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Sound United in Übernahmegesprächen von Bowers & Wilkins

Na toll, es ist zwar noch nicht ganz spruchreif, aber wenn, dann tut es mir leid um diese richtig geilen Lautsprecher.
Und die Angestellten der Firma, die entweder entlassen werden oder nur noch gewinnoptimiertes Mittelmaß herstellen dürfen.
Es sind leider schon viele edle Marken nach einer Übernahme zu Supermarktramsch verkommen oder ganz verschwunden.
Ich denke da an Klassiker wie JBL, Dual, Revox oder Harman Kardon.
Schade drum.


Man liest sich

Der Holger
 
O jeh Cry

B+W sitzt bei uns quasi vor der Haustür. Erst die Insolvenz von Gerry Weber, und jetzt auch noch das.
 
O jeh Cry

B+W sitzt bei uns quasi vor der Haustür. Erst die Insolvenz von Gerry Weber, und jetzt auch noch das.


Ist ja keine Insolvenz. Der Markt konzentriert sich. Schon vor Corona waren diverse Veränderungen bei B&W im internationalen Bereich angekündigt.
 
OK, sie sind im Vorgeplänkel und wahrscheinlich ist noch nichts unterschrieben.
Aber wenn ich das lese:
"Zitat:
Bowers & Wilkins confirms that, should the two brands decide to move forward, Sound United would acquire all worldwide third-party distribution and licensing agreements under which Bowers & Wilkins premium audio products are currently sold.
Zitat Ende."
Da frage ich mir nur:
Wer bestimmt den Preis, die Qualität und das Portfolio (egal was sie jetzt behaupten)?
Derjenige, der die Boxen baut oder der sie weltweit verkauft und die Lizenzen besitzt?
Ich denke leider Letzterer :-(

Mich hat sowas bei Studer Revox in Regensdorf (CH) den Job gekostet, als die an eine Holding verkauft wurden, die "den Markt im Consumerbereich erweitern" wollten; und weil der gute Herr Studer (unser General) mit über 80 Jahren aufhören und den Betrieb seinen Kindern übergeben wollte.
Die hatten leider nur Interesse an der Kohle, die dabei abspringt.
Da stand dann plötzlich einer mit einer Stopuhr neben dir, als du eine Bandmaschine oder ein Mischpult eingemessen hast
und Schlipsträger latschten durch die Gänge und bewerteten dich wie eine Milchkuh.
Revox wurde dann nicht mehr in Regensdorf (CH) und Lenzburg (D) hergestellt, sondern von Marantz.
Und keine Sau wollte das Zeug mehr kaufen.
Es war eben kein Revox mehr.
Aus 5 oder 6 Standorten in der Schweiz und Deutschland blieb der von 600 auf 200 Leute zusammengeschrumpfte Hauptsitz.
Die Studer Bandmaschinen wurden gecanceled und die Inhouseprokdution ausgelagert.
Genau das , was eine Manufaktur ausmacht, die auf höchstem Niveau produziert, würde zerstört.
Heute bauen sie, Studer, noch/wieder digitale Broadcast und Productionsysteme.
Und Revox ist Legende.
Immerhin etwas.

Und wenn ich nur zwei Jahre dort arbeiten durfte war ich, und all die anderen Menschen dort, Stolz darauf, bei Studer zu sein.
Und ich bin es heute noch und schätze mich glücklich, bei solch einer Firma dabei gewesen sein zu dürfen.
Wir haben geheult wie die Schlosshunde, als es vorbei war.

Solche Firmen gibt es doch kaum noch. B&W, Burmester, German Maestro(?) und eine Handvoll andere.
Deshalb bekomme ich auch heute noch regelmässig das große Kotzen, wenn ich solche Meldungen höre.


Man liest sich

Der Holger
 
Ja, aber vieles davon liegt auch in der Hand der Verbraucher, siehe dein Beispiel von Revox. Keine Ahnung wann es "uns" erwischt. Ich hoffe nie. Denn auch wenn einige Konglomerate im Hifi Bereich einen ordentlichen Job machen, so macht mir das als Verbraucher und auch als Hi-Fi Fan Kopfschmerzen.
 
Ich denke der Verbraucher hat Recht, wenn er die Finger von einer Ware lässt,
die weder die Qualität noch den Ruf der vormals hergestellten Geräte hat.
Gerade bei Studer Revox war das der Fall.
Das lag in der Hand der "Produktions- und Kostenoptimierer".

Wenn Du ein Fan/Liebhaber von handgefertigten Hifigeräten bist und diese dann in Übersee industriell gefertigt werden,
hast Du bestimmt auch keinen Bock mehr drauf, selbst wenn sie etwas günstiger werden.

Bei Studer Revox wurden die Tonköpfe im selben Haus handgewickelt in dem auch die Chassis der Bandmaschinen aus einem Block
Aluminium gefräst wurden. Die Platinen wurden selbst entwickelt und geätzt. Wirklich ALLES kam aus derselben Manufaktur.
Lediglich elektronische Bauteile und Motoren wurden zugekauft.
Für die Studer Profigeräte genauso wie für Revox Consumer, da gab es keinen Unterschied oder Kompromiss.
Einige "Wicklerinnen" haben nach ihrem Rausschmiss eine eigene Firma gegründet und höchstwertige Tonköpfe und Audioübertrager für andere Hersteller gebaut!
Wenn man ein altes Tapedeck (bis zur H1-Serie) aufschraubt (vier Motoren, Alu-Teileträger) und mit den Geräten danach (H11...) vergleicht, fällt einem die Kinnlade runter. Ein o8/15 Zwei-Motoren-Blech-Laufwerk von Marantz und - teilweise - Tonköpfe von Sony.
Die CD-Laufwerke waren plötzlich aus Kunststoff und kamen nur noch von Philips.

Beim Rest dasselbe, keine selektierten Sanken-Transistoren in der Endstufe, keine handselektierten OP-ICs oder Metallfilmwiderstände.
Wir sind manchmal 3-4 Stunden an einem(!) Kanaleinschub für ein Mischpult gesessen, bis die ICs selektiert und alles abgeglichen war.
Das wussten die Kunden und haben dies geschätzt und gewollt.
Und gerne das drei oder vierfache gezahlt, als ein Gerät mit gleicher Funktion gekostet hätte.

Das Zeug wollte zurecht niemand mehr, da es ausser der Elektronik, die zwar von Revox entwickelt, aber auch nicht mehr gefertigt wurde,
absolut nichts mehr mit der Marke und Qualität zu tun hatte.
Nur zugekaufter Standart, der per Revox-Aufkleber als Edelhifi verkauft wurde.
Selbst das Design wurde an frog-design ausgelagert!
Das war dann auch der letzte Streich der einst tollen Marke > Revox Evolution-Serie


Ich halte gar nichts davon, Marken, die von ihrer Qualität und Exclusivität leben und zurecht ein Vermögen kosten, Massentauglich machen zu wollen.

Lieber träume ich davon, eine Burmester-Anlage mit B&W Boxen zu besitzen,
als irgendwelche Plastikteile kaufen zu können, die die Namensschildchen dran haben.


Man liest sich

Der Holger
 
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