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Eher selten anzutreffen: Boxen mit Biegewellenwandler

mein Manger-Projekt ist jetzt soweit fertig, das ich es hier mal vorstellen kann.
Die ersten Messungen mit REW waren recht ernüchternd. Meßmikro UMik-1 und eins von Thomann (benötigt Phantom-Speisung...), verschiedene USB-Audio-Interfaces (Behringer, Sound-Blaster, Logilink) und am Ende für die Arta-Messbox eine Asus Xonar PCIe Soundkarte (bringt den besten Störabstand). Die Arta-Box ist selbst gebaut, mit TDA7295, ein weiteres Borad-Design für LM3886TF ist auch da. wer Interesse hat kann die Eagle-brd. Dateien haben.(Dann bitte PM).
Dann experimentierte ich mit einem Paar alter Universum Boxen, ob mit der Messtechnik (Franks Werkstatt der Lautsprechertechnik...) und Vituix-Simulation auch in der Praxis eine Frequenzweiche entstehen kann, die in der Realität auch der Simulation entspricht. Das hat ganz gut hingehauen. Also: nächste Stufe: einen passenden Tieftöner suchen, der bezahlbar ist, und tief genug runterreicht. Als Übergangsfrequenz kamen etwa 450 Hz in Frage. Dabei sollten die Tieftöngehäuse als Sockel für die Mangers dienen. Da die Oberflächen am Arbeitsplatz etwas höher sind sollen die Schallwandler deutlich über der Schreibtischoberfläche stehen, so dass auch die Mangers eine Position über Ohrhöhe haben.
Die Frequenzweiche ist recht verschieden von dem was in den Unterlagen von Manger für die Zero-Box 109 steht... aber ich hab den Eindruck, dass es jetzt so richtig ist. Siehe Vituix-CAD Frequenzgang.

Was jetzt noch zu tun ist: die Schreibtisch-Oberflächen werden vor den Tiefton-Systemen mit Filz bedeckt, der Reflektionen schluckt.
Eine Einmessung des Mini-DSP soll klären ob das MiniDSP überhaupt noch sinnvoll eingesetzt werden kann. Um sie Subwoofer optimal justieren zu können wird versucht mit dem TinySine ein einstellbares Allpassfilter aufzubauen, das es dann erlaubt das Timing der Subwoofer ganz genau an die Abhöre anzupassen.

Zum Verständnis: der Raum ist kein Tonstudio sondern eine Allzweck-Werkstatt für Video- und Tonbearbeitung, Reparaturen aller Art (hauptsächlich Elektronik), Entwicklungsbüro u.s.w.
Die jetzt realisierte Ausbaustufe der Abhöre zeigt eine überragend genaue akustische Abbildung. Mitten- und Hochtonbereich wirken völlig offen, transparent und ohne Lästigkeiten. Der Bass ist vorhanden und bietet den nötigen Punch, ist mir manchmal noch zu „sanft".
 

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Was jetzt noch zu tun ist: die Schreibtisch-Oberflächen werden vor den Tiefton-Systemen mit Filz bedeckt, der Reflektionen schluckt.
Der Filz wird aber natürlich keine tiefen Frequenzen schlucken. Was du tun könntest: Mit der Stichsäge möglichst große Aussparrungen reinsägen, so dass Reflexionen an dieser Stelle erst gar nicht entstehen können. Falls Pressspanplatten: Einfach von innen einen passenden Umleimer reinkleben, dann sieht es wieder schön aus. :) Und für den Fall, dass du die Fläche doch mal zum schreiben brauchst: Einfach ein paar passende Platten, die du drüberlegen kannst, evtl. mit Steckarritierung, wie man sie gelegentlich auch heute noch für Lautsprecherblenden findet.

