Hörmalhin
Active Member
Moderativ: ab hier gehts weiter
Im Wohnzimmer würde ich persönlich gar nicht mal all zu sehr auf Linearität abzielen, zumindest nicht als alleiniger Aspekt. Denn selbst wenn man da mit den üblichen WAF-konformen Hausmittelchen arbeitet, wird man niemals die gleichen raumakustischen Eigenschaften erreichen, wie im Studio. Imo kann man dort sogar durchaus mal die eine oder andere tonale Verfärbung in Kauf nehmen (einen Vergleich zum Original hat man da eh nicht), so lange es in Summe ausgewogen klingt, und die Ortungspräzision und die akustische Bühne stimmt.
Daher können für diesen speziellen Einsatzzweck DSPs, die in erster Linie für den reinen Hifizweck konstruiert sind u.U. sogar mehr Sinn machen, als Studiotechnik. Weil neben der reinen Linearisierung bei hochwertigen Produkten hier vor allem auch psychoakustische Effekte in die Algorythmen mit einfließen. Da gehts dann nicht mehr um das reine Ablesen von Verläufen, sondern auch um ganz bewusste Konstellationen von Peaks und Dips. Hersteller von Hifi-Lautsprechern (nicht Studio-Monitore) betreiben im Anschluss an die lineare Betrachtung schon seit jeher etwas, das ich als eine Art "Vor-Sounding" betreiben würde und zumindest die "typischen" Eigenheiten eines jeweils zeitgenössischen Einrichtungsstils abfedern sollen. Beispiel: In den 70ern und 80ern die typische "Badewanne", heutzutage wo viel Glas und nackte Flächen dominieren, eher eine "Rutsche" von links nach rechts All zu sehr übertreiben dürfen die Hersteller so etwas natürlich nicht, schließlich gleicht kein Wohnzimmer dem anderen. Gleichzeitig ist das auch der Grund, warum viele Studiomonitore in unbehandelten Wohnzimmern eher gruselig klingen.
Hersteller von sehr leistungsfähigen "Homehifi"-DSPs greifen genau diese Situation auf und beziehen z.B. auch die Wirkung der blauertschen Bänder mit ein oder hauen bei Raummoden sogar auch durchaus mal ganz bewusst neben eine Auslöschung einen zusätzliche Senke in eine linear verlaufende Stelle, wenn es für das Gehör hinterher passt. Messtechnisch und rein analytisch betrachtet vermeidlich erst mal ein absolutes no-go. Aber unser Ohr bzw unser Gehirn kompensieren vieles nach ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten. Und moderne Digitaltechnik bietet da heutzutage die selben Möglichkeiten, wie im Studio, wo eher die reine Linearisierung das Maß der Dinge ist. Die grundsätzliche Funktionsweise dieser unterschiedlichen DSP-Gattungen ist in beiden Fällen zwar sogar erst mal die selbe. Der springende Punkt bei der Wohnzimmeranwendung ist da eher die Hersteller-Erfahrung um die Wirkung des Wechselspiel der einzelnen Frequenzen zueinander. Ein Bereich, der genau genommen gar nicht mehr all zu viel mit Tontechnik, sondern vielmehr mit gehirninternen Abläufen zu tun hat. Ein sehr spannendes Gebiet, dem aber ausschließlich mit den Mitteln des Lautsprecherbaus oder der Einebnungungen von Verlaufswelligkeiten nicht wirklich beizukommen ist. Dafür ist jeder Hörraum zu unterschiedlich und die eigentliche Schwierigkeit besteht in einem typischen Wohnzimmer da nicht ausschließlich in der Linearisierung, sondern viel mehr darin, aus den jeweils sehr individuellen Frequenzgangktastrophen etwas zu zaubern, das unterm Strich ausgewogen und glaubhaft klingt.
@Hörmalhin :
Wegen den Tischflächen muss ich die HTs etwas höher haben, so passt das von der Mechanik her ganz gut. Der Manger kann halt keine Bässe, das überfordert die Membran... ansonsten ist der im wesentlichen sehr neutral und vor allen Dingen impulstreu.
Interessant ist auch immer wieder die Gegenkontrolle: was höre ich unten im Studio, und was höre ich, wenn ich das gleiche Musikstück im Wohnzimmer anhöre, wo die Akustik doch ganz anders ist. Wenigsten haben wir dort einen dicken Teppich und eine große Sofa-Ecke, einige Bilder an den Wänden und nicht zu viel kahle Wand.
Im Wohnzimmer würde ich persönlich gar nicht mal all zu sehr auf Linearität abzielen, zumindest nicht als alleiniger Aspekt. Denn selbst wenn man da mit den üblichen WAF-konformen Hausmittelchen arbeitet, wird man niemals die gleichen raumakustischen Eigenschaften erreichen, wie im Studio. Imo kann man dort sogar durchaus mal die eine oder andere tonale Verfärbung in Kauf nehmen (einen Vergleich zum Original hat man da eh nicht), so lange es in Summe ausgewogen klingt, und die Ortungspräzision und die akustische Bühne stimmt.
Daher können für diesen speziellen Einsatzzweck DSPs, die in erster Linie für den reinen Hifizweck konstruiert sind u.U. sogar mehr Sinn machen, als Studiotechnik. Weil neben der reinen Linearisierung bei hochwertigen Produkten hier vor allem auch psychoakustische Effekte in die Algorythmen mit einfließen. Da gehts dann nicht mehr um das reine Ablesen von Verläufen, sondern auch um ganz bewusste Konstellationen von Peaks und Dips. Hersteller von Hifi-Lautsprechern (nicht Studio-Monitore) betreiben im Anschluss an die lineare Betrachtung schon seit jeher etwas, das ich als eine Art "Vor-Sounding" betreiben würde und zumindest die "typischen" Eigenheiten eines jeweils zeitgenössischen Einrichtungsstils abfedern sollen. Beispiel: In den 70ern und 80ern die typische "Badewanne", heutzutage wo viel Glas und nackte Flächen dominieren, eher eine "Rutsche" von links nach rechts All zu sehr übertreiben dürfen die Hersteller so etwas natürlich nicht, schließlich gleicht kein Wohnzimmer dem anderen. Gleichzeitig ist das auch der Grund, warum viele Studiomonitore in unbehandelten Wohnzimmern eher gruselig klingen.
Hersteller von sehr leistungsfähigen "Homehifi"-DSPs greifen genau diese Situation auf und beziehen z.B. auch die Wirkung der blauertschen Bänder mit ein oder hauen bei Raummoden sogar auch durchaus mal ganz bewusst neben eine Auslöschung einen zusätzliche Senke in eine linear verlaufende Stelle, wenn es für das Gehör hinterher passt. Messtechnisch und rein analytisch betrachtet vermeidlich erst mal ein absolutes no-go. Aber unser Ohr bzw unser Gehirn kompensieren vieles nach ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten. Und moderne Digitaltechnik bietet da heutzutage die selben Möglichkeiten, wie im Studio, wo eher die reine Linearisierung das Maß der Dinge ist. Die grundsätzliche Funktionsweise dieser unterschiedlichen DSP-Gattungen ist in beiden Fällen zwar sogar erst mal die selbe. Der springende Punkt bei der Wohnzimmeranwendung ist da eher die Hersteller-Erfahrung um die Wirkung des Wechselspiel der einzelnen Frequenzen zueinander. Ein Bereich, der genau genommen gar nicht mehr all zu viel mit Tontechnik, sondern vielmehr mit gehirninternen Abläufen zu tun hat. Ein sehr spannendes Gebiet, dem aber ausschließlich mit den Mitteln des Lautsprecherbaus oder der Einebnungungen von Verlaufswelligkeiten nicht wirklich beizukommen ist. Dafür ist jeder Hörraum zu unterschiedlich und die eigentliche Schwierigkeit besteht in einem typischen Wohnzimmer da nicht ausschließlich in der Linearisierung, sondern viel mehr darin, aus den jeweils sehr individuellen Frequenzgangktastrophen etwas zu zaubern, das unterm Strich ausgewogen und glaubhaft klingt.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: