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Direktvertrieb = Billiger (für den Kunden) ?

Acoustic Energy

Händler/Hersteller
Über viele Jahre hat sich der Mythos, dass ein direktvermarktetes Produkt günstiger sei hartnäckig gehalten. Weil man mit der deutschen Sprache so wunderbar spielen kann. Ja, direkt ist für den Hersteller günstiger! Und das nur eventuell. Denn: Ein Direktvermarktungsfirma hat andere Kosten z.B. bei der Werbung. Und würde der Mythos stimmen, dann müssten Produkte in den Shops der bekannten Direktvermarkter teurer sein. Denn sie zahlen da auch Strom, Miete, Personal etc. Hätten die gleichen Spielregeln. Natürlich könnte es auch eine Mischkalkulation sein. Aber habt ihr gesehen, dass obwohl man Topp-Lagen bucht die Preise gestiegen sind? Und ist es nicht der falsche Ansatz Geld zu sparen? Ist nicht der Ansatz: Das beste für sein Geld der Richtige? Da kommt der Fachhandel ins Spiel.

Ok, somit zurück zu uns (und vielen anderen am Markt). Wir vertrauen dem Fachhandel, denn wir möchten unseren Kunden den besten Gegenwert für ihr sauerverdientes Geld bieten. Und das geht nur im Vergleich zur Konkurrenz, oder wie wir sagen “Mitbeweber”. Es ist schwer bei vielen Fachhändlern reinzukommen. Man muss sich vorher schon bei Händlern, die den Job ein paar Tage machen, beweisen. Der Händler trifft aufgrund seiner Erfahrungen Vorentscheidungen. Somit kann jeder Kunde sicher sein, auf sehr gute Produkte zu stoßen.

Und mal Hand aufs Herz: Wer sagt nicht einerseits die gierigen Händler und Vertriebe? Wer würde nicht selber bei einem Verkauf, z.B. von Gebrauchtgeräten den höchstmöglichen Preis erzielen wollen? Warum sollten dann ausgerechnt Direktvermarkter auf Geld verzichten, wenn es der Markt hergibt? Schon an diesen Tatsachen seht ihr dass es gradezu absurd, dass Direktvermarkter die "gewonnene Spanne" 1:1 an die Endkunden geben würden. Kaufmännisch wäre es nicht klug.... ;)
 
Hi,
ich kenne zwar keine Shops von Direktvermarktern, lebe aber auch in dünn besiedeltem Gebiet ohne Toplagen (ausser Bekleidungsboutiken).
Ich dachte, die Direktvermarkter heissen so, weil sie nur per Versand direkt an den Endverbraucher liefern/verkaufen, wie Dell oder Teufel.
Ansonsten kann ich Dir folgen und zustimmen, bis auf
Es ist schwer bei vielen Fachhändlern reinzukommen. Man muss sich vorher schon bei Händlern, die den Job ein paar Tage machen, beweisen. Der Händler trifft aufgrund seiner Erfahrungen Vorentscheidungen.
Denn das kenne ich von einem Bekannten, der einen Musikalienfachhandel eröffnete, ganz anders.
Nicht nur ein Hersteller wollte einen garantierten Mindestumsatz sowie eine Mindestabnahme von Produkten bei Vorauszahlung.
Jeder, der nur einen halbwegs mittelprächtigen Namen im Geschäft hatte (selbst Low-Budget von Yamaha oder Casio), brachte seine Bedingungen auf den Tisch.
Er hatte da sehr wenig Mitspracherecht im Sinne von: "Wenn Du meine Produkte im Schaufenster willst, dann kaufe mindestens für XXXEuro im voraus.
Kommision gibt es erst ab XXXMindestumsatz mit unserer Ware."
Vielleicht ist das mit Händlern, die schon seit vielen Jahren in einer Grossstadt am Platz sind, anders, aber nicht mit kleineren Händlern in einer Kleinstadt?
Oder wenn ein neuer, kleiner Hersteller bei Saturn und Co. rein will?

Ich habe bisher immer gedacht, das ein Händler sein Sortiment nicht komplett selbst bestimmt. Es gibt doch meist Verträge mit Großhändlern / Distributoren, die dies zumindest teilweise unterbinden, oder bin ich da so falsch?
Ich denke da auch an die großen Konzerne, die zB fünf Marken am Start haben. Es ist doch ein leichtes für diese, Bedingungen zur Abnahme der Ware zu stellen.
Darfst Du mehr darüber sagen, ich finde das sehr interessant?!


Man liest sich
Der Holger
 
Hi,
ich kenne zwar keine Shops von Direktvermarktern, lebe aber auch in dünn besiedeltem Gebiet ohne Toplagen (ausser Bekleidungsboutiken).
Ich dachte, die Direktvermarkter heissen so, weil sie nur per Versand direkt an den Endverbraucher liefern/verkaufen, wie Dell oder Teufel.
Ansonsten kann ich Dir folgen und zustimmen, bis auf

Denn das kenne ich von einem Bekannten, der einen Musikalienfachhandel eröffnete, ganz anders.
Nicht nur ein Hersteller wollte einen garantierten Mindestumsatz sowie eine Mindestabnahme von Produkten bei Vorauszahlung.
Jeder, der nur einen halbwegs mittelprächtigen Namen im Geschäft hatte (selbst Low-Budget von Yamaha oder Casio), brachte seine Bedingungen auf den Tisch.
Er hatte da sehr wenig Mitspracherecht im Sinne von: "Wenn Du meine Produkte im Schaufenster willst, dann kaufe mindestens für XXXEuro im voraus.
Kommision gibt es erst ab XXXMindestumsatz mit unserer Ware."
Vielleicht ist das mit Händlern, die schon seit vielen Jahren in einer Grossstadt am Platz sind, anders, aber nicht mit kleineren Händlern in einer Kleinstadt?
Oder wenn ein neuer, kleiner Hersteller bei Saturn und Co. rein will?

Ich habe bisher immer gedacht, das ein Händler sein Sortiment nicht komplett selbst bestimmt. Es gibt doch meist Verträge mit Großhändlern / Distributoren, die dies zumindest teilweise unterbinden, oder bin ich da so falsch?
Ich denke da auch an die großen Konzerne, die zB fünf Marken am Start haben. Es ist doch ein leichtes für diese, Bedingungen zur Abnahme der Ware zu stellen.
Darfst Du mehr darüber sagen, ich finde das sehr interessant?!


Man liest sich
Der Holger

Also Nubert hat 3 Läden: Duisburg, Schwäbisch Alb und Aalen. Duisburg ist jetzt nicht eine Superlage. Aber OK.
Teufel möchte sehr viele Läden öffnen, ich meine mal die Zahl von 18 in den nächsten 2 Jahren gehört zu haben. Sind in Essen auf der Kettwiger, in Köln auf der Hohe Str., in Wien auf der Haupteinkaufsstrasse. Also alles das "teuerste Pflaster" in Sachen einkaufen.
Direkt heißt ja nur, und das kann ein Vorteil sein, direkt ohne Zwischenhandel. Nicht weil sie nur per Versand verschicken. Es gab schon länger in anderen Branchen direkte mit Läden. (Direkt geht ja auch Tupperware, Vorwerk z.B., aber auch die adidas-eigenen Läden sind ja ein Direktvermarktungstool.)
Aber auch Vor-Ort sind die Preise halt eben gleich, egal wie teuer die Ladenmiete ist.

Da mit dem Garantieumsatz stimmt so nicht in vielen Fällen bei Hifi. (Gibt es auch, ist nur nicht der überwiegende Teil) Es gibt Umsatzvereinbarungen eher, was ja nur eine Partnerschaft unterstreichen soll(te). Also einen echten Pflichtumsatz kann man daraus nicht ableiten. Diese Vereinbarungen haben aber noch mehr Rechte und Pflichten für die Geschäftspartner, was ja klar ist in der Geschäftswelt. Aber die meisten Marken haben dies überhaupt nicht (mehr). Weil solche Verträge nach EU ganz besonders formuliert sein müssen. z.B. wenn du im Vertrag FÜR ALLE Gleich 3m Fensterfront stehen hast, dein Tophändler zieht aber jetzt in eine Gewerbegebiet ohne Fensterfront, dann musst du für ALLE die Verträge ändern oder auf den Händler verzichten. Das resultiert aus fairen, gleichen Wettbewerbsbedingungen. So muss ein Vertrieb, eine Marke schauen, wie sie sich aufgestellt wissen möchte im Falle von "Vertragswesen".

Saturn & Media Markt ist ganz anders. Da zählt sehr stark wie gut du in den sog. GfK Zahlen positioniert bist. Bei einigen Großflächenanbietern kauft man auch Stellfläche mit Promotoren. Aber das ist ja dann als "Werbezone" (Shop im Shop) auch gut zu erkennen. Den Erfolg einer Marke wurde aber zuvor durch die Maßnahmen der Hersteller beeinflusst, aber auch sehr oft durch viele engagierte Hifi-Händler. Die machen eine Marke populär und da oft "mehr, mehr, mehr" regiert werden auch andere autorisiert. Wie gesagt, seit der eU ist alles ein bisschen anders. Man kann nur die Spielregeln für ALLE Händler (am Besten) festlegen, die eine Marke führen dürfen. Ausnahme: Luxusgüter oder halt auch Themen Image. Wir haben bei Acoustic Energy "Inhabergeführte Hifihändler mit Vorführmöglichkeiten und optional angeschlossenem eigenen Webshop". (In der Kurznennung) Problem ist natürlich jetzt bei Corona aufgekommen, und mal sehen ob man das Vertriebskonzept so in der Philosophie aufrecht halten kann.

Die meisten (kleinen) Hifi-Händler bestimmen ihr Programm selber und wollen sich egal welche Größe eine Marke/ein Hersteller hat nicht vorschreiben lassen was sie führen müssen/sollen. Bei den ganz großen der Branche funktioniert es aber natürlich z.T. noch, weil die Händler die das -auch aus wirtschaftlichen Gründen- machen wollen in guten Tagen Schlange stehen.
 
Direktvertrieb bedeutet per Definition zunächst einmal, dass keine zusätzliche Handelsstufe mehr dazwischen sitzt, die Ware also direkt vom Erzeuger ohne Umwege an den Endverbraucher verkauft wird. Wenn Bauer Heinrich beispielsweise die Eier direkt in sein braunes Holzkästchen mit Sparschweinchen neben der Eingangstür legt und Frau Müller sich welche gegen ein paar Münzen rausnimmt, ist das Direktvertrieb. Verkauft Bauer Heinrich aber im großen Stil ganz viele Eier an eine Einkaufsgenossenschaft weiter, so dass diese dann in den Regalen der Supermärkte landen, sprechen wir von einem mehrstufigen Vertriebsweg.

Theoretisch bedeutet das also zunächst, dass das Wegfallen einer Handelsstufe auch bessere Voraussetzungen für niedrigere Preise bietet. Eine solche Betrachtung lässt sich aber natürlich nur unter absolut identischen Bedingungen aufrecht erhalten. In der Praxis beeinflussen jedoch unzählige Faktoren, ob ein Produkt hinterher tatsächlich günstig ist, oder nicht.

So können Massenproduktionen die Herstellungskosten unter Umständen so weit senken, dass selbst unter Einbeziehung mehrerer Mitverdiener, der Preis am Ende tatsächlich noch günstiger ist, als direkt vom Hersteller. Und wer weniger Stückzahlen verkauft, muss den einzelnen Artikel natürlich auch höher kalkulieren, um (über)leben zu können.

Aber auch das jeweils eigene Profitgebaren eines Herstellers hat natürlich großen Einfluss auf die Preisgestaltung. Gutes Beispiel aus unserem Hobby: Schwarze Schafe, die mal eben irgend welche Kabel zusammenlöten und diese dann im Netz mit den tollsten Klangversprechen geweihräuchert zu sehr hohen Preisen anbieten..... und nicht selten dann auch noch von "Schnäppchenkursen dank Direktvertrieb" sprechen.

Pauschalisieren lässt sich da leider gar nichts, es hängt immer von der Betrachtung des Einzelfalles ab. Entscheidend ist jeweils das Produkt für den aufgerufenen Preis an sich, und natürlich auch der Anbieter mit seinem Know How und seiner Politik, der im Endeffekt dahinter steht. Vergessen darf man auch nicht, dass Direktvertriebe ihr Produkt u.U. auch deshalb nicht in den Handel geben wollen, weil sie keinen Preisverriss riskieren wollen, angeheizt durch große Handelsketten, die den Hersteller immer massiver die Pistole auf die Brust setzen. Besonders wenn es um sehr innovative Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen geht, ist der Weg des Direktvertriebes dann auch sehr gut nachvollziehbar.

Massenanbieter reagieren auf knallharte Preisverhandlungen mit Handelsorganisationen nicht selten mit Qualitäts-down-grade z.B. im Geräteinneren (oder Hersteller von Lebensmitteln mit einer verschlechterung der Rezeptur) wo es keiner sieht, was dann zu Lasten des Käufers geht.

Unterm Strich haben also beide Vertriebsformen ihr Für- und Wider. Kommt immer darauf an, was man letztendlich daraus macht. Und was daraus entsteht.

P.S.: Tolles Thema übrigens Daumenhoch Smilie
 
Zuletzt bearbeitet:
Unterm Strich haben also beide Vertriebsformen ihr Für- und Wider. Kommt immer darauf an, was man letztendlich daraus macht. Und was daraus entsteht.

P.S.: Tolles Thema übrigens Daumenhoch Smilie

Mehr steht da ja auch nicht. Nur das es von Verbraucherseite Naiv ist/war, dass der Wegfall einer Handelsstufe einen niedrigeren Preis grundsätzlich nach sich zieht.

P.S. Werd ja nicht frech ;)
 
"Günstig

Das Preis-Leistungs-Verhältnis von Boxen, Verstärkern und HiFi-Elektronik aus dem Hause Nubert gilt weithin als hervorragend. Das kommt daher, dass wir von vornherein fair kalkulieren und nur direkt ab Hersteller verkaufen. Unsere Kunden sparen also beim Nubert Direktkauf die sonst üblichen Vertriebsaufschläge und wissen, dass sie bei Nubert sehr viel Klang für ihr gutes Geld bekommen."
Quelle

"HiFi-Lautsprecher direkt vom Hersteller
Warum die Saxx-Lautsprecher so günstig sind? Bei uns kaufst du Audiosysteme direkt vom Hersteller, ohne Umwege über den stationären Handel. So können wir hochwertige Technik und eine exzellente Verarbeitungsqualität zu extrem günstigen Preisen anbieten.(..)
Quelle

"
  • 50704_icon-vorteile-01.svg

    Doppelt so gut, weil nur halb so teuer
    Teufel vertreibt seine Produkte selbst. Wo kein Zwischenhändler, da kein Preisaufschlag. Wir bieten mehr Features und mehr Sound als andere Produkte in der gleichen Preisklasse."


    Quelle






 
Mir ist es egal, ob Direktvertrieb oder nicht, es zählt für mich nur, was ich an Gegenwert für mein Geld bekomme.
Nicht selten ist das bei Großserienherstellern ohne Direktvertrieb besser als bei kleinen Herstellern mit Direktvertrieb.
 
Mir ist es egal, ob Direktvertrieb oder nicht, es zählt für mich nur, was ich an Gegenwert für mein Geld bekomme.
Nicht selten ist das bei Großserienherstellern ohne Direktvertrieb besser als bei kleinen Herstellern mit Direktvertrieb.

Habe das ja oben auch als den richtigen Ansatz ins Spiel gebracht. Es ist völlig irrelevant wer was oder nicht verdient aus Kundensicht. Deshalb finde ich es persönlich schade, dass dieses Argument scheinbar zieht.
 
Zieht das wirklich gut?
Ich bin mir da garnicht so sicher.
Haben Direktvertriebe mehr Umsatz als andere Hersteller, die über Händler verkaufen?

Teufel 2017/2018 106 Millionen Quelle
habe z.B. eine alte Zahl von 11 Mio bei ELAC gefunden, damit sie glaubwürdig ist, auch von 14,5 Mio.

Es zieht gut...schon seit Jahren, immer weniger Menschen vergleichen und Kaufen nach Marke & Image.
 
Canton fährt zweigleisig, vorrangig der Vertrieb über Händler und zusätzlich auch der Vertrieb spezieller Modelle direkt.
Ist das vielleicht ein nachahmenswerter Weg?

Ansonsten scheint mir Dali z.B. sehr erfolgreich zu sein, obwohl sie den Weg über den Fachhandel gehen.
Dali ist auch preislich sehr interessant.

Wie sieht es dort mit den Verkaufszahlen aus?
 
Canton fährt zweigleisig, vorrangig der Vertrieb über Händler und zusätzlich auch der Vertrieb spezieller Modelle direkt.
Ist das vielleicht ein nachahmenswerter Weg?

Ansonsten scheint mir Dali z.B. sehr erfolgreich zu sein, obwohl sie den Weg über den Fachhandel gehen.
Dali ist auch preislich sehr interessant.

Wie sieht es dort mit den Verkaufszahlen aus?

Was soll ein zweigleisiger Vertrieb aus Sicht des Kunden bringen? Vielleicht übersehe ich ja was?

Teufel sit ja zu 80-85% in Deutschland der Umsatz.

Dali gehört zur Lyngdorf Gruppe mit mehreren Unternehmen. Die ganze Gruppe macht weltweit einen Umsatz von 100 Mio. Also in etwa so viel wie Teufel nur in Deutschland.
Quelle

Eine für mich -in etwa- nachvollziehbare Umsatzangabe habe ich mit 23 Mio Euro ( Quelle Alternativ hier etwas weniger: Quelle
 
Ich hätte nicht gedacht, dass Teufel vom Umsatz so weit vorne steht.
Teufel war für mich nie ein Name für gute Lautsprecher, eher für schlechten Klang mit viel Bumm Bumm und häufigen Defekten bei den aktiven Lautsprechern.
 
Und hier Nubert 2016/17. Über 20 Mio damals. Quelle
Und das auch nur fast in Deutschland so viel wie Dali weltweit. Das ist schon ne Menge somit,
 
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