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Mehrpunktkalibrierung auch für einzelnen Sitzplatz sinnvoll?

soundrealist

Well-Known Member
Im Antimode-Faden habe ich vor kurzem einmal genau diese Frage gestellt, wir hatten gemeinsam das „für“ und „wider“ theoretisiert, auch vor dem Hintergrund der Überlegung, ob es sich beim 3D-Einmessverfahren von Trinnov letztendlich nur um eine gewöhnliche Mehrpunktmessung handeln könnte.

Ursprünglich war mein Plan, eine Kalibrierung am Sitzplatz und zwei weitere jeweils einen Meter vor den Boxen vorzunehmen.

Da ich es aber dann doch etwas genauer wissen wollte, habe ich hiervon abweichend nun folgende Versuche durchgeführt:


  1. Messung der Raumantwort am Hörplatz, sowie darunter links und rechts etwas versetzt im Lehnenbereich des Sofas. Also Positionen, die in etwa der Ohrpositionen entsprechen und auch der Trinnov-Mikrofonkapsel-Anordnung etwas ähneln, dazwischen eine Sportrolle vertikal aufgestellt, um in etwa einen Kopf zu simulieren (Dreipunktmessung)
  1. Wie 1, aber zusätzlich jeweils 1 Meter-Nahfeldkalibrierung der Boxen (Fünfpunktmessung)
Kalibrierbereich in beiden Fällen 500 Hz.

Als Provisorium für die Mikrofon-Positionen diente mir ein Stativ, das mir ein Bekannter ausgeliehen hat, sowie das Rohr eines kleinen Vileda-Schrubbers und ein Kleiderbügel mit werkseitig montierten, gepolsterten Halteklammern. Ihr seht: Ich habe auch bei meiner Frau etwas geplündert :p

Vorab noch eine hilfreiche Infos für alle Antimode AM2DC-Nutzer. Wer diese Versuche selbst einmal durchführen möchte: Beginnt grundsätzlich immer mit der „Erweitert“ -Kalibrierung und der Raumantwort . Bei den Kalibrierungen „Mehrpunkt“ handelt es sich um reine Stützmessungen, die auf vereinfachte, schnelle Durchläufe basieren und bis 250 Hz begrenzt sind.

Bei mir waren die Hörresultate und die Messergebnisse eigenartigerweise nur sehr bedingt in Einklang zu bringen.

Verglichen habe ich die klassische Einpunktkalibrierung mit der beschriebenen Drei- und der Fünfpunkt-Kalibrierung.

Erstaunlicherweise klang die Fünfpunkt-Variante deutlich schlechter als die Dreipunktvariante, um nicht zu sagen sogar richtig übel. Das komplette Klangbild ist am Hörplatz in sich zusammengebrochen, genau genommen stimmte überhaupt nichts mehr. Ortung, Dynamik, Bühne..... das hättet ihr nicht wirklich hören wollen. Obwohl sich die beiden Kalibrierungen vom Messergebnis her nicht all zu stark unterscheiden, wie ihr auf den Verläufen sehen könnt.

Komplett umgekehrt verhielt sich bei mir die Gegenüberstellung von „Einpunkt“ und „Dreipunkt“. Hier war der messtechnische Unterschied deutlich ausgeprägter, im direkten Hörvergleich die Differenz hingegen nur sehr marginal. (Einpunkt minimal besser, zumindest also kein Paradoxum in Bezug auf die geringen Abstände der einzelnen Mikrofon-Positionen zueinander)

Ganz offensichtlich finden im Antimode AM2DC noch weitere Prozesse statt, die sich nicht im Messergebnis niederschlagen. Da soll noch mal einer sagen, das AM2DC wäre nur ein reiner Automatik-Equalizer :) Laufzeiten, Phase..... all das scheint nicht ausschließlich auf die Lautsprecherabstände bezogen zu sein, sondern wohl auch individuell frequenzabhängig. Was zweifelsfrei für die hohe Qualität der Antimode Algorithmen spricht. So zumindest meine Schlussfolgerung.

Die beiden Fragen sind damit aber beantwortet:

  • Nein, beim Trinnov 3D-Verfahren handelt es sich definitiv um keine konventionelle Mehrpunktmessung
  • Nein, eine Mehrpunktkalibrierung bietet beim Antimode bei einer reinen Einzelplatz-Nutzung keinerlei Vorteile, ganz im Gegenteil. Für mehrere Sitzplätze ist dieser messtechnische Kompromiss aber natürlich durchaus sinnvoll. Geahnt haben wir es ja sicher schon, dieser Versuch beschert nun ein gerüttelt Maß an Gewissheit.
 

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Im Antimode-Faden habe ich vor kurzem einmal genau diese Frage gestellt, wir hatten gemeinsam das „für“ und „wider“ theoretisiert, auch vor dem Hintergrund der Überlegung, ob es sich beim 3D-Einmessverfahren von Trinnov letztendlich nur um eine gewöhnliche Mehrpunktmessung handeln könnte.

  • Nein, beim Trinnov 3D-Verfahren handelt es sich definitiv um keine konventionelle Mehrpunktmessung
  • Nein, eine Mehrpunktkalibrierung bietet beim Antimode bei einer reinen Einzelplatz-Nutzung keinerlei Vorteile, ganz im Gegenteil. Für mehrere Sitzplätze ist dieser messtechnische Kompromiss aber natürlich durchaus sinnvoll. Geahnt haben wir es ja sicher schon, dieser Versuch beschert nun ein gerüttelt Maß an Gewissheit.

Hallo Soundrealist,
alles andere hätte mich auch stark gewundert. Schließlich kostet Trinnov mehr als das zehnfache.
 
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