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Suche noch einen guten geschlossenen Kopfhörer für Home-Recording

Level91

Well-Known Member
Könnte der hier etwas sein?

Ich benötige ihn, um akustische Gitarre abzuhören. Das Problem, das ich mit meinem (offenen) AKG dabei habe ist, dass die Gitarre selbst hiermit natürlich ebenfalls gleichzeitig am Audiosignal vorbei durch den Kopfhörer zu hören ist. Was halt keine objektive Beurteilung (Monitoring) zulässt.

Mein Budget ist derzeit leider ein wenig begrenzt, so dass alles bis 100,- € nicht verkehrt wäre. Taugt der HD 200 etwas? Klingt er halbwegs verfälschungsfrei? UnsureUnsureUnsureUnsure
 
Hi @Level91 , ich denke das Du mit den "alten" Marken nichts falsch machen kannst.
Also AKG, Sennheiser (bin stolzer Besitzer eines HD540 reference aus erster Serie) oder Beyerdynamic.
Da gibt es zB den Beyerdynamic DT-770 PRO, der in deiner Preisklasse spielt.

Es ist natürlich der persönliche Eindruck entscheidend und - imho ganz wichtig - der Tragekomfort.
Vielleicht kannst Du bei einem Versender ja mehrere Kopfhörer bestellen und die nicht passenden zurück schicken?
Ökologisch nicht ganz so dolle, aber im Moment haben die Fachgeschäfte ja leider zu.
Hast Du eventuell sogar ein Lieblingsfachgeschäft?
Dann kontaktiere die doch mal ob die dir helfen können, indem sie dir ein paar vorbei bringen?

Allgemein verstehe ich leider nicht ganz, was Du unter Monitoring verstehst.
Ich kenne das so, dass, wenn Du die Gitarre spielst, musst Du nicht ebendiese über Kopfhörer hören.
Auch nicht als "Hinterbandkontrolle". Du pegelst den Recorder / das Mischpult ja vor der Aufnahme ein.
Dann setzt Du dich vor das Mikro und spielst. Ohne Mütze ist das auch viel entspannter und angenehmer.
EQ und Effekte kommen dann später beim Mix dazu.
Was Du über die Kopf-PA brauchst ist gegebenenfalls ein Klick und / oder die anderen Instrumente, die schon vorher
eingespielt wurden.
Dabei ist es wichtig, das der Sound nicht von den Kopfhörern in das Aufnahmemikro überstrahlt.
Deshalb kann hier ein geschlossener Hörer helfen, wenn Du extrem laut abhörst.


Man liest sich
Der Holger
 
@Level91
PS.:
Dadurch, das man bei der Aufnahme den Monitor nur zur Begleitung braucht (Klick, ...) ist die Klangqualität bei solchen Abhören nicht ausschlaggebend.
Deshalb sagte ich oben auch, das der persönliche Eindruck und Komfort ausschlaggebend ist.
Du könntest auch einfach die Stöpsel deines Smartphones benutzen.
Beim geschlossenen System spielt sich halt alles zwischen den Ohren ab, das Gefühl eine Bühne vor dir zu haben können Geschlossene oder auch In-Ears nur schwer oder gar nicht vermitteln was aber bei der Aufnahme als Zuspieler nicht stört.

Die Aufnahme wird immer mit neutralen Einstellungen am Pult / Recorder gemacht.
Stell Dir vor, Du regelst den Klang während des Spielens mit der Kontrolle über den Kopfhörer.
Für diesen musst Du sehr wahrscheinlich sehr stark entzerren, gerade im Bassbereich.
Diese Aufnahme musst Du beim Mix / Mastern wieder so hin bekommen, das sie sich auch auf einem Lautsprecher
gut anhört.
Das ist dann zumindest doppelte Arbeit und gar kontraproduktiv, wenn Du eine möglichst natürliche Aufnahme möchtest.

Darum werden hauptsächlich halboffene und offene Kopfhörer oder natürlich Lautsprecher für den Mix eingesetzt.
Vor allem wegen der besseren Stereoabbildung, des Frequenzganges und des "weiteren" Klangbildes.


Vorschlag:
Versuch doch mal, dein Aufnahmegerät so ungefähr auf 0dB einzupegeln und dann ganz ohne Kopfhörer einfach vor dem Mikrofon zu spielen.
Geräusche wie Stuhl rücken und Räuspern schneidest Du anschliessend raus.
Und dann kannst Du in aller Ruhe noch am Klang schrauben während Du über gute Lautsprecher oder deinen AKG abhörst.

Man liest sich
Der Holger
 
Hallo Holger,
vielen Dank für deine zahlreichen Gedankenanstöße Z04 Bier01 Das mit dem nachträglichen Rausschneiden der ungewollten Geräuschquellen funktioniert bei mir leider nicht wirklich, da sie bei der Aufnahme der akustischen Gitarre dann in der selben Audiospur mit eingebettet sind und somit überlagern.

Die Neutralität während des Spielens brauche ich deshalb, weil ich je nach dem, was ich gerade wie (über Mikrofon) spiele, auch ständig in unterschiedlichen Frequenzebenen und Schattierungen unterwegs bin, was dann je nach klanglichem Eigenleben dann natürlich auch anders klingt. Klar, einiges davon, wenn auch nicht alles, kann ich im Endmix hinterher noch ein wenig korrigieren. Aber viel hilfreicher ist es für mich natürlich, wenn ich bereits während der Aufnahme möglichst genau so spielen kann und muss, wie ich es mir hinterher bei neutraler Wiedergabe vorstelle.

Perfekt wäre natürlich der gleiche AKG, wie ich ihn bereits besitze, als geschlossene Variante. Aber das würde allein schon mein sehr knappes Budget leider nicht zulassen.
Daher suche ich nun einen Kopfhörer, der da wenigstens so nahe wie möglich ran kommt. Auch wenn ich mir diesbezüglich keine all zu großen Illusionen mache, dass das in dieser Preiskategorie tatsächlich machbar ist.

Du meinst also, der Senni wäre da ein Schritt in die richtige Richtung? Wäre der Kopfhörer, den Soundrealist vorgeschlagen hat, denn ebenfalls eine Option? Käme ja zumindest aus dem selben Stall wie mein "Genuß- und Endmix-Kopfhörer"
 
Hallo Holger,
Das mit dem nachträglichen Rausschneiden der ungewollten Geräuschquellen funktioniert bei mir leider nicht wirklich, da sie bei der Aufnahme der akustischen Gitarre dann in der selben Audiospur mit eingebettet sind und somit überlagern.

Das dürfte sich vermutlich nicht nur bei dir problematisch gestalten :p Welcher Kopfhörer ist es denn nun eigentlich geworden ?
 
Den Sennheiser konnte ich mir inzwischen schon mal anhören. Den geschlossenen AKG muss ich mir noch zum testen besorgen. Bis dahin arbeite ich erst noch mal ausschließlich mit Line-Instrumenten. Zum Abmischen selbst eignet sich der vorhandene, offene AKG ja ganz hervorragend.

Ich lasse mir bei meinen Entscheidungen da mitunter sehr viel Zeit.

Sollten bis dahin also noch ein paar alternative Vorschläge kommen: immer gerne :)
 
Erst noch mal danke für eure Vorschläge. Habe mir inzwischen, nach dem ich den Sennheiser HD 200 inzwischen schon mal hören konnte, nun auch den Shure SRH 750 DJ, den Beyer DT770 und als vierten im Bunde einen AKG K 371 (anstelle des ursprünglich geplanten K92) besorgt. Alle Kandidaten liegen derzeit um die 100,- €, eventuelle Straßenpreis-Vorteile bereits eingerechnet.

Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, denn die Stärken und Schwächen der Kandidaten sind sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Der Sennheiser HD 200 klingt meiner Meinung nach sehr gefällig, aber nicht völlig neutral, eher wie ein typischer Hifi-Kopfhörer. Wer in erster Linie einen Kopfhörer mit hohem Spaßfaktor sucht, andere aber nicht stören möchte, findet hier einen soliden Partner. Ebenso als Abhörkopfhörer in Diskotheken dürfte er sicher einen guten Job absolvieren. Auch für meine, im Eingangspost definierten Zwecke wäre er mit seinen Eigenschaften durchaus nicht die schlechteste Lösung gewesen..... hätte ich die anderen Kontrahenten nicht ebenfalls ausprobiert, was mich letztendlich dann aber doch gegen den HD 200 entscheiden ließ.

Der Beyer klang im Grund- und Mitteltonbereich zwar deutlich neutraler, hatte an den Frequenzverlaufsenden jedoch einen gewisse Neigung zum „Badewannen-Effekt“, Hinzu kommt, dass er nach einem recht durchzugskräftigen Kopfhörerausgang verlangt. Und genau den bietet mein Zoom Kompaktstudio nicht.

Eine große Überraschung war der Shure, der bereits schon deutlich unterhalb von 100 € für seinen Preis eine klangliche Performance ablieferte, die locker auch für den doppelten Kurs noch völlig okay wäre. Überraschend neutral, gut nachvollziehbare Bühne, allerdings etwas sehr „luftig“und wenig druckvoll.

Verbleibt als vierter im Bunde also noch der AKG K371. Eigentlich ein Vertreter der 200,- €-Klasse, da er aber derzeit für durchschnittlich 110,- € über den Tresen geht, disponierte ich wie bereits erwähnt verständlicherweise um. Und genau der ist im Endresultat dann auch bei mir geblieben.

Ein ungerechter Vergleich? Nicht ganz, denn einerseits stammt beispielsweise auch der Beyer DT770 aus höheren Eurogefielden, andererseits gibt es eine Eigenschaft am AKG K371, die für Hifi-Zwecke, sowie Mastering/Mixing-Einsätze nicht wirklich prädestinieren: Seine nahezu komplett abwesende Bühnenabbildung. Räumliche Tiefe lässt sich mit ihm so gut wie überhaupt nicht beurteilen.

Doch gerade für Monitoring beim Spielen eines Instrumentes weist er absolut überragende Eigenschaften auf, die bei Einsteigerprodukten im Normalfall eigentlich alles andere als an der Tagesordnung sind, schon gar nicht im Rahmen der UPE des K371.

Denn nicht nur in Punkto Verfärbungsfreiheit, Druck, Dynamik und Präzision setzt dieser eher zierlich gehaltene Kopfhörer sicherlich Maßstäbe. Bzgl. Neutralität erreichte er schon fast ein ähnliches Niveau wie das meines K812 (= Referenzklasse). Seine dynamischen Eigenschaften sind diesem HighEnd-Hörer sogar mindestens ebenbürtig.

Eine weitere Eigenschaft könnte man sogar glatt als eine Art Alleinstellungsmerkmal bezeichnen, zumindest habe ich so etwas noch nie bei einem Kopfhörer in dieser Form so gehört: Er klingt weniger nach Headphone, als vielmehr nach Lautsprecherboxen, genauer gesagt wie ein sehr hochwertiger Studio-Monitor. Keine Ahnung, wie AKG das hinbekommen hat. Deshalb werde ich ihn trotz dem auch beim Abmischen als eine Art ergänzendes Prüfinstrument mit einbeziehen. Denn meine kleinen Quadral Maxi können die Fähigkeiten von ausgewachsenen Studio-Monitore nicht einmal ansatzweise ersetzen. Der K371 mit seinem „Lautsprecher-Feeling“ hingegen zumindest in einem gewissen Rahmen. Aber manches ist halt schlicht ein klassisches Kleingeldproblem. :p

Fazit

Gerade in dieser Preisklasse, besonders bei Home-Recording und im Tonstudio, ist es eine Frage des Einsatzzweckes, für welches Fabrikat/Modell man sich entscheidet. Auch der individuelle Tragekomfort dürfte subjektiv, je nach Kopfform des Trägers, stets unterschiedlich ausfallen.

Der K371 bietet absolut überragende Qualitäten fürs Geld, doch focusiert dabei, mangels ausreichender Bühnenabbildung, ganz gezielt auf bestimmte Arten der Anwendung. In meinem Fall passte das alles mehr als perfekt. Aber wie gesagt: zu meinen Kriterien. In anderen Fällen kann eine sinnvolle Kaufentscheidung daher ganz anders aussehen.

Eine Hörtest würde ich aber auf jeden Fall auch all denjenigen empfehlen, die eigentlich keinen Kopfhörersound mögen. Denn der 371 klingt nicht wie die übliche „Kopfbügelbeschallung“.

Abschließend noch ein paar Fotos vom AKG K 371. Wie ihr seht, ist auch noch ein hübscher Beutel mit umfangreichen Zubehör dabei, wie etwa unterschiedliche Kabel, passend zum jeweiligen Einsatz-Zweck.


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Die Impedanz von diesem Kopfhörer ist ja tatsächlich wirklich nicht hoch, würde vielleicht sogar zu meiner kleinen Yamaha-Kompaktanlage passen. Wie meinst du das mit der Bühne genau?
 
Hallo Heinz,

damit meine ich, dass außer der Ortung der einzelnen Instrumente keine genauere Beurteilung darüber möglich ist, ob ein Instrument etwas weiter vorne oder hinten steht. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der K371 deshalb subjektiv keinen Spaß macht. Denn nicht jeder legt hierauf den gleichen Wert. Nur ist es halt mal so, dass er sich genau aus diesem Grund in meinen Augen für Mixing und finales Mastering (als einziges Arbeitsgerät) nicht besonders gut eignet.

In deinem Fall könnte ich mir aber gut vorstellen, dass vor allem seine hohe Anspruchslosigkeit bzgl. des Kopfhörerausgangs durchaus gut eignen könnte. Denn gerade Low Budget-Geräte sind da mitunter nicht gerade sonderlich leistungsstark unterwegs. Allerdings könnte es passieren, dass er aufgrund seiner brutal ehrlichen Spielweise dessen qualitativen Schwächen möglicherweise schonungsloser aufdeckt, als dir möglicherweise lieb ist.

Am besten, du hörst ihn dir selbst mal an deinem eigenen Gerät an. Ein sensationell guter Kopfhörer ist er für diesen kleinen Preis auf jeden Fall. Muss halt nur zum Nutzer passen.
 
Am besten, du hörst ihn dir selbst mal an deinem eigenen Gerät an. Ein sensationell guter Kopfhörer ist er für diesen kleinen Preis auf jeden Fall. Muss halt nur zum Nutzer passen.

Konnte ihn inzwischen in einem Geschäft anhören, leider noch nicht an meiner "Übergangslösung". Aber meinen Geschmack hat er auf jeden Fall schon mal getroffen :)
 
Diesen Bericht habe ich leider erst jetzt registriert. Weil der Thread- Titel ursprünglich über eine Suche lautete. Was daraus nun inzwischen erwachsen ist, kann sich wirklich sehen..... äh, lesen lassen. Toll beschrieben, man kann sich nun ein gutes Bild davon machen.Daumenhoch SmilieDaumenhoch Smilie
 
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