HifiundHeimkino.de Forum

Wir freuen uns über deinen Besuch! Registriere Dich kostenlos, tausche Dich mit anderen Mitgliedern über Deine Erfahrungen aus und gebt Euch gegenseitig Tips.

Keramik-Hochtöner?

klangistzeitlos

Moderator
In der einschlägigen Fachpresse werden "Keramik-Hochtöner" sehr gelobt. Bei meinem HiFi-Händler hatte ich mir aufgrund dessen unlängst mal einen Standlautsprecher von Gauder mit Keramikhochtöner gegen eine Quadral mit Bändchen unter den selben Bedingungen gehört. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass mir persönlich das Bändchen erheblich besser gefallen hat.

Gibt es von eurer Seite aus eigene Erfahrungswerte ?
 
Ich will jetzt nicht sagen, dass es einen "Hochtönerklang" nicht gibt, aber das, was Du da primär unterscheiden hast, ist die Abstimmung der Weiche, die der Entwickler vorgenommen hat. Damit lässt sich, vorausgesetzt der Hochtöner hat keine technischen Probleme, ein und derselbe Hochtöner völlig unterschiedlich klingend daherkommen. Was den Hochtöner an sich ja nicht "schlechter" oder "besser" macht.

Viele Grüße
Dieter
 
Ich will jetzt nicht sagen, dass es einen "Hochtönerklang" nicht gibt, aber das, was Du da primär unterscheiden hast, ist die Abstimmung der Weiche, die der Entwickler vorgenommen hat.

Aber hat das verwendete Material da nicht ebenfalls Einfluss? Schließlich gibt es ja all diese unterschiedlichen Materialien. Gewebe, Titan, Poly usw. usw. Und halt eben auch Keramik, was für mein Empfinden noch gar nicht so starb verbreitet ist.
 
Letztlich müsste man an dem gleichen lautsprecher den Hochtöner tauschen, also nur das Chassis, und beide Chassis müssten vom gleichen Hersteller ähnlich konstruiert sein.
 
Prinzipiell soll ja eine Membran wie ein Kolben schwingen. Solange sie das tut entstehen auch keine Färbungen. Erst dann wenn sie das nicht tut, z.B. weil Resonanzen auftreten, kann das eine klangliche Beeinflussung hervorrufen. Eine Resonanz selbst ist meist nicht mal das schlimme, sondern die Nebenprodukte, die dabei entstehen, z.B. Klirr, der sich auch in tieferen Bereich bemerkbar macht.
Bei mir war mal ein Kunde, der herausfinden wollte, ob ein Beyma AMT oder ein Druckkammertreiber die bessere Lösung sei. Das Ganze mit Accurate bis ins Kleinste in der Amplitude und Phase linearisiert. Das Ganze ging aus wie das Hornberger Schießen. Wir konnten keinen signifikanten Unterschied ausmachen.

Letztlich müsste man an dem gleichen lautsprecher den Hochtöner tauschen, also nur das Chassis, und beide Chassis müssten vom gleichen Hersteller ähnlich konstruiert sein.
Was nicht so einfach ist, weil die immer ein klein wenig anderes Übertragungsverhalten haben und die Frequenzweiche auf den einen Hochtöner abgestimmt ist. Selbst ein halbes dB Unterschied im Frequenzgang würde man erhören, was aber nicht dem Hochtönerklang sondern eben dem unterschiedlichen Übertragungsverhalten geschuldet ist.

Viele Grüße
Dieter
 
Hochtönerklang

Viele Grüße
Dieter

Hallo Dieter,
aber ist es nicht auch so, dass jedes Material ein anderes Gewicht hat und sich dies dann gerade auf all das auswirkt, was man hört? Wozu genau gibt es all diese unterschiedlichen Materialien? Bei ganz billigen Boxen wurden früher (und werden vielleicht immer noch) diese kleinen Papp-Konuse eingesetzt, so wie auf diesem Bild zu sehen: https://www.radiomuseum.org/r/grundig_hifi_lautsprecher_box_205.html

Klang für meine Ohren immer grauenvoll. In der gleichen Preisklasse gab es Anfang der 80er dann aber auch eine Billigserie von Magnat, die vermutlich auch nichts großartiges an Weichentechnik verbaut hatte, aber zumindest in der Lage war, Hochtondetails überhaupt aufzulösen. Hier mal ein Vergleichsfoto aus der Bucht: https://www.ebay.de/c/114190754

Seit diesem (Jugend)Erlebnis glaubte ich bisher immer, dass das Gewicht eine entscheidende Rolle spielt. Auch Titan ist ja z.B. ein extrem leichtes Material. Aber irgendwie scheine ich damit ja nicht 100%ig richtig zu liegen. Denn Keramik ist ja nun alles andere als ein leichtes Material. Wo liegt da mein Denkfehler?
 
Hallo Dieter,
aber ist es nicht auch so, dass jedes Material ein anderes Gewicht hat und sich dies dann gerade auf all das auswirkt, was man hört? Wozu genau gibt es all diese unterschiedlichen Materialien? Bei ganz billigen Boxen wurden früher (und werden vielleicht immer noch) diese kleinen Papp-Konuse eingesetzt, so wie auf diesem Bild zu sehen: https://www.radiomuseum.org/r/grundig_hifi_lautsprecher_box_205.html

Seit diesem (Jugend)Erlebnis glaubte ich bisher immer, dass das Gewicht eine entscheidende Rolle spielt. Auch Titan ist ja z.B. ein extrem leichtes Material. Aber irgendwie scheine ich damit ja nicht 100%ig richtig zu liegen. Denn Keramik ist ja nun alles andere als ein leichtes Material. Wo liegt da mein Denkfehler?
Hatte ich ja schon geschrieben: Fehler im "System" - Membranresonanzen mit dadurch verursachtem Problemen im Ausschwingverhalten, Frequenzgangfehler, usw. Hat aber nix mit dem Material zu tun.
Die Keramikmembranen der Hochtöner hat nichts mit dieser zu tun, worauf Du deine Sitzungen hältst. :cool:
Keramikmembranen sind oxidiertes Aluminium (Al2O3), mal mehr, mal weniger weit durchoxidiert und haben dementsprechend auch ein vergleichbares Raumgewicht (Aluminium 2,7g/cm³, Al203 4g/cm³). Die andere Keramik liegt etwa um den Faktor 10 höher.
Accuton "Keramik"
Vergleichst Du die bewegten Massen der Accuton-Hochtöner mit einem normalen mit Gewebekalotte, wirst Du da keine großartigen Unterschiede feststellen. Zu beachten ist aber, dass die 25mm Kalotten von Accuton nur eine 16mm Schwingspule haben und daher deren bewegte Masse etwas geringer ist. Das, was die Membran selbst wiegt, wird daher in etwa das gleiche sein.

Viele Grüße
Dieter
 
Hallo,
ich bin auch der Meinung das es vor allem auf die Stärke des Antriebes, die bewegte Masse und die Steifigkeit ankommt.
Die Geometrie beeinflusst noch das Abstrahlverhalten.

Was die Masse angeht, ist dieser Magnat - Hochtöner glaube ich ungeschlagen:
Plasmahochtöner

Man liest sich
Der Holger
 
Zurück
Oben