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Tolles Video zum Thema Boxenaufstellung

boxenschieber

Well-Known Member
Gerade im Netz entdeckt:



Sehr anschaulich erklärt. Und sogar was dazu gelernt, was den Wandabstand des Sitzplatzes zur Rückwand anbelangt.

Dass direkt an der Wand (zumindest ohne DSP) suboptimal ist, war mir und sicher auch vielen anderen bekannt. Ebenso dass das Ideal ein Drittel der Raumlänge beträgt. Aber nicht, dass der Abstand stets ungeradzahlig sein muss, was ja z.B. dann wichtig wird, wenn man improvisieren muss, weil ein Drittel aus welchen Gründen auch immer nicht funktioniert.

Und sehr bezeichnend, weil viele es leider nicht wahrhaben wollen: Passive Absorber, Diffusoren usw. sind nur dann sinnvoll, wenn die hierfür erforderliche Frequenz vorher genau berechnet und die anschließend zielführende Montageposition überhaupt realisierbar ist. Außerdem entziehen erstgenannte dem Raum dadurch auch Schallenergie, weshalb der Verstärker dann hinterher auch deutlich mehr "heizen" muss, um auf den selben Pegel zu kommen.

Das Fazit des Referenten teile ich daher voll umfänglich: Man muss bei passiven Elementen sehr genau wissen was man tut. Hochpräzise messen, die Größe und die Materialstärke derselben genau so ultrapräzise berechnen, wie die Montageposition. Ohne vorherige Analyse des Raumes und entsprechendem Expertenwissen endet das sonst letztendlich nämlich nur in einer klanglichen Verschlimmbesserung. Pauschale Aussagen wie z. B. "stell dir zwei Absorber neben die Boxen, um Erstreflexionen zu vermeiden ist so, als würde man sagen: Nimm dir einen Schraubenschlüssel, damit kannst du die Zylinderkopfdichtung an deinem Automotor wechseln.

Um nun aber wieder auf die proaktive Seite umzuschwenken: Ebenso zutreffend sein Hinweis, dass man mit den Basics, sprich gute Aufstellung der Boxen, des Sitzplatzes und einem guten Möbel-Mix schon sehr, sehr weit kommt.

Aber schaut am besten selbst mal rein. Dauert zwar relativ lang, lohnt sich aber sehr.
 
Hi,
da muss mir doch mal etwas längere LS - kabel besorgen.
1/5 Abstand könnte ich mal probieren.
 
Oh, das Gesicht kenne ich doch aus diversen englischsprachigen Lyngdorf-Videos :D Schade, dass der zweite Teil fehlt.

Ganz viele wesentliche Dinge hervorragend auf den Punkt gebracht.Daumenhoch Smilie

Zum Thema Wandabstand: 1/3 der Raumtiefe ist der Optimalpunkt für den Bassbereich ist. Am wenigsten Auslöschungen und am wenigsten Moden. Aber nicht immer lässt sich das exakt so realisieren. Daher ist der ergänzende Hinweis, dass die Wandabstände ungeradzahlig sein sollen, mindestens genau so wertvoll. Bei uns fehlen zu diesem akustischen Traumwert z.B. noch 30 cm nach vorne, trotz 6,19 Raumtiefe. Was mit der Aufstellung der übrigen Möbel zu tun hat. Aber für Room Perfect (und natürlich auch andere DSPs von Vorteil ist das sogar von Vorteil, weil dadurch etwas mehr Headroom für absenkende Filter entsteht, was wiederum der einen oder anderen Auslöschung wirksam vorbeugt.

Aus eigener Erfahrung kann ich Roland Hoffmann da nur zustimmen: Den optimalen Wandabstand unter Einhaltung der "Ungeradzahligkeitsregel" per Gehör ausprobieren, um den bestmöglichen Kompromiss zu finden. Und wenn das Sofa dennoch unbedingt direkt vor der Wand stehen muss, beispielsweise weil die Raumgröße es gar nicht anders zulässt: Niemals ohne automatisches digitales Helferlein, denn in einem solchen Fall gibt es definitiv keinerlei Alternative, um klangvernichtende Raummoden in den Griff zu bekommen.
 
Sehr schade, dass der zweite Teil auf dem Video fehlt.

Bei dem Thema Aufstellung wird hier einerseits deutlich, dass man mit der richtigen Aufstellung und Ausprobieren schon sehr weit kommen kann. Gleichzeitig besauerlicherweise aber auch, dass eine optimale Aufstellung leider nur in den allerwenigsten Wohnsituationen möglich ist. Das beste Beispiel hierfür: Sofa direkt vor der Wand, gerade in kleinen Räumen unvermeidbar. Da lässt sich auch mit passiven Elementen nichts ausrichten. Kein Mensch kann und wird sich, so wie völlig richtig angesprochen, 2 Meter dicke Absorber an die Wand nageln. Was die Voraussetzung dafür wäre, um brutalste Raummoden zu verhindern.

Nehmen wir einmal rein rechnerisch an, ein Raum wäre 3 Meter tief und zweieinhalb Meter breit. Dann müsste das Sofa 1 Meter von der Wand wegstehen. Sieht gar nicht mal so hübsch aus, oder? Wenn man nun durch Ausprobieren versucht, einen Kompromiss zu finden, kann man das zwar machen, aber es ust frustrierend. Weil man ja den direkten Vergleich dazu hat, wie es im optimalen Fall klingen könnte, aber aus aufstellungstechnischen Gründen nicht möglich ist. Für mich unverständlich, wie vor dem Hintergrund dieser physikalischen Tatsachen DSPs unter vielen Highendern immer noch so vetpönt sind.
 
Sehr schade, dass der zweite Teil auf dem Video fehlt.
So wie es aussieht, kommt das Video von der High End Society. Und genau die vertritt logischerweise die Interessen aller Highend-Hersteller als Mitglieder.

Die allermeisten Hersteller verlagern das Problem Boxenaufstellung und Raumakustik mit Vorliebe zum Endkunden, der anschließend damit allein gelassen wird. Nur wenige trauen sich, entsprechende Lösungen in ihre Produkte zu integrieren, weil man dafür, wenn es gut funktionieren soll, umfangreiches spezielles Know How braucht.

Dass die High End Society daher nun ein Experten-Video mit leicht verständlichem Hintergrundwissen veröffentlicht ist, so vermute ich mal, der Versuch genau diese höchst elementare Lücke auf diese Weise zu schließen. Also konsultierte man R. Hoffmann, einen ausgewiesenen Experten auf diesem Gebiet.

Genau dieser Schuss ging nun meiner Einschätzung nach aber ziemlich nach hinten los. Denn jemand mit Expertenwissen wird logischerweise ein neutrales und realistisches Bild der Situation zeichnen. Genau das ist nun passiert. Die Worte von Herr Hoffmann machen deutlich: Es reicht eben nicht, nur ein Ziel zu verfolgen. Jeder Schritt auf dem Weg dort hin will wohl überlegt und individuell durchdacht sein. Bei den grundliegenden Dingen ist das noch sehr einfach, aber spätestens beim Einsatz von Absorbern, Reflektoren und Diffusoren kommen die allermeisten sehr schnell an ihre Grenzen.

Wenn nun möglichweise nach der Pause dieses Seminars nicht nur die Grenzen, sondern auch die Möglichkeiten mit Alleinstellungsmerkmalen auf Seite der DSP-Technologie aufgezeigt wurden, konterkariert das logischerweise die Interessen "traditioneller" Highend-Traditionshersteller. Und würde eine für die Mehrheit der Mitglieder eine nachteilige Situation schaffen. Gegenüber den wenigen anderen Highend-Anbietern, die eine leistungsfähige On-Bord-Raumkorrektur integriert haben oder zumindest anbieten können, würden sie auf diese Weise ins sehr schnell ins Hintertreffen geraten.

Ich spekuliere jetzt einfach mal: Sollten im zweiten Teil Hinweise darauf erfolgt sein, dass eine Kombination aus Basics (Equipment-Aufstellung /Art der Möbelierung als passive akustische Maßnahme) und Hochleistungs-DSPs der für normale Endanwender im Wohnzimmer die gangbarste Methode ist, würde das sicherlich die Chancengleichheit für alle Hersteller aus dem Lot bringen. Und das Herausschneiden von Teil 2 sozusagen als Notbremse wäre so etwas wie die logische Konsequenz.

Seit der Fusion von Audio und Stereoplay lese ich diese Zeitschrift etwas öfter, weil dort, zumindest für meinen Geschmack, inzwischen ein deutlich liberalerer Wind weht als vorher.
So veröffentlichten die vor einiger Zeit .z.B. mal einen kritischen Leserbrief, der stärkeres Engagement der Highend-Industrie bei DSPs und digitaler Verstärkung forderte.
Einige Zeit später schüttete dann ein anderer Leser den Dreckeimer darüber aus. Vertrautes Gelaber von wegen Teufelszeug und so. Es ging dann sogar so weit, dass sogar Dr.Laumann (Redaktionsleitung) in einer späteren Ausgabe, allerdings ohne direkten Bezug auf diese beiden Leserbriefe, in seiner Hefteinleitung versöhnliche Worte für beide Positionen fand.

All das zeigt auf, in welcher katastrophalen Zwickmühle die komplette Branche steckt. Auf der einen Seite weiß man dort sehr wohl um die Probleme und Grenzen bei Highend-Produkten, auch um fortschrittliche Technologien als Lösungsweg. Gleichzeitig will man aber auch niemand mit unbequemen Wahrheiten verprellen oder gar schaden. Schon gar nicht in Zeiten einer sinkender Marktwirtschaft. Wegbrechende Märkte haben fatale Folgen: Verluste von Arbeitsplätzen oder im schlimmsten Fall sogar Insolvenzen. Aber was für die Automobil- und Energiebranche gilt, macht nun mal auch vor der Highend-Branche nicht halt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Um so wichtiger ist es daher für uns alle einmal inne zu halten und zu überlegen, was wir von unserem Equipment auf der einen Seite erwarten und was es auf der anderen Seite auch tatsächlich leisten kann.
 
Warum unbedingt ein Drittel? Ein Fünftel geht doch auch. Das wären dann nur 60 cm.
Weil es für Räumen unter 15 m2, bei 3 Meter Raumtiefe unterstelle ich diese Größenordnung jetzt einfach mal, eine weitere Regel gibt: Hörabstand bis maximal bzw. unter 2 Meter halten.
Bei 60 cm ständen dann wiederum die Boxen ziemlich weit im Raum drin, was unter Umständen sogar noch schlimmer aussieht. Denke mal, dann ist der Meter Sofaabstand immer noch die bessere Option, weil man bei ähnlichen optischen Beeinträchtigungen dann wenigstens weniger Raummoden hat. Kommt aber natürlich auch immer auf den individuellen Einzelfall an, was sich besser realisieren lässt.

In diesem Zusammenhang gleich noch ein paar weitere Faustregeln.
Mittelgroße Räume (ca. 24 m2): ca. bzw. mindestens 2 Meter Hörabstand
Große Räume (ca. 45 m2): mindestens 4 Meter Hörabstand
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Idealabstand von 1/3 der Raumlänge des Hörplatzes zur Raumrückwand lässt sich sogar noch präzisieren: Exakt 38%,

In einigen Posts ist es schon durchgeklungen, die Idealposition ist selten realisierbar. Übrigens nicht nur zuhause, auch in Tonstudios kämpft man oft mit ganz ähnlichen Problemen. Denn nur in den seltensten Fällen wird um den Sitzplatz des Toningenieur herumgemauert Talker Man muss sich dort meistens ebenfalls an örtliche Gegebenheiten anpassen.

In der Regel konzentriert man sich bei den passiven Elementen auf die Reduzierung von Nachhallzeiten. Also das, was in einem typischen Wohnzimmer Teppiche, Sessel und Vorhänge auf ganz natürliche Weise ausgleichen.

Marktführer für Tonstudio-Monitore ist Genelec. Hier löst man das Problem, in dem man Aktivlautsprecher nach dem PCM/PWM-Prinzip konstruiert (möglichst wenig analoge Wege, die Musik- Produktion erfolgt ja digital), und gleichzeitig eine Software zur Raumanpassung integriert. https://www.genelec.de/glm
Das Prinzip ist nicht völlig neu, Trinnov, Room Perfect oder Dirac sind ja ebenfalls keine Erfindung der Neuzeit. Aber auf diese Weise ist es am einfachsten, die Signalstrecke bereits ab Mischpult möglichst lange auf der digitalen Ebene zu belassen. Und ganz nebenbei erübrigt sich auf diese Weise eine Frequenzweiche in den Boxen. Wer keinen gesteigerten Wert auf Optik legt, kann sich die Dinger auch für zuhause kaufen. https://www.genelec.de/ Man braucht dann nur noch eine passende Musik-Quelle.
 
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