschrei/Rufe/Gelächter im Hintergrund hört.

Wenn man aber gute Kopfhörer hat, kann man sich diesen Umgebungsgeräuschen viel besser entziehen und hat trotzdem noch einen sehr hochwertigen Hörgenuss.

Die Frage ist, ab welcher Preisklasse bei Kopfhörern man wirklich in eine Hördimension/Hörqualität stößt, die man vielleicht sonst nur mit HiFiboxen in einer Preisklasse ab bspw. 2000 € pro Stück aufwärts bekommt?

Denn dann wird auf einmal so ein Kopfhörer im Vergleich zu einer äquivalenten Box zu einem Schnäppchen.
 
Die Frage ist, ab welcher Preisklasse bei Kopfhörern man wirklich in eine Hördimension/Hörqualität stößt, die man vielleicht sonst nur mit HiFiboxen in einer Preisklasse ab bspw. 2000 € pro Stück aufwärts bekommt?

Ja, eine interessante Frage. Möchte man in solche Dimensionen vorstoßen und eventuell noch höher, sollte man auch daran denken, dass sich ein Kopfhörerverstärker dazugesellt, der sich dann preislich schnell in der gleichen Größenordnung des Kopfhörers bewegen kann. Nicht muss, aber kann - wir wissen ja, wir sind als Hifianer "infiziert" und neugierige Menschen ;). Die typische Klinke des Voll-/ Vorverstärkers wird hier, was die entsprechenden Ansprüche anbelangt, nicht mehr genügen. Man muss es halt finanziell mit einbeziehen.

LSP bei 2000€ pro Stück macht 4000€ pro Paar. Also, auf den KH umgemünzt, kann man sich da wirklich ordentlich bedienen. Für den Preis bekommt man eine schöne Stax-Kombi - das wäre ein elektrostatischer Weg. Im planaren Bereich könnte man sich gut mit einem Hifiman oder Audeze eindecken in Verbindung mit einem potenten Amp von Violectric zum Beispiel, womit man ebenfalls dieses Preisfeld nicht verlassen müßte. Ein AKG K812 ist nach wie vor ein sehr guter dynamischer Proband. Also, da gibt es einige Möglichkeiten, je nach Geschmack, Vorliebe für ein bestimmtes Wandler-Prinzip, Optik usw. Ich habe da nur eine ganz kleine Auswahl aufgeführt - es gibt weit mehr Möglichkeiten und ich denke, die Auswahl ist so groß, dass jeder Interessent gemäß seinen persönlichen Vorstellungen fündig wird. Dieser Preisbereich ist nicht so schwierig. Man wird am Ende wahrscheinlich bei einer Komplett-Ausgabe zwischen 3000€ und 4000€ landen, was ja immer noch vertretbar ist, da dieser Preis auch den KHV mit beinhaltet. Bryston BHA-1 als Kopfhörerverstärker - den hatte ich länger in Besitz, Sennheiser HD 800 (s) als weitere Kombi. Man liegt komplett bei 3300€-3800€ je nach KH-Modell, beim Sennheiser alleine liegt man bei 1000€-1600€.

Gruß,
Otwin
 
das ist ja immer noch eine Menge „Holz“, die man dann als Gesamtbudget hätte. Nicht unbedingt jeder Hi Fi Fan wird so ein Budget haben.

Was wäre denn bei einem Gesamtbudget für Kopfhörer und Kopfhörerverstärker zusammen von ca. 500-800 € an Klangqualität im Vergleich zu LSP zu bekommen? Ich glaube dieser Preisrahmen würde sehr viele HiFi Fans interessieren, aber sie wissen nicht wie sie die damit erreichbare Klangqualität vergleichen sollen mit den LSP.

Sprich: wieviel würde ein vergleichbarer Lautsprecher/Lautsprecherpaar bei gleicher Klangqualität Kosten, um beurteilen zu können ob der eine oder andere Weg preiswerter ist.
 
