Hallo Daniel,
erst mal herzlich willkommen hier im HuH
Bei einem Punkt 1-Verstärker ist das Subwoofer-Signal bereits grundsätzlich Mono, so dass du dann sowieso schon in beide Subwoofer das identische Signal einspielst, Dort wäre es überflüssig. In dem Fall also selbst dann, wenn du per Y-Adapter ein (Mono)Sub-Signal auf zwei Subs aufsplittest
Was Soundrealist hier vorstellt, bezieht sich auf die Anwendung in Verbindung mit Stereo-Vorverstärkerausgängen, konkret also, wenn die beiden Subs
unterschiedliche Signalinformationen erhalten. So etwas wird gemacht, um beispielsweise den Übertragungsbereich von Lautsprechern nach unten hin zu ergänzen. Beispiel: Die Box kommt nur bis 35 Hz runter, man will aber bis 20 Hz pimpen (mit einem entsprechend geeigneten Subwoofer)
Damit beantwortet sich auch schon deine zweite Frage mit der Frequenzweiche: Ebenfalls nein. Übliche Frequenzweichnen für Vollbereichs-Lautsprecherboxen trennen den Tieftonbereich nicht erst unterhalb der Lokalisationsgrenze (zumindest kenne ich keine). Nehmen wir also mal an, eine Frequenzweiche würde den Bassbereich bei 200 Hz trennen. Dann wäre bei dieser Anschluss-Methode hinterher alles unterhalb von 200 Hz Mono, was niemand tatsächlich wollen kann. Genau deshalb steht in der Beschreibung der Verschaltung "Nicht oberhalb der Lokalisationsgrenze". Mal ganz davon abgesehen, dass wir über eine zentrale Stereo-Frequenzweiche sprechen würden, in der Praxis also eine eher seltene Anwendung.
Das alles würde dann theoretisch ebenfalls für den Betrieb mit einem AVR gelten, wenn man in dessen Menü Subwoofer und Hauptlautsprecher zu hoch trennt. Aber meistens ist da der Subwooferausgang ohnehin Mono. Was so ganz nebenbei aufzeigt, wo bei bei derartigen AVR-Konstruktionen ohnehin schon mal grundsätzlich der Hase (unter anderem) im Pfeffer sitzt. Denn genau das, was ich zu deiner Frage mit der Frequenzweiche erläutert habe, passiert dort allerspätestens über 80 Hz
tatsächlich immer, was die Unsinnigkeit einer solchen Funktion im Menü deutlich macht. Hier ist es lediglich ein Zugeständnis an die typischen Kombinationen aus Brüllwürfeln (die sich meist schon im Grundtonbereich ausklinken) und Subwoofer, der dann in einem Frequenzbereich aushelfen muss, für den er eigentlich gar nicht konzipiert ist, abgesehen vom LFE bei Heimkinoanwendungen. Mit etwas Vernunft betrachtet sollte das Menü eines AVRs mit Mono-Sub-Ausgang (zumindest im Stereobetrieb) also erst gar keine Trennung über 80 Hz mehr zulassen. Aber welcher Hersteller möchte sich schon seine eigenen Kunden verscheuchen, die im Elektromarkt beim Kauf dann auch noch mal schnell nebenbei eine Brüllwürfelkombi mit einpacken.
Etwas bessere AVRs haben (auch) deshalb
zwei Sub-Ausgänge. Wird
dort im Menü höher getrennt, bleibt das Stereosignal trotz dem über den
vollen Frequenzbereich hinweg kanalindividuell erhalten (zumindest sollte es so sein). Dann wiederum könnte eine tieffrequente Diffusion Sinn machen, so lange man bereits am
Frequenzregler der beiden Subs entsprechend tief trennt.