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"Warum uns komprimierter Digitalklang so nervt"

Acoustic Energy

Händler/Hersteller
"Bei unbewusster wie bewusster Wahrnehmung von schlechter Tonqualität ist also das Gehirn besonders aktiv. Doch warum? „Im Gehirn wird das Signal analysiert, und es werden kognitive Zusammenhänge erschlossen. Es muss daher mehr arbeiten, wenn zum Beispiel der Gesprächspartner schwer zu verstehen ist. Auch versucht es, Lücken, die durch Störungen oder Komprimierung des Tonsignals entstehen, zu schließen. Auf Dauer strengt das an und führt zur Ermüdung“, sagt Antons. "

Quelle: Welt vom 5.10.2013
 
"Blasphemie":
In meinem Setup nervt mich digital und komprimiert nicht so sehr, seit ich vor vielen Jahren meine Kette auch dahingehend optimiert habe. Ich habe (zwecks Mobilität) meine komplette Sammlung auch mit 320 kbit/s als MP3 encodiert vorliegen und nutze dies auch zuhause, weil hier ständig Musik läuft - also auch im Hintergrund, ohne dass ich ständig Lust hätte, zum Player zu laufen und Alben zu wechseln.
 
Da frag ich mal: 320kbit ist wohl nicht komprimiert? Habe ich da etwas verpasst???

gruß Becki
 
Da frag ich mal: 320kbit ist wohl nicht komprimiert? Habe ich da etwas verpasst???

gruß Becki

Doch, Becki, 320 kbit/s sind komprimiert, und zwar ist das die höchste verfügbare Bitrate für MP3. Die Bitrate einer unkomprimierten CD liegt bei 1.411 kbit/s.

Nachtrag: MP3 ist - soweit mir bekannt - immer komprimiert und damit auch verlustbehaftet.
 
Moin Mario,
...eben, vielleicht müßte man die Frage/Feststellung: warum nervt nicht nur komprimierter digitaler Klang stellen, das wären dann zwei Geschichten.
gruß Becki
 
...eben, vielleicht müßte man die Frage/Feststellung: warum nervt nicht nur komprimierter digitaler Klang stellen, das wären dann zwei Geschichten.

Verstehe ich jetzt nicht - Dein "eben". Willst Du damit andeuten, dass Deine Fragen ironisch und rhetorisch waren?

Da kann ich noch einen drauflegen: Warum nicht gleich die Frage komplett ersetzen durch "Warum nervt Klang?" ;)

Nee, mal im Ernst: Die vom TO vorgestellte Hypothese zielte doch wohl insbesondere auf die Annahme, dass bei komprimierter Musik der Hörer stärker in Anspruch genommen und ermüden würde, weil er die fehlenden Informationen versucht in irgendeiner Form zu kompensieren. Ich will das nicht völlig ausschließen, aber meine eigene Hypothese, warum Musik ermüden kann, zielt eher auf andere Parameter - und derer gibt es ausgesprochen viele, als da seien
  • die Musik selbst (mag ich sie, s.o. "Warum nervt Klang?"),
  • die klangliche Abstimmung der Aufnahme an sich (Stockfisch klingt sicher auch komprimiert um einiges besser als eine unkomprimierte aber lieblos gemasterte Aufnahme des Mainstream),
  • die klangliche Abstimmung der Anlage,
  • die Raumakustik
  • und nicht zuletzt die ganz individuelle aktuelle Stimmung des Hörers.
Ich vermute, dass diese Einflussfaktoren um Potenzen stärker wiegen als der Unterschied zwischen analog, digital oder komprimiert digital (ausgehend von 320 kbit/s).
 
Ich hatte das eher in Richtung digital gemeint. Und sicher gibt es noch mehr, als die von dir genannten Parameter. Es bleibt sehr subjektiv.
Ich lebe seit 1998 mit MP 3, da redete noch niemand vom multimedialen Wohnzimmer, und Premiere heute sky, konnte man da auch noch decodieren und capturen.
Was mich allerdings erstaunt, Musik von Radiosendern, z.B. Baden fm, via Internet hört sich besser als mp3 an. Gibst da Klangverbesserer?
gruß Becki
 
Musik von Radiosendern, z.B. Baden fm, via Internet hört sich besser als mp3 an. Gibst da Klangverbesserer?
gruß Becki

In der Tat kann es da mitunter deutliche technische Unterschiede in der Einspeisung geben, liegt aber nicht allein an einer möglichen Komprimierung.

Unkomprimierte Radio-Qualität erhält man beispielsweise per digitale Ausgabe via DVB-S (über den TV-Empfänger im Fernsehgerät). Aber selbst da habe ich das Gefühl, dass z.B. SWR1 RP und SWR1 BW jeweils eine eigene Klangsignatur haben. Trotz identischem Übertragungsweg. Daher kann ich mir sehr gut vorstellen, dass vor der eigentlichen Einspeisung tatsächlich noch mal etwas "frisiert" wird. Equalizing, oder was auch immer die Trickkiste da so alles hergeben könnte.
 
Ich hatte das eher in Richtung digital gemeint. Und sicher gibt es noch mehr, als die von dir genannten Parameter. Es bleibt sehr subjektiv.

