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Störungen im Stromnetz und die Auswirkungen auf Hifi

Um Andys/Anbecks Einkaufsfaden nicht noch mehr mit OT zu überfrachten dachte ich mir, ich mache für das spannende Thema mit den Verschmutzungen im Stromnetz mal ein extra Thema dafür auf.

Die drei Problemherde Gleichstromanteile, Gleichtaktstörungen und Einstreuungen durch WLan und Smartphones wurde ja bereits diskutiert. Was ich hier an dieser Stelle mal machen will: Etwas mehr über die konkreten Auswirkungen sprechen. Weil dieser Themenkomplex so unglaublich oft als Voodoo abgetan wird. Zwar (noch?) nicht hier, aber der Begriff "Abzocke" und "Beutelschneiderei" fällt ebenfalls schon öfters mal.

Wer schon einmal selbst erlebt hat, wie ein DC-Blocker brummende Trafos beruhigt, denkt da sicher anders drüber. Etwas schwieriger fällt es da schon, den Beweis für Netzfilter anzutreten. Was einerseits daran liegt, dass die Netzteile in den Geräten selbst schon eine ganze Menge davon unterdrücken. Andererseits, dass die Unterschiede oftmals sehr subtil sind.

Sehr einfach hören lassen sich derartige Einflüsse, in dem man einfach mal ohne Musik den Lautstärkeregler auf Maximum stellt und einmal mit und einmal ohne Filter an der Lautsprecherbox lauscht. Was da(nn) rauskommt, befindet sich in komprimierter Form logischerweise auch im Audiosignal. Zugegeben, als Störung an sich ist all das beim normalen Musikhören in den seltensten Fällen wahrnehmbar, aber es vermischt sich mit der Musik und führt zu Einschränkungen bei der Präzision der Wiedergabe. Vergleichbar mit einer nicht 100%ig sauberen Lesebrille.

Aber um euch nur alleine mal zu demonstrieren, mit was die armen Netzteile in unseren Geräten tatsächlich zu kämpfen haben, verlinke ich mal dieses Video hier:



.... und hier hängt jetzt noch nicht mal ein einziger Hifigerät dran. Nun stellt euch das ganze mal mit Geräten vor, die selbst Schaltnetzteile haben und somit ihrerseits noch mal selbst auf diesen ohnehin schon großen Haufen "draufkacken" (sorry lieber Mod für meine Ausdrucksweise, aber eine alternative Formulierung hierfür fällt mir grad nicht ein)

Klar kann man sich die Sache einfach machen und sagen "ein gutes Netzteil muss das abkönnen". Aber ich denke mal, damit macht man sich die Sache etwas zu einfach. Denn das ultimativ perfekte Gerätenetzteil dürfte es schlichtweg in den allerwenigsten Fällen geben.
 
Was du bei dem Video aber unbedingt noch mal ausdrück betonen solltest: Das sind Netzfilterleisten, sie eignen sich nur für kleinere Verstärker. Leistungsgierige Verstärker brauchen Hochstromanschlüsse, dafür reichen die 10 Ampere dann meistens nicht mehr.

Wer meint, an solche Amps ein Netzfilter dran hängen zu müssen, braucht welche mit Hochstromfilter. Bei Isotek sind das dann die Kästen mit entsprechenden Steckplätzen auf der Rückseite.

Und wenn es nicht aus den Boxen, sondern aus dem Gerätegehäuse brummt, nützen Netzfilter nix. Dann liegt es meistens am Gleichstrom im Netz und man braucht man einen DC Blocker.

Für Quellgeräte sind Netzfilter aber ideal. Denn ganz oft sind sie es, die Netzrauschen überhaupt erst über den Eingang des Verstärkers indizieren.
 
Was du bei dem Video aber unbedingt noch mal ausdrück betonen solltest: Das sind Netzfilterleisten, sie eignen sich nur für kleinere Verstärker. Leistungsgierige Verstärker brauchen Hochstromanschlüsse, dafür reichen die 10 Ampere dann meistens nicht mehr.
Das kannst du so pauschal nicht sagen, man muss es ausrechnen.

Zunächst schauen, wie viel die Leiste bereit stellt. 10 A sind 2300 Watt.
(Berechnungsformel: Netzspannung x Ampere)

Bei der Brennstuhlleiste gibt es keine einzelne Filterung der Steckplätze. Okay, deren Netzfilter sind vermutlich nicht für Hifi gedacht, aber als Rechenbeispiel gut, da sie funktioniert wie die allermeisten. Nehmen wir mal die 2300 Watt (10A), dann dürfen alle angeschlossenen Geräte zusammen nicht über 2300 Watt kommen. Bedeutet: Man kann hier durchaus einen kräftigen Verstärker anschließen, die anderen Geräte müssen dann halt entsprechend weniger verbrauchen.

Die Isotek hingegen hat einzeln gefilterte Steckplätze. Da muss ich die Gesamtleistung durch die Anzahl der Steckplätze teilen. Das ist bei denen dann das, was man pro Gerät zur Verfügung hat. Das ist der Grund, warum es hier mit einem kräftigen Verstärker dann schon mal eng werden kann. Aber man kann ja nachschauen, wie viel der eigene Verstärker verbraucht und weiß dann ganz genau, ob es passt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich für meinen Teil sehe bei Netzfiltern ein ganz anderes Problem.

Man liest immer wieder mal, dass Netzfilter den Klang verändern sollen. Aber in Wirklichkeit weiß ja niemand so wirklich, ob diese Veränderungen nun Verbesserungen oder Verschlechterungen sind. Unsure Man kann es nur ausprobieren und subjektiv entscheiden, ob es einem dann besser oder weniger gut gefällt als vorher.
 
Also ich für meinen Teil sehe bei Netzfiltern ein ganz anderes Problem.

Man liest immer wieder mal, dass Netzfilter den Klang verändern sollen. Aber in Wirklichkeit weiß ja niemand so wirklich, ob diese Veränderungen nun Verbesserungen oder Verschlechterungen sind. Unsure Man kann es nur ausprobieren und subjektiv entscheiden, ob es einem dann besser oder weniger gut gefällt als vorher.

In der Tat.

Meine Philosophie: Blocker und Filter sollen ausschließlich das machen, was sie sollen. Nämlich Brummen, Fiepen und Netzrauschen zu unterbinden, BEVOR diese überhaupt das Netzteil eines Hifigerätes erreichen.

Wenn man in Verbindung mit deren Einsatz z. B. etwas mehr an Dynamik dazu gewinnt oder Nachhall von Stimmen besser heraushören kann, ist das im Sinne des Erfinders. Nicht aber tonale Veränderungen. So etwas darf meiner Meinung nach nicht statt finden.

Meinen Lyngdorf TDAI 3400 werde ich genau aus diesem Grund vorsorglich nicht an die Isotek Corvus 9 anschließen, die an mich unterwegs ist. Sie soll lediglich die vielen digitalen Zuspielquellen mit ihren Schaltnetzteile gegenseitig von einander isolieren und verhindern, dass möglicherweise irgend was über den Signaleingang des Lyngdorf evtl. einen Schleichweg findet.
Vorsorglich, denn ob das der Fall ist, kann ich bei einem Verstärker, der allein schon technisch bedingt erst gar nicht rauschen oder Nebengeräusche verursachen kann, unmöglich ergründen.

Wo wir gerade über Digitaltechnik sprechen: Eine saubere Stromversorgung trägt auch dazu bei, dass die internen Clocks präziser arbeiten können, was ja nun wirklich relevant für den Klang ist.
 
Accuphase filtert erst gar nicht mehr so wie man es gemeinhin kennt, sondern bereitet den Strom komplett neu auf.


Und das, obwohl die Netzteile in deren Hifi-Geräten nun wirklich alles andere als schlecht sind. Der Kaufpreis? Glaubt mir, den wollt ihr nicht wirklich wissen Teufel Grinsend Schwanz
Allerdings sollte man hier möglichst keine "Fremdgeräte" mit Schaltnetzteilen anschließen (z.B. TV-Geräte, Blue Ray Player o.ä.), weil die sich nach der Stromneuaufbereitung logischerweise dann alle wieder erneut gegenseitig konterminieren können und der ganze Aufwand wäre für die Katz.

Eine Separierung Ist bei traditioneller Analogtechnik aber auch nicht wirklich all zu notwendig. Analoge Netzteile mit Trafos sind zwar deutlich störanfälliger gegen Stromnetzverschmutzung und Störungen (genau deswegen baut Accuphase so eine Kiste ja überhaupt erst), aber im Gegenzug geben sie selbst kaum Störungen ins Netz ab. Somit dürfen die Verstärker und Abspielgeräte aus dem eigenen Stall an den Steckplätzen in einer solchen Konstellation dann auch gerne unter sich bleiben.
 
Und das, obwohl die Netzteile in deren Hifi-Geräten nun wirklich alles andere als schlecht sind. Der Kaufpreis? Glaubt mir, den wollt ihr nicht wirklich wissen Teufel Grinsend Schwanz
Ein aktuelles Hifi-Sprichwort sagt: Hochwertige Netzteile mit gewickelten Trafos müssen Probleme lösen, die ohne gewickelte Trafos erst gar nicht auftreten würden :D

Große Highend-Traditionsmarken wie Accuphase, Luxman usw. kommen aus einer Zeit, als Schaltnetzteile noch nicht all zu (störend) verbreitet und für Hifizwecke grottenschlecht waren.
Heutzutage sind Schaltnetzteile fast überall drin und in Hifigeräten sogar richtig gute. Aber deren Problem mit der Abgabe von EMV, Oberschwingungen und Gleichtaktstörungen ins Stromnetz ist nun mal nahezu unverändert geblieben. Was einerseits daran liegt, dass es das einzelne Hifigerät wenig interessiert, wie es durch sein Wirken einem anderen zusetzt. Egoismus ist da sozusagen Trumpf, Hauptsache bis zum eigenen Tassenrand ist alles möglichst perfekt. Und ein Accusauger oder eine Kaffeemaschine schert sich ohnehin nicht um Hifi-Belange.

Nun haben wir aber halt mal alle die Situation, dass aus den unterschiedlichsten Gründen immer mehr Schaltnetzteile ans öffentliche und vor allem hausinterne Stromnetz gehen.

Man hat genau zwei Möglichkeiten: Entweder man macht seine Anlage ebenfalls mit möglichst vielen Schaltnetzteil-Komponenten/Geräten maximal "safe", oder aber man schlägt sich auf die Seite der "Sensibelchen", muss dann aber einen deutlich höheren Schutzaufwand betreiben. Daher ist die Lösung von Accuphase für solche Netzteile alles andere als Makulatur. Aber das hat nun mal leider seinen inzwischen immer unbezahlbareren Preis.
 
Sehr gut und erfrischend untechnisch erklärt, Klangistzeitlos Daumenhoch

Betrifft jetzt nicht nur dieses Thema hier: Viel zu oft wird darüber nachgedacht

1. Was man am besten grundsätzlich alles ablehnt
2. Welche Hersteller "schon immer" gut oder schlecht waren bzw. sein sollen

..... aber viel zu wenig, welche Vorgehensweisen und welche Technologien unter welchen Voraussetzungen wann und wie Sinn machen.

Das mit dem Accuphase ist hierfür ein hervorragendes Beispiel
 
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