Was wäre denn bei einem Gesamtbudget für Kopfhörer und Kopfhörerverstärker zusammen von ca. 500-800 € an Klangqualität im Vergleich zu LSP zu bekommen? Ich glaube dieser Preisrahmen würde sehr viele HiFi Fans interessieren, aber sie wissen nicht wie sie die damit erreichbare Klangqualität vergleichen sollen mit den LSP.

Sprich: wieviel würde ein vergleichbarer Lautsprecher/Lautsprecherpaar bei gleicher Klangqualität Kosten, um beurteilen zu können ob der eine oder andere Weg preiswerter ist.

Hallo Dirk,

den K812, den Otwin angesprochen hat gibt es reduziert schon knapp über 800,- € https://www.thomann.de/de/akg_k_812.htm.
Den selben besitze ich ebenfalls (siehe Anlagen-Thread) Kann ihm da nur beipflichten, ist ein ganz hervorragender Kopfhörer.

Für den Start ist man damit bereits schon sehr gut aufgestellt. Wenn der Kopfhörerausgang am Verstärker, CD-Player oder was auch immer halbwegs vernünftig ist, entspricht das einem Niveau, das bei Lautsprechern ganz locker schon mal den Preis eines fabrikneuen Kleinwagens erreicht. Und mit den Lautsprechern allein ist es dann noch immer nicht getan, denn der Hörraum selbst verfälsch ebenfalls noch. Mal mehr, mal weniger. Aber so gut wie immer.

Einzig in Punkto Körperschall können Kopfhörer natürlich nicht mithalten. Spüren geht (ausschließlich über die Ohrmuscheln) halt rein biologisch leider nicht. Doch in Punkto Verfälschungsfreiheit habe Kopfhörer allein schon aufgrund des kurzen Schallweges zwischen Schallquelle und Trommelfell eindeutig die Nase vorn. Da sich auf dem Schallweg durch die extrem kurze Distanz viel weniger Fehler durch externe Einflüsse einschleichen können. Ich selbst höre ja gerade auch wegen meines sehr kleinen finanziellen Budgets so gut wie nur über Kopfhörer.

Mit einem guten Kopfhörerverstärker, so wie es Otwin schon sehr zutreffend beschrieben hat, lässt sich natürlich zusätzlich ein Schippchen oben drauflegen. Aber den kann man sich später ja immer noch nachträglich holen, wenn es die Finanzen zulassen.
 
das ist ja immer noch eine Menge „Holz“, die man dann als Gesamtbudget hätte. Nicht unbedingt jeder Hi Fi Fan wird so ein Budget haben.

Was wäre denn bei einem Gesamtbudget für Kopfhörer und Kopfhörerverstärker zusammen von ca. 500-800 € an Klangqualität im Vergleich zu LSP zu bekommen? Ich glaube dieser Preisrahmen würde sehr viele HiFi Fans interessieren, aber sie wissen nicht wie sie die damit erreichbare Klangqualität vergleichen sollen mit den LSP.

Sprich: wieviel würde ein vergleichbarer Lautsprecher/Lautsprecherpaar bei gleicher Klangqualität Kosten, um beurteilen zu können ob der eine oder andere Weg preiswerter ist.

Man müßte ein wenig differenzieren. Eine grundlegende Frage wäre, welche Erwartungshaltung liegt zu Grunde? Wie sieht derjenige das für sich qualitativ, der sich ein KH-System zulegen möchte? Wie beim Lautsprecher halt auch. Bei einer Lautsprecher Paar-Ausgabe in Höhe 4000€ stellt der Interessent ganz sicher gehobene Ansprüche an die Qualität. Das soll eine feine Wiedergabe für lange Zeit werden, ohne da jetzt gezielt auf Marken einzugehen. Ich meine, das ist ja eine Menge Geld, das sich jeder mühsam erarbeiten muss und da möchte man am Ende stolzer, überzeugter Besitzer sein. Das macht keiner mal so im vorbeigehen bei eher halbseitigem Interesse.

Ist beim KH nicht anders. Man muss für sich klären, wie klanglich qualitativ wichtig das ist. Ein Klassikhörer zum Beispiel möchte abends im Hörsessel eine Symphonie in vollen Zügen genießen, während eine andere Person den KH nutzen möchte, um während der Zeit am PC zu entspannen. Auch dafür lässt sich eine kleine Kombi sinnvoll einsetzen, die dann für selbige Person natürlich nicht den hohen Ansprüchen genügen muss.

Einen Preisrahmen in Höhe 500€-800€ (Kombi), wenn es um gehaltvolle Wiedergabe geht, würde ich nicht als vorteilhaft bezeichnen. Das reicht nicht ganz für den Amp. Kopfhörer bei 300€-400€ kein Problem, Beier, Sennheiser, AKG bieten da etliches an. Aber der Kopfhörerverstärker bei 300€-400€ - da sehe ich das Problem. Da fehlt es noch an Selbstverständlichkeit, Kontrolle, Substanz, um den Kopfhörer halbwegs vernünftig an den Hörnern zu packen oder anders gesagt, um doch zu einem guten Teil das in die Wiedergabe zu bringen, was der entsprechende Kopfhörer kann.

800€-1000€ für den KHV wäre eine gesunde Basis. Dann stimmt es auch klanglich so, dass man sich entspannt zurück lehnen kann. Einerseits möchte man den KH ja tonal in seinem Sinne erfahren, andererseits braucht es aber auch Kontrolle, Kraft, Stabilität und Hubraum zum Musikerlebnis. Man kann sich ja auch, was den Amp anbelangt, gebraucht umschauen, was die Kosten etwas nach unten bringt. So lässt sich das dann komplett für 1000€ schon gut umsetzen.
 
Aber den kann man sich später ja immer noch nachträglich holen, wenn es die Finanzen zulassen.

Jo, das sehe ich auch so - es ist keine Eile geboten. Ein Schritt nach dem anderen. Was ich noch erwähnen wollte:

Kopfhörer ist ein sehr spannendes Thema aber auch komplex. Alleine schon dadurch, dass man etwas am Kopf trägt, wobei dann Dinge wie Tragekomfort, Langzeittauglichkeit plötzlich eine besondere Bedeutung erfahren. Man muss sich in diesem Bereich halt mir mehreren Dingen auseinander setzen, die bis dato beim Lautsprecherbetrieb gar keine Rolle spielten.

Für ein Hifi-Urgestein, das sich auch mit Kopfhörern seit Jahrzehnten auskennt, ist das weniger ein Problem. Wenn der sich noch mal einen Wunsch erfüllen möchte, sucht er aus und schlägt dann zu. Kann er sich das leisten, werden dann auch über 10000€ aufgerufen. Der weiß am Ende sehr genau, was er will. Darunter gibt es aber noch einen sehr großen Bereich. Personen, die dem Thema eher jungfräulich begegnen und Information für sich brauchen, Personen, die den Kopfhörer nebenbei nutzen wollen, dennoch aber einen guten Schnitt erreichen wollen, Personen, die das Thema im qualitativen Sinne auf Augenhöhe mit ihrer Lautsprecher-Wiedergabe sehen, dennoch eine preislich klare Grenze nach oben ziehen und und und.

Da kommt schon einiges an unterschiedlichem Begehr zusammen. Und halt auch die Sache mit dem Tragen, wo manch einer für sich ja erst mal herausfinden muss, was für ihn am Kopf wirklich geeignet ist, auch vom Gewicht her. Trotzdem, bei aller Komplexität, es ist spannend, aber eine Sache der Geduld, keine Sache der Eile. Jeder Topf hat noch immer sein Deckelchen gefunden ;).

Meine obige preisliche Empfehlung ist klar subjektiv zu werten. Solche Einschätzungen sind nicht einfach, man kann nur aus der eigenen Erfahrung heraus im Umgang damit bewerten, empfehlen.

Gruß,
Otwin
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Preisrahmen in Höhe 500€-800€ (Kombi), wenn es um gehaltvolle Wiedergabe geht, würde ich nicht als vorteilhaft bezeichnen. Das reicht nicht ganz für den Amp. Kopfhörer bei 300€-400€ kein Problem, Beier, Sennheiser, AKG bieten da etliches an. Aber der Kopfhörerverstärker bei 300€-400€ - da sehe ich das Problem. Da fehlt es noch an Selbstverständlichkeit, Kontrolle, Substanz, um den Kopfhörer halbwegs vernünftig an den Hörnern zu packen oder anders gesagt, um doch zu einem guten Teil das in die Wiedergabe zu bringen, was der entsprechende Kopfhörer kann.

Aber das positive daran ist ja, dass man sich den Kopfhörerverstärker auch noch nachträglich gönnen kann. Zu meiner Jugendzeit habe ich mich immer vom einen Highlight zum anderen nach vorne gespart. :)
Wenn ich mich zwischen zwei Übeln wählen müsste, würde ich als Übergangslösung wahrscheinlich lieber noch eine Zeit lang mit einem mittelmäßigen Kopfhörerausgang leben wollen, als mit einem möglicherweise unterirdischen, suboptimal aufgestellten Lautsprecher fürs selbe Geld. Die ich dann auch noch bezahlen, aber gegebenenfalls hinterher wieder verlustbehaftet weiterverkaufen muss.
 
Jo, das sehe ich auch so - es ist keine Eile geboten. Ein Schritt nach dem anderen. Was ich noch erwähnen wollte:

Gruß,
Otwin

Oh ich sehe gerade: da hatten wir ja alle drei den selben Gedanken Z04 Bier01
 
Darunter gibt es aber noch einen sehr großen Bereich. Personen, die dem Thema eher jungfräulich begegnen und Information für sich brauchen, Personen, die den Kopfhörer nebenbei nutzen wollen, dennoch aber einen guten Schnitt erreichen wollen,
Da kommt schon einiges an unterschiedlichem Begehr zusammen.

Hallo Otwin,
da bin ich ganz bei dir. DaumenhochDaumenhochDaumenhochDaumenhoch So wie ich deinen Beitrag einschätze, bist du mit der Kopfhörermaterie bestimmt sehr vertraut. Könnte mir vorstellen, dass sich in deinem Fundus recht interessante Kombinationen aus KH und KHV befinden.

Schade, dass es immer noch Leute gibt, die beim Thema Kopfhörer irgendwie Berührungsängste haben oder gar komplett und bewusst Kopfhörer für sich ablehnen. Ihnen ist oft gar nicht wirklich bewusst, dass eine vergleichbare Wiedergabequalität mit Boxen nur mit viel mehr Aufwand erzielbar ist. Nicht nur in finanzieller, sondern vor allem auch in Hörumgebungstechnischer Hinsicht. Denn selbst die bestmögliche Raumakustik wird niemals vollständig in der Lage sein, einen Aufnahmeraum so präzise 1:1 zu reproduzieren, wie wenn man raumakustische Einflüsse gleich im Vorneherein wegfallen lässt.

Einen Kopfhörer im fünfstelligen Eurobereich konnte ich zwar noch nie anhören (leider haben die wenigsten Händler haben so etwas vorführbereit), aber es ist erstaunlich, wie gut bereits schon Kopfhörer unterhalb von 200 Euro klingen können, zumindest deutlich besser als so manche hochwertige 3000-Euro-Lautsprecherbox, die aufgrund unzureichender Aufstellungsmöglichkeiten ihr tatsächliches Potential erst gar nicht vernünftig entfalten kann. Und trotz dem sind Standlautsprecher als Schallwandler gefühlt immer noch der deutschen liebstes Kind.
 
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