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Teac CG-10M-A MC

Hifiwünscher

Well-Known Member
Schaut mal, was ich gerade auf der Seite von Teac gefunden habe: https://eu.teac-audio.com/de-DE/hifi-components/master-taktgenerator/cg-10m/p/248066

An irgend einer Stelle hatten wir hier im Forum ja mal über das Thema gesprochen, finde es leider nicht mehr, aber es scheint tatsächlich viel mehr als ein reines Tonstudio-Thema zu sein. Dieses Gerät gehört in die Hifi-Range, Teac scheint da allen anderen schon heute viel weiter als alle anderen zu sein. Denn z.B. auch der aktuelle DA-Wandler von denen hat auf Rückseite einen passenden Anschluss. https://eu.teac-audio.com/de-DE/audio-hifi/amplifiers-receivers/d/a-wandler/ud-505/p/156416

Tolle Sache, schließlich ist ein präziser (möglichst Geräte-übergreifender, synchroner) Takt viel klangentscheidender, als irgendwelche HiRes-Orgien. Der CG-10M hat vier Anschlüsse, der Oszillator ist beheizt und ein hübsches VU-Instrument zeigt von vorne die aktuelle Temperatur an.

Und wenn man mal überlegt, wie viel Geld oftmals alleine nur für möglichst hochwertige SPDIF-Strippen investiert wird, um den Jitter möglichst gering zu halten, dürfte dieser Weg sicher deutlich effizienter sein. Und da gleich vier Geräte (Clock-Buchse vorausgesetzt) auf einmal angeschlossen werden können, relativiert sich sogar der Preis. Gut, Schnäppchen sehen sicher anders aus. Aber so ein Ding kauft man sich für eine gefühlte Ewigkeit.

Hoffentlich ziehen bald möglichst viele Hersteller mit vergleichbaren Produkten bzw. Clock-Anschlüssen nach. Wäre viel innovativer, als der gefühlt zehnmillionste AVR, permanent neue Streamer, oder anderes Equipment, das eh schon die meisten bei sich rumstehen haben und der "Habenwollenfaktor" sich somit dann natürlich auch in überschaubaren Grenzen hält.Daumenhoch Smilie
 
Moin zusammen,

ich bin da jetzt auch ein wenig überrascht, ein TaktGeber sollte doch immer eine stabile, in gewissen Toleranzen liegende Schwingung ausgeben. Macht doch schließlich jede Quarzuhr seit mehreren Jahrzehnten schon oder?Z04 Troest
Und klar ist doch auch, je instabiler so ein Takt ist umso fehlerbehafteter ist das Ergebnis. Gibt es für so etwas nicht auch eine Norm oder macht da wieder jeder wie er denkt?
 
Hallo Becki,

vom Grundsatz her sind deine Überlegungen nicht verkehrt. Allerdings ist es in der Digitaltechnik so, das selbst der Takt einer Quarzuhr hier vergleichsweise so ungenau arbeitet, dass eine Wiedergabe schon gar nicht mehr möglich wäre.

Und zusätzlich steigen wir bei diesem Thema auch noch in die Jitter-Problematik ein (Taktzittern).

Bildlich gesprochen (auch wenn der Vergleich in diesem Zusammenhang ein wenig hinkt) ist Jitter im Digitalbereich das, was im Analogbereich Gleichlaufschwankungen sind. Nur mit dem Unterschied, dass sich Jitter, vereinfacht und überzogen ausgedrückt, nicht als "Gejaule", sondern als Veränderung der Tonhöhe und der Präzision äußert.

Zu Beginn der Digitalzeit-Ära, als CD-Player noch die einzige Nichtanaloge Quelle war, spielte das alles noch keine so große Rolle. Erst seit der Abtastvorgang und die Signalverarbeitung immer häufiger auseinanderdividiert wurden (DACs, AVR, DSPs) und somit mehr als nur eine einzige Clock im Spiel ist, wurden offensichtlich, dass es diesbezüglich nicht nur Qualitätsunterschiede gibt, sondern hier sogar eine potentielle Fehlerquelle schlummert.

Ein einfaches Experiment macht das deutlich: Wenn du zwei Metronome, Rhytmusgeräte o.ä. zeitgleich startest, bleiben sie zuerst beide eine ganze Weile im Gleichtakt, Je länger du sie aber laufen lässt, um so mehr driften sie auseinander, bis irgendwann mal überhaupt nichts mehr passt.

Zusammenfassend: Bei einem einzelnen Digitalgerät ist die Güte des verbauten Oszillator das, was früher die Güte des Motors beim Kassettendeck zu verantworten hatte. "Kommunizieren" hingegen zwei oder mehrere Digitalgeräte miteinander, gesellen sich auch noch die Differenzen zwischen den jeweiligen Quarzen hinzu, ggf. sogar noch verstärkt durch Einflüsse von qualitativ minderwertigen Kabeln und langen Wegen.

Eine ideale digitale Kette arbeitet also nicht mit vielen unterschiedlichen Quarzen in mehreren Geräten, sondern nur mit einem einzigen, möglichst hochwertigem. Genau so ein Gerät ist der Teac, den Heinz verlinkt hat. So dass es erst gar nicht erst zu Abweichungen bei der von dir beschriebenen "Norm" kommen kann.

Diese "Normen" sind übrigens tatsächlich gefixt. In Form der verschiedenen Samplingfrequenz. 44,1 kHz, 48 kHz, 96 kHz usw... usw....
Aber wie das bei Normen halt mal immer so ist: Nicht alles und jeder wird dieser gleich gut gerecht. Das theoretische Ideal ist die eine Seite, das praktische Ergebnis der Umsetzung dann aber eine ganz andere.
 
Unterhaltsam erklärt, so dass es sogar für Laien leicht verständlich ist. Daumenhoch Smilie

Das mit den Musikinstrumenten musste ich ganz am Anfang meiner Aufnehmerei übrigens selbst mal leidvoll erfahren müssen. Hatte ein elektronisches PCM-Ton-Percussion-Gerätauf einen Eingang und ein digitales Drum auf den anderen gelegt, gleichzeitig angemacht und bin fast wahnsinnig geworden, weil spätestens nacheiner Minute das eine schneller wurde als das andere. Meine Meinung war, dass aufgrund der Tatsache, dass beides digital ist und von einem Chip kommt, dann natürlich auch in Stein gemeißelt sein müsse.

Zum Taktzittern/Jitter hier auch noch mal etwas technischer, tiefer greifend: https://www.fairaudio.de/lexikon/jitter/

Dass ausgerechnet Teac so eine Clock für den Hifi-Bereich anbietet, dürfte kein Zufall sein. Im Tonstudiobereich sind Masterclocks Standard. Und da Teac und Tascam (Tonstudioausrüstung) zusammengehören bzw. das gleiche Unternehmen sind, ist die Denke bei denen natürlich eine ganz andere, als bei Firmen, die nach dem Grundsatz "Nur bauen, was andere auch anbieten und der Kunde deshalb auch kennt" anbieten.

@Heinz: Völlig deiner Meinung. Das Problem ist aber leider, dass viele Unternehmen erst gar nicht wollen, dass Kunden all zu tief in die Materie einsteigen. Du hast das Thema HiRes angesprochen. Da kann man als Hersteller immer ganz wunderbar nach dem Prinzip der dicken Kartoffeln verkaufen: Mehr ist besser als weniger: 96 kHz sind besser als 48 kHz, 100 Watt sind besser als 50 Watt etc.. :pZ04 Kaputtlachen

Bei so Sachen wie Taktgenauigkeit, Konvertierung von Sampelraten und anderen vergleichbaren Dingen müssen Elektromärkte und Kartonschubser mangels Fachwissen i.d.R. kapitulieren, Und Beratung ist da oft einfach nur lästig. Kein Wunder, dass dann so mancher Hersteller deutlich unterhalb seiner Möglichkeiten unterwegs ist, weil er sich daran orientiert.
 
ein TaktGeber sollte doch immer eine stabile, in gewissen Toleranzen liegende Schwingung ausgeben. Macht doch schließlich jede Quarzuhr seit mehreren Jahrzehnten schon oder?Z04 Troest
Sollte..... macht er aber, eben gerade aufgrund dieser Toleranzen, leider nicht. :( Und selbst die Raumtemperatur hat Einfluss auf das Verhalten des Oszillators, weshalb Teac diesen sogar beheizt.
 
Moin zusammen,

das kommt mir vor wie: „….ein Schritt vor, zwei Schritte zurück“. Ist doch dann eigentlich nur eine Frage der Synchronisation was das Teac Teil dann ja macht. Lustig lustig solche Aussichten.
 
Moin zusammen,

das kommt mir vor wie: „….ein Schritt vor, zwei Schritte zurück“. Ist doch dann eigentlich nur eine Frage der Synchronisation was das Teac Teil dann ja macht. Lustig lustig solche Aussichten.
Ich sag mal so: Im Tonstudiobereich hat man nach dem ersten Schritt die Notwendigkeit eines zweiten schon immer erkannt. Da sind und waren Clocks von Anfang an selbstverständlich.
Bei Hifi ticken die Uhren leider nur all zu oft völlig anders: Wenn man da den ersten Schritt gemacht hat, folgt meistens kein zweiter, sondern ein anderer: Lieber Neuheiten hochjubeln und Kosten senken, statt in Qualität und echte Entwicklung investieren.

Für die "zwei Schritte zurück", die du ansprichst fallen mir bei Unterhaltungselektronik auch noch andere Beispiele ein: Kunstkopfsterephonie..... 3D-Fernsehen....
 
Bei einem einfachen 300,-€-Player, der analog an einen (ebenfalls analogen) Verstärker angeschlossen wird, braucht es sicherlich noch keinen Clock-Anschluss. Auch nicht, wenn beispielsweise nur ein Streamer und ein CDP abwechselnd angehört werden. Denn da gibt einzig und allein die Hochwertigkeit der Clock den Ausschlag. Hier drängt es sich sogar geradezu auf, dass man auf eine gute Clock im Gerät achtet. Denn je kürzer der Weg von der Clock zum Rest ist, desto schwerer hat es Jitter, sich auszubreiten.

Sobald aber zwei oder mehr digitale Geräte hintereinander geschaltet werden, macht ein Gerät wie der Teac CG-10M durchaus Sinn.
In wieweit dann ohne Masterclock die Jitter-Effekte zu hören sind, hängt sicherlich auch ganz stark vom Einzelfall ab. Pauschalisieren lässt sich das nicht. Und selbst wenn: Ohne einen direkten Vergleich kaum jemand den Unterschied bemerken. Sicher ist auch genau das ein ganz entscheidender Grund dafür, warum die Industrie für Unterhaltungselektronik sich so passiv und zögerlich verhält, wenn es um Clock-Anschlüsse geht. Fakt ist nun mal (leider): Die wenigsten Geräte verfügen über einen solchen Anschluss.

Dennoch: Bei einer Konfiguration mit zentraler Masterclock können derartige Nachteile erst gar nicht auftreten.

Was ich aber absolut nicht verstehe: Bei Geräten aus dem High-End-Bereich, wo ohnehin schon extrem viel Aufwand betrieben wird..... warum ist es da nicht schon längst üblicher Standard?
Wer hier dem Jitter an den Kragen gehen möchte, kommt in den allermeisten Fällen um einen Reclocker, der in den digitalen Signalweg gehangen wird, nicht herum. Mit einem solchen Gerät wird das Musiksignal zuerst von seinem vorhandenen Takt befreit, um anschließend einen komplett neuen zu erhalten. Und der ist dann immer genau so gut wie die Clock in einem solchen Reclocker. Das gute daran: Weil die Daten/Bits dadurch unangetastet bleiben und nur der Takt "neu" draufgesetzt wird, spielt es keine Rolle, wie verjittert das ursprüngliche Signal vorher einmal war.
Lediglich dateninjizierter Jitter, der beispielsweise bereits schon auf der Aufnahme mit drauf ist, lässt sich damit natürlich nicht mehr nachträglich entfernen. Aber da würde dann selbst eine Masterclock nochts mehr nützen.
 
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