Eine Einmessung des Mini-DSP soll klären ob das MiniDSP überhaupt noch sinnvoll eingesetzt werden kann. Um sie Subwoofer optimal justieren zu können wird versucht mit dem TinySine ein einstellbares Allpassfilter aufzubauen, das es dann erlaubt das Timing der Subwoofer ganz genau an die Abhöre anzupassen.
Zum Verständnis: der Raum ist kein Tonstudio sondern eine Allzweck-Werkstatt für Video- und Tonbearbeitung, Reparaturen aller Art (hauptsächlich Elektronik), Entwicklungsbüro u.s.w.

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber so weit ich weiß, arbeitet das DIRAC im Mini-DSP "nur" mit den Studio-relevanten Technologien (Linearisierung, Phase, Zeitbereich etc....), aber ohne psychoakustischen Algorithmus.
Wenn ich dich richtig verstehe, ist dein Hörraum nicht oder nur eingeschränkt akustisch behandelt. In diesem Fall würde ich es mal mit dem neuen Antimode X2 versuchen. Da ist so etwas mit verbaut. Arbeitet im Vollbereich, passt die Übergangsfrequenzen (für wahlweise ein oder zwei Subwoofer) automatisch an und kostet nicht die Welt. https://www.lowbeats.de/test-dspeaker-anti-mode-x2-mini-akustik-prozessor-preamp/

Reine Messungen mit optischer Darstellung kann es leider nicht, denke aber mal, dass dies in deinem Fall auch nicht wirklich zielführend ist, da eine reine Linearisierung ohne die Berücksichtigung der psychoakustischen Einflüsse zumindest in meinen Augen eigentlich nur in einem akustisch bereits perfekt austarierten Studio-Abhörraum wirklich Sinn macht. Und dann ist der Frequenzverlauf eh nicht mehr hundertprozentig linear, sondern so angepasst, dass es für das menschliche Ohr möglichst ausgewogen klingt. Wobei einer Messung per REW ja aber trotz dem nichts im Wege steht. Das Programm ist ja kostenlos. Hätte imo aber lediglich informativen Charakter, da es ja gleich null über das Hörergebnis aussagt. Ziel ist es schließlich, eine Situation zu schaffen, die lediglich die störenden Einflüsse der Raumakustik möglichst unhörbar macht. Und genau das wird durch ein reines Einebnen der Kurve in den allerwenigsten Fällen erreicht, sofern der Hörraum nicht eh schon akustisch optimiert ist und es hinsichtlich eines DSPs nur noch um den Feinschliff geht (Was in einem guten Tonstudio ja der Fall ist). Ein zielführender Algorithmus ist für akustisch nur teilweise oder überhaupt nicht behandelte Räume daher nahezu unverzichtbar. Genau den zu entwickeln ist eine echte Kunst, die nur von sehr wenigen Herstellern beherrsch wird.
 
Der Filz wird aber natürlich keine tiefen Frequenzen schlucken. Was du tun könntest: Mit der Stichsäge möglichst große Aussparrungen reinsägen, so dass Reflexionen an dieser Stelle erst gar nicht entstehen können.
Beim Blick auf das Foto von Reinhard wirst du feststellen, dass sich unterhalb der Tischplatte 2 PCs und Hohlräume befinden, weil der Schreibtisch keine klassischen Tischbeine hat, sondern auf hochkant stehenden Platten fußt.

Mein Ansatz wäre: Schreibtisch komplett raus und durch einen simplen Selbstbau ersetzen: Ein Rahmengestell aus Baumarkt-Kanthölzer zusammenschrauben, Den hinteren Teil, wo die Boxen zu stehen kommen, mit einer oder mehreren Querleisten verstärken, der vordere Bereich bleibt komplett offen. Anschließend mit einem feinen, engmaschigen, aber stabilen Drahtgeflecht bespannen. Auf diese Weise hätte man eine weitgehendst schalldurchlässige Fläche

@Reinhard

Dein Foto kann ja täuschen, aber stehen die Manger nicht etwas hoch und spielen oberhalb der Ohrhöhe?
 
danke für eure Kommentare.

@Hörmalhin : ganz richtig bemerkt: die Mangers stehen eigentlich ein wenig zu hoch. Hatte ich auch zuerst gedacht.
Sie sind etwas oberhalb Ohrhöhe, aber es hört sich trotzdem gut an. Die eigentlichen Messungen muss ich noch nachholen. Dann werd ich ja sehen ob ich irgendwo korrigieren muss.
Das Ziel war es, die Tieftonsysteme, die ja nur den Bereich zwischen 60 und 500 Hz übertragen so hoch zu brigen, dass die virtuelle Schallquelle deutlich über der Tischplatte liegt.
Da bin ich beim Bau der Sockel etwas übers Ziel rausgeschossen, macht aber nix.

Den Schreibtisch kann ich übrigens nicht verändern, er gehört nicht mir. Die Aufstellung ist auch nicht so ganz "freiwillig", der Schreibtisch fungiert als Audio- und Video-Schnittplatz, als Reparatur-Platz für elektronische Geräte aller Art, Als Design-Workstation für Platinenlayout, viutixCAD und Sigma-Studio und als Büro für Vereinsangelegenheiten u.s.w.

@ Käbele : Die Wand hinter den LS ist komplett mit Absorbern verkleidet, ebenso die Seitenwände links und rechts in der vorderen Hälfte. Die Nachhallzeit liegt bei 0,25 sec, ziemlich breitbandig. Die einzige wirklich störende Raum-Mode war bei 150 Hz zwischen Decke und Fussboden, die wird durch einen 20cm Deckenabsorber in Schach gehalten. Das ist auf dem Foto so nicht zu sehen...
Mit dem MiniDSP hab ich seit es das in D gibt gearbeitet, Durch die akustischen Maßnahmen hat sich die Wiedergabe so verbessert, dass es jetzt schon überflüssig ist, die Korrektur ist minimal und ich ärgere mich eigentlich immer nur noch über den Klirr das es produziert.
Was ansteht ist dann der Bau eines vernünftigen Pre-Amps, der die Endstufen richtig ansteuert. Das Geraffel auf dem Foto ist nur provisorisch, aber ihr wißt ja: Provisorien sind immer sehr haltbar...
Entscheidend war: nach dem Umbau der Frequenzweichen von Manger auf VituixCAD war die Ortung besser, das Löchlein im Überahmebereich weg und die gefühlte Lästigkeit der LS eine Stufe besser. Meßtechnisch lässt sich das schwer belegen, denn wir haben ja Einflüsse der Raumakustik und bei Frequenzgängen (gemessen) mit wenigen dB Abweichungen ist das alles eher Vodoo als beweisfeste Datenlage.
Ob der Filz was bringt weiß ich noch nicht; wahrscheinlich werde ich bei der Messung keinen nennenswerten Unterschied finden. Der schwarze Filz ist aber auch so ne Design Sache, helle Oberflächen in der Nähe der Monitore sind beim Videoschnitt manchmal eher störend (falsches Licht), verändern die Lichtsituation... da ist es besser wenn ringsum alles schwarz ist.

liebe Grüße aus Bayern
Reinhard
 
Hallo Reinhard,
bist du sicher, dass der Klirr vom MiniDSP kommt? Falls ja, vermute ich, dass du analog rein gehst, analog raus, oder beides. Bei typischen Brot-und - Butter-Geräten wird gerade bei den analogen Komponenten (Eingangsstufe und Ausgangsstufe) gerne gespart. Hast du die Möglichkeit, einen externen, hochwertigen DA-Wandler und/oder einen besseren AD-Wandler einzusetzen?
Anderer Gedanke: Odiug (Guido) hat sich kürzlich einen NAD VV angeschaft, der auch Dirac an Bord hat. Evtl. wäre das auch was für dich, könntest damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Und dein MiniDSP verkaufen.
 
@Hörmalhin : ganz richtig bemerkt: die Mangers stehen eigentlich ein wenig zu hoch. Hatte ich auch zuerst gedacht.
Sie sind etwas oberhalb Ohrhöhe, aber es hört sich trotzdem gut an. Die eigentlichen Messungen muss ich noch nachholen. Dann werd ich ja sehen ob ich irgendwo korrigieren muss.
Ich fürchte, die Messergebnisse werden weder etwas darüber aussagen, noch etwas daran ändern, dass Boxen oberhalb der Ohrhöhe keine akustische Bühne aufbauen, sondern die Interpreten quasi in den Himmel verfrachten. Bei Rear-Lautsprechern im Heimkinobereich mag das ja Sinn machen. Aber störst du dich bei deiner Suche nach dem perfekten Klang nicht daran, dass die Musiker nicht vor dir stehen?
 
@boxenschieber : das MiniDSP DDRC22A ist von 2014... es hat analoge Eingänge und Ausgänge. In den Unterlagen zum Open DRC findet man die Konfiguration für die Jumper. (Datei ist angehängt).
Bei gezogenen Jumpern ist die Aussteuerfähigkeit besser, aber ich hör immer wieder irgendwas verzerrtes. Ich werd es genauer untersuchen (= messen) und bei Gelegenheit dann einen eigenen Thread dazu aufmachen. Für die Messung muss ich halt einige Kabel umstecken... und ich bin sicher, dass es vom MiniDSP kommt. wenn das kurzgeschlossen ist (Kabel umgesteckt) sind die Verzerrungen weg.

@Level91 : das mit der Musik hoch oben stimmt. Deshalb denke ich auch über eine Modifikation der Sockel nach. Ist halt viel Arbeit mit Holz,- das macht Krach, Dreck und ist nicht jederzeit machbar. Ansonsten ist die Stereo-Ortung sehr sehr gut. (das heißt: die Weichen stimmen). Den Rest kriegen wir auch noch hin.
 

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@boxenschieber : das MiniDSP DDRC22A ist von 2014... es hat analoge Eingänge und Ausgänge. In den Unterlagen zum Open DRC findet man die Konfiguration für die Jumper. (Datei ist angehängt).
Bei gezogenen Jumpern ist die Aussteuerfähigkeit besser, aber ich hör immer wieder irgendwas verzerrtes. Ich werd es genauer untersuchen (= messen) und bei Gelegenheit dann einen eigenen Thread dazu aufmachen.
Ganz ehrlich? Lieber sofort raus mit dem Ding, dafür entweder was rein digitales integrieren und die analoge Peripherie dazu selbst mit Liebe zum Detail aufbauen, oder aber einen hochwertigen Vorverstärker mit DIRAC o.ä drin anschaffen.

Bin da ganz bei Boxenschieber: Den analogen Baugruppen in einem MiniDSP würde ich persönlich qualitativ ebenfalls nicht über den Weg trauen. Bereits ein einzelner, vernünftiger AD-Wandler kostet schon deutlich mehr, als ein Einsteiger Mini-DSP komplett. Ebenso noch mal zusätzlich ein DA-Wandler. Nicht ohne Grund.

Der Punkt ist, dass jeder, der an Dirac denkt, das irgendwie sofort mit MiniDSP assoziiert und die Qualität/Performance von Dirac dann automatisch auch MiniDSP zuschreibt. In Wirklichkeit haben es die Asiaten einfach nur clever verstanden, sich die Dirac-Integrations-Lizenzen an Bord zu holen um diese als Trittbrett zu nutzen. Aber letztendlich ist DIRAC ja "nur" eine reine Software. Ergänzend besorgt sich MiniDSP dann noch einen guten DA-Chip dazu, schlachtet dessen technische Daten marketingtechnisch aus und verschweigt gekonnt den geräterelevanten Rest.