Ja, die Zahl der Parameter ist sehr groß, und ja, es ist sehr subjektiv. Meine Argumentation zielte auch mehr darauf ab, dass es Parameter gibt, die aus meiner Sicht deutlich schwerer wiegen können als eine (gut gemachte) Kompression.
 
Hi,
jeweils eine eigene Klangsignatur haben. Trotz identischem Übertragungsweg. Daher kann ich mir sehr gut vorstellen, dass vor der eigentlichen Einspeisung tatsächlich noch mal etwas "frisiert" wird. Equalizing, oder was auch immer die Trickkiste da so alles hergeben könnte.
Auf alle Fälle!
Es ist immer ein Kompressor/Limiter im Endmix um
1. ein Übersteuern der Ausgangskette zu verhindern und
2. die unterschiedliche Lautheit der einzelnen Quellen auszugleichen.
Sonst müsste man bei jedem zweiten Musikstück an der Lautstärke drehen.
Man merkt es ja auch oft bei der Werbung vor den Nachrichten: Brutal laut weil maximal komprimiert und auf Energiegehalt optimiert.


Ein Faktor zur Eingangsfrage fehlt mir aber noch:
Man kann nur von einer verlustbehafteten Aufnahme "genervt" sein, wenn man das originale Signal kennt.

Oder anderst:
Das Hirn ist den Klang gewohnt, den es am meisten hört. Dieser wird als Referenz angesehen.
Ich bin überzeugt, das ein Hirn, das immer nur MP3 gehört hat, die Verluste als normal gegeben annimmt
und deshalb auch nichts kompensieren muss / wird. Also kein Stress.
Ein Hirn, das durchaus den Klang des Instrumentes kennt, wird, wenn nicht durch offensichtlichen Qualitätsverlust, dann sehr wahrscheinlich unbewusst durch die Verluste einer verlustbehafteten Komprimierung gestört.
Denn diese Verluste passen nicht ins Muster und müssen ausgeglichen werden > es ist gestresst.

Wer nur seine Wiedergabekette kennt, wird durch die Wiedergabe seiner Lieblingsmusik aus einer beliebigen anderen Anlage genervt werden, da sein Hirn diese ungewohnte Erfahrung versucht einzuordnen.

Woher soll es denn Wissen, was denn jetzt der originale, saubere Klang ist?
Das, was es gerade wahrnimmt oder das, was die gespeicherten Muster der Erfahrung sagen?


Man liest sich
Der Holger
 
Moin Holger,

.......diese limiter Nerven bei einigen Sendern total. Diese werden gleich entsorgt, weil geht klanglich für mich garnicht. Hatte diese Funktion mal im Laptop aktiviert um der stellerei mit der Lautstärke zu entgehen :eek: Hörgenuss unmöglich.
Zum Statement Gewöhnungshören: zu MC Zeiten waren wir sicher alle hörgeschädigt, aber wir fanden es gut weil wir nichts anderes hatten.

gruß Becki
 
Tach Becki,
.....diese limiter Nerven bei einigen Sendern total. Diese werden gleich entsorgt, weil geht klanglich für mich garnicht. Hatte diese Funktion mal im Laptop aktiviert um der stellerei mit der Lautstärke zu entgehen Hörgenuss unmöglich.
genau Daumenhoch

Nur, kennst Du einen Sender der garantiert, das er keine Dynamikeffekte im Signalweg hat?
Es gibt, denke ich, nur welche mit guten Tontechnikern, die nicht einfach den Regler hochreissen, sondern auch noch Hören und Denken können.
Einen gut eingesetzten Kompressor / Limiter "hört" man nicht.
Aber bei Pop/Rock - Musik spielt es sowieso keinen Walzer, da ist die Dynamik schon in der Postproduktion / Mastering auf 0dB "gepresst".
Da greift der gut eingestellte Kompressor im Sendestudio schon gar nicht mehr, da der Pegel schon über dem Threshold liegt.
Es sei denn, der Toni verwechselt den Kompressor mit einer Schrottpresse, dann hört sich das ganze Programm "seltsam" an.
>> Link YT > Gut in 15Min an praktischem Beispiel erklärt

Zum Gewöhnungshören:
Da bringst Du mich auf einen weiteren Gedanken.
Von Klassikliebhabern, die selbst viel Konzerte hörten (oder selbst im Orchester spielten) habe ich erfahren, das diese Vinylaufnahmen
immer einer CD vorgezogen haben.
Vielleicht liegt das daran, dass das Vinyl Knistern und Rauschen als natürlich empfundene Geräusche dem Inhalt / Musiksignal hinzufügt,
die man auch, zumindest sehr ähnlich, bei einem Konzert zu hören bekommt (Kleider rascheln, Räuspern ...).
Bei einer CD, noch schlimmer MP3, fehlt durch digitale Unzulänglichkeiten (zB Jitter oder eben Datenreduktion) etwas des Signals, was das Hirn nicht zum erfahrenen Muster des Konzerterlebnisses zuordnen kann.


Man liest sich

Der Holger
 
Moin Holger,
Tach Becki,

genau Daumenhoch

Einen gut eingesetzten Kompressor / Limiter "hört" man nicht.
Aber bei Pop/Rock - Musik spