In einem anderen Forum gibt es auch User die von Class D wieder auf Class A/B gewechselt sind habe ich gelesen...
Dabei geht nicht hervor was genau die Gründe waren! War ein Lyngdorf Thread....!
Was meint ihr?
Es gibt ja immer zwei Dinge: Das was subjektiv gefällt und das was auf der Aufnahme drauf ist. Über den ersten Punkt kann man grundsätzlich
immer unterschiedlicher Meinung sein, so lange - genau wie Soundrealist etwas weiter oben völlig richtig geschrieben hat - eine objektive Referenz fehlt.
Was hingegen völlig unbestritten ist: Was nicht verändert wird, klingt hinterher auch nicht anders.
Und genau das passiert bei Konstruktionen wie dem Lyngdorf: Exakt das, was auf dem Tonträger drauf ist, kommt raus. Schlechte Aufnahmen, von denen es leider immer noch viele gibt, werden dann natürlich auch nicht kaschiert oder geschönt Ob man das mag, ist Geschmacksache. Im Sinne einer möglichst authentischen Wiedergabe ist es aber die derzeit konsequenteste Umsetzung. Vorausgesetzt, man hört überwiegend digitale Quellen. Umgekehrt gibt es aber auch Situationen, wo Leute auf einer audiophilen Aufnahme Dinge bemängeln, die zwar völlig korrekt wiedergegeben, aber -ebenfalls mangels Referenz-trotz dem als "falsch" eingestuft werden.
Was du im Zusammenhang mit deiner Frage auf gar keinen Fall vermischen solltest: Class D und Digitalverstärker. Class D ist reine Endstufentechnologie, die in Form eines Rechteckimpulses die Lautsprechermembran jeweils in die gewünschte Position schaltet, statt bewegt. Und es sagt auch rein gar nichts darüber aus, was
davor passiert. Wenn vorgeschaltet alles analog und/oder vorverstärkt ist, schaltet eine D-Endstufe zwar logischerweise immer noch, aber muss dann ein wellenförmiges Signal in ein Schaltsignal übersetzen. Das führt zu Verfälschungen, was auch der Grund ist, warum derartige Konstruktionen niemals so gut klingen wie ein reiner AB-Verstärker.
Lyngdorf geht hier aber einen
völlig anderen Weg. Sie verheiraten das Class-D-Schaltsignal mit einer Signalform, die
ebenfalls ausschließlich "schaltet". Nämlich PCM. Und PCM ist nichts anderes als das, was auf deiner CD drauf ist. Somit ist klar: Alles was sich bei Class A, Class AB oder Class AD anders anhört als bei PCM zu PWM (=Class D Schaltsignal), sind ausschließlich analoge Fragmente im Signalweg, die da nicht hingehören. Das klingt dann natürlich anders, im Sinne des Zieles einer "reinen Lehre" aber logischerweise
niemals richtiger.
Den gleichen "Hörtester-Effekt" hast du übrigens auch, wenn Leute Röhrenverstärker mit Transistorverstärkern vergleichen. Ein Röhren-Amp verzerrt beispielsweise deutlich mehr, aber viele interpretieren genau das als "Wärme" und "Musikalität". Und auch da gab und gibt es viele Fälle, wo diese Leute jahrelang mit Röhre gehört haben, dann zu Transistor wechselten und kurze Zeit später wieder zur Röhre zurückgekehrt sind, weil es so komplett anders klang als vorher. Doch wär sich wäscht, muss halt auch akzeptieren, dass er dann nass wird
Ich an deiner Stelle würde mich gerade deshalb bei solch elementaren, technikbasierenden Dingen niemals von subjektiven Klangbeurteilungen anderer Leute ins Boxhorn jagen lassen, sondern immer nur selbst anhören, auch versuchen einzuordnen, warum du was hörst, bzw. auf welchen technischen Parametern es basiert oder zumindest basieren könnte. Und bereits im Vorfeld entscheiden, was dir persönlich wichtiger ist: Eine durch analoge Einbußen entstehende Veränderung (die mit dem Originalklang zwar nichts zu tun hat, aber durchaus gefallen kann) oder ein grundehrliches Signal, das dann jedoch natürlich auch Mist zu Gehör bringt, wenn solcher auf dem Tonträger drauf ist ?