Bitte nicht falsch verstehen: Damit möchte ich nicht sagen, dass MiniDSP zwangsläufig ein Fehlkauf ist. Andere Hersteller können in diesem Preissegment auch nur mit Wasser kochen. Aber genau deshalb macht es meiner Meinung nach bei Mini-DSP so unfassbar viel Sinn, die internen analogen Wege im Gerät komplett zu auszuhebeln (digital rein und auch digital raus). Deine Variante bietet diese Möglichkeit leider nicht, aber dafür dürftest du auf der anderen Seite auch sicher kein Vermögen bezahlt haben. Und im Zuge der seit 2014 gestiegenen Inflation und dem unbequemen Beschaffungsweg der Neugeräte kannst du es auch sicher noch für einen guten Preis gebraucht veräußern.

Was mich in solchen Fällen wie diesem ärgert, hat aber nichts mit dir zu tun: Wie in den vielen vergangen Jahren in einem anderen Forum permanent gegen alles gewettert wurde und vermutlich immer noch wird, was mit Hardware-Qualität zu tun hat...... nach dem Motto "ist doch eh alles nur Voodoo". Gerne garniert mit Messkurven zweifelhafter Herkunft, die stets nur per Einzelaspekte, aus dem Konsens heraus gerissen glaubhaft machen wollen, es wäre immer alles nur Beutelschneiderei und die Kompetenz von erfahrenen Geräteentwicklern würde sich einzig und allein darauf beschränken, wie man unbedarften Laien möglichst viel Geld aus der Tasche ziehen könne.

Im Endeffekt ist es immer die Qualität in Summe aller Komponenten, das technische Layout und das Vermeiden von Störquellen, was gute klangliche Voraussetzungen schafft. Innerhalb einer guten Raumakustik kann letztendlich nur das wiedergegeben werden, was die Technik anliefert. Selbst das sauberste Quellwasser bleibt nicht rein, wenn man Jauche hinein schüttet.
 
Ihr Lieben,
da es bei Reinhards Projekt unter anderem auch um Manger geht, lasse ich das jetzt noch mal so weiterlaufen, möchte euch aber bitten, vom Thema MiniDSP wieder ein wenig weg zu kommen, damit das alles nicht zu sehr ins OT abdriftet.

@Reinhard Vielleicht magst du ja auch noch etwas mehr über deine persönliche Erfahrungen mit den Mangers an sich berichten. Sehr gerne auch wie du beispielsweise auf die Marke Manger aufmerksam wurdest, ein paar Detailfotos, welche klanglichen Unterschiede du zu deinen vorherigen Boxen feststellen konntest, usw. Interessiert gerade bei einem etwas weniger verbreiteten Produkt sicher nicht wenige. Daumenhoch
 
@soundrealist : es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich ohne MiniDSP arbeiten werde. Abschließende Messungen vorausgesetzt.
wie Du richtig an gesprochen hast: die 10 Jahre alte Hardware muss nicht unbedingt das beste sein. Meine AMPs entwickele ich selber, die tun was sie sollen. Allerdings habe ich einige analoge Quellen, deshalb ist die Idee die Kette komplett digital zu machen so nicht umsetzbar.

Ich möchte aber in dieser Anwort auch der Bitte des Moderators gerne nachkommen und was über die Historie der ganzen Geschichte mit den Mangers erzählen.
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich schon mit Schallwandlern, a.k.a Lautsprecher. Bei einem Besuch der Musikmesse in Frankfurt lernte ich Frau Daniela Manger kennen, die Lautsprecher von Herrn Manger waren mir da schon länger ein Begriff,- das war irgendwann in den 70-er Jahren...
Dass die Chassis einzeln verkauft werden, das ist mittlerweile Geschichte, aber ein Telefonanruf bei Daniela war dann doch erfolgreich und so erhielt ich noch vor 3 Jahren ein Päärchen zum Sonderpreis (weil das Eloxal nicht die richtige Farbe hatte...).
Zu der Zeit hatte ich noch ein Paar Magnastat Tympani im Studio stehen,- Bändchen-Laustsprecher der Oberklasse. Gebraucht gekauft und restauriert. Die waren erst mal Referenz. Nebenbei lief noch ein Paar B&W D660 und ein Paar ELAC (die einen AMT als Hochtöner haben). Dann kam erst mal der Umbau der Akkustik, mit Absorbern, und Verkleidungen usw.

Die Mangers hab ich in eine viereckige Kiste gesperrt, einfach weil sie ja irgendwie ein Gehäuse brauchen.
Als Frequenzweiche hab ich dann die Weiche aus der Manger 109 nachgebaut.
Im Unterschied zu den Magnastats waren die Mengers irgendwie "aggressiv" im Klang, aber genauer in der Stereoabbildung und die Impulse waren "knackiger".
Deshalb wollte ich irgendwann die passenden Tieftöner dazu und eine Weiche, die den Mangers die Schärfe nimmt, aber die Impulse erhält.
So, wie es sich jetzt darstellt ist das erreicht. Gibt noch ein paar Schönheitsfehler, aber die kriegen wir auch noch... Mehr und genauere Fotos wird es dann auch bald geben.

Was das MiniDSP angeht: das würde ich dann in einem anderen Thread berichten, es sind noch einige Tests die gemacht werden müssen. Messen will ich es schon, um auch eine Erfahrung zu bekommen, ob ich an der richtigen Stelle gesucht hab oder doch ganz falsch gelegen hab.
 
Die Mangers hab ich in eine viereckige Kiste gesperrt, einfach weil sie ja irgendwie ein Gehäuse brauchen.

Ganz im Gegenteil. Du trennst ja bei 450 Hz. Die kompromissloseste Lösung wäre daher sogar eine Art Drahtgestell, wo es weder Wände (die im Gehäuseinneren vor allem durch parallele Flächen stehende Wellen verursachen) noch Resonanzen gibt und die Manger an einer möglichst dezenten Vorrichtung frei schweben dürfen. ;)
 
ein kurzes update zu den Mangers...
die Frequenzweichen hab ich komplett neu aufgesetzt, einen anderen Amp eingesetzt (2 x 200W Sinus, linear bis > 200 kHz), die Sockel sind geblieben (immer noch etwas zu hoch), das MinDSP ist nicht mehr in der Kette. Das Gehäuse für die Mangers ist hinten "offen", einfach dass die eine stabile Position haben,- passt soweit. Jetzt ist auch die klangliche Balance da. Verzerrungen sind keine da. Die Weiche ist komplett anders, viel aufwändiger. Alle Bauelemente in der Weiche selektiert und genau ausgemessen, dann die gemessenen Werte in der Simulation berücksichtigt... akustische Bühne, Abbildung und Tiefe sind realistisch, auch bei bekannten, eigene Aufnahmen.
Die Trennfrequenz ist nach wie vor 450 Hz. Was an der Weiche anders ist: der Tieftonbereich ist weniger wellig, die Delle bei 1,5 kHz des Mangers wurde behoben, die weiteren Resonanzen bei höheren Frequenzen gedämpft. Eigentlich ist der*die Manger*in eine rechte Diva,- so zickig ist sonst kaum ein Wandler... aber wie geht es in dem Theaterstück "der Widerspenstigen Zähmung"... am Ende singt sie ein Loblied...
Frequenzgang VituixCAD v 21.png
 
der Klang ist jetzt weniger "aggressiv" (empfunden), auch bei Aufnahmen, die "missraten" sind. was enorm ist: mono-Widergabe geht auch, man merkt nicht dass da zwei Lautsprecher sind, der Sprecher steht einfach zwischen den Boxen. Bewegt man sich allerdings 20 cm nach links oder rechts, dann merkt man das weil die virtuelle Schallquelle dann nicht mehr in der Mitte steht. Der Abfall oberhalb 20 kHz ist so gewollt, und hat sich bei der Entwicklung der Fweiche auch leicht relaisieren lassen. Die Spulen musste ich teilweise selber wickeln, weil z.B. 146 µH nicht als Fertigprodukt zu bekommen sind... Dann lohnt sich eine L-R-C-Meter. Für die genaue Messung der Spulen-Verluste wurde ein Milliohmmeter beschafft. Wenn man die in die Simulation eingibt ändern sich nochmal viele Parameter. Aber: der Aufwand hat sich gelohnt.
 
Hallo Reinhard,
na da hast du den Tieftöner ja ganz gut angeglichen bekommen. Denke mal, das war die Hauptschwierigkeit, weil du aufgrund der völlig unterschiedlichen Konstruktionsprinzipien des Biegewellenwandlers und des kolbenscgwingenden Konus- Tieftöners sicher nur extrem flach filtern kannst. Wie es aussieht läuft der auch nur sehr leise mit, darauf deutet der frühe Abfall bei 50 Hz hin. Hast du schon einmal daran Gedacht, hier noch einen weiteren Tiefröner anzudocken, um unterhalb der 50 Hz auch Tiefbass hin zu bekommen?

Was ich noch nicht so wirklich verstanden habe:Warum würgst du den Manger ab 15 kHz nach oben hin ab? Der aggressive Eindruck rührt sicher nicht von der minimalen Hochtonanhebung, sondern eher von hochtonlastigen Musikstücken, da(nn) wäre ein Griff zum Hochtonregler am Verstärker im individuellen Bedarfsfallsicher der bessere Weg.

@all: Frohe Weihnachten :)
 
@highvoltage : erst mal alles Gute im Neuen Jahr!
der "frühe" Abfall bei 50 Hz ist so gewollt und da der ScanSpeak in einem 90-Liter Gehäuse mit BR werkelt ist das akustische Ergebnis ganz passend. Die tieferen Töne werden von 2 Subwoofern übernommen, die rechts und links unterm Schreibtisch stehen. Der Abfall oberhalb von 15 kHz ist auch nicht zufällig. Bei dieser Filterkonstellation ergibt sich die minimale Welligkeit im Hörbereich, und die ist wichtiger wie besondere Brillianz im Hochtonbereich. Wie Du auch sehen kannst: sind es bei 20 Khz gerade mal 3 dB. das ist für mich annehmbar. Ganz entscheidend bei der Beurteilung ist für mich die tonale Balance, die ist jetzt gerade richtig. Filter sind 18dB,- 3. Ordnung.
Die Filter sind aufgrund eigener Messung im Gehäuse erstellt worden,- die Daten von ScanSpeak sind 1. nicht ganz korrekt und 2. ziemlich unbrauchbar. Beim Manger ging es mir genauso. Die gemessenen Verläufe sind weitaus schlimmer wie die Werksangaben. Und deshalb war es auch viel Arbeit die Delle bei 1,5 kHz weg zu bekommen, die ist echt heftig. Die Übernahmefrequenz liegt bei rund 500 Hz. Der Manger kann da noch gut Pegel liefern, weiter unten geht nicht. Und wie man am Frequenzgang sieht geht die Übernahme recht friedlich, auch im Phasenverlauf.
Was auch gut geworden ist das ist die Impuls-Wiedergabe. Bei Dire Straits, Brothers in Arms kommt die Snare, wenn auf dem rim gespielt, richtig deftig daher, so wie es sich auch mit einem echten Snare anhört, ein kurzer knackiger Impuls. Chembalo oder akustische Gitarre kommt auch gut, da gibt es ein paar gute audiophile Beispiele von Stockfisch Records und Streicher sind nicht mehr so agressiv. Ich habe immer noch keine Klangregler. Mein Ziel war es Lautsprecher zu bauen, die so gut klingen, dass es keine Klangregler braucht.

Mein Abhörplatz ist im Nahbereich, Abstand zu den Lautsprechern 1,25 m. Die Wände sind mit Absorbern verkleidet. Das heißt: ich höre Direktschall, und wenig diffusen Schall aus dem Raum. Für diese Position / Anordnung ist das dann so in Ordnung. Sicher müsste man anders entzerren / abstimmen, wenn die Lautsprecher in einem anderen Raum, einer anderen Aufstellung betrieben würden. Dieser Aspekt wird m.E. im Forum wenig beachtet. Nachdem ich mir von Günther Nubert mal auf seiner Webseite das Dokument Technik satt runtergeladen und gelesen hab, scheint mir das ganz sinnvoll auch über Aufstellung, Raum und so nachzudenken. Das Dokument ist lesenswert, 72 Seiten pdf...
 
@highvoltage

Die Filter sind aufgrund eigener Messung im Gehäuse erstellt worden,-
Warum das denn? Dann hast du den Berreich, wo sich die Frequenzbereiche vom Sub und von Manger überlappen doch gar nicht mit drin, was dann hinterher zu einer Überhöhung bei der Wiedergabe in diesem Frequenzbereich führt. Nirmalerweise misst man ja im Nahfeld, ca 1 Meter. alles komplett zusammen

einen anderen Amp eingesetzt (2 x 200W Sinus, linear bis > 200 kHz), die Sockel sind geblieben (immer noch etwas zu hoch), das MinDSP ist nicht mehr in der Kette.

Schätze mal, das MiniDSP hast du wegen seinen klanglich vermutlich wenig überzeugenden analogen Ein/Ausgängen aus der Kette genommen, Nachvollziehnar.,
Aber warum hast du dir statt dessen nicht einfach einen hochwertigen, rein digitalen Vollverstärker mit Sub-Ausgang besorgt, wo du die Filterung/Weicheneinstellungen bereits auf deer digitalen Ebene viel detaillierter und genauer gestalten kannst, als mit einer starren Analogweiche? Dann hättest du zusätzlich auch den Vorteil, die Parameter auf den Standort vom Sub hin genauer zuzuschneiden..

Wozu dienen eigentlich die kleinen Lautsprecherboxen im Vordergrund auf deinem Foto?
 
@dsp-watcher : ein gutes Neues!! Die kleinen Boxen von Elac dienen als Monitore für den Videoschnitt. Die zeigen ob die Tonmischung alltagstauglich ist. (die haben einen AMT als Hochtonsystem, gehen halt nicht so tief wie die großen, aber das ist genau der Punkt: sie sind ein Vergleichs-Normal mit dem was in anderen Wohnzimmern so steht.
Ein Tiny sine Dsp wartet noch auf seinen Einsatz. Das Mini Dsp hat auch grad Pause. Nachdem ich die ganze Kette nochmal untersucht habe bezüglich Pegel hab ich festgestellt, dass der Aufholverstärker vor dem minidsp nicht nötig war. Das heisst: ich hab einfach alles rausgeschmissen was nicht erforderlich war. Es gibt noch einen Quellen-Umschalter mit Relais, den will ich auch ersetzen, bzw eliminieren, sodass die Kette dann nur noch aus DAC, Amp und LS besteht. Interessant ist, dass sich das Klangbild im Charakter an die Magnastat sehr angenähert hat. Höhen sind da, aber nicht lästig und nicht überbrillant. z.B. bei Cembalo-Aufnahmen oder großorchestrale Aufnahmen (Tschaikowsky 1812..).
Es hat sich auch gezeigt dass die FW jetzt so gut korrigiert, dass auch das minidsp da auch nichts mehr besser machen kann. (Also Klang mit / ohne ist kein Unterschied mehr).
Also hat es jetzt mal Pause. Es wird dann sicher an anderer Stelle im Haus Verwendung finden. Es könnte auch passieren dass ich das ganze umbaue auf voll-aktiv mit DSP, Endstufen liegen noch rum... mal sehen was dieses Jahr noch so kommt!

Im Moment stehen andere Arbeiten an: den grossen Mischer reparieren, Netzwerk im Haus neu aufsetzen und so. Schlielich ist der Raum ja auch Elektronik-Werkstatt...
Liebe Grüsse an alle Mitforisten und bleibt schön gesund!
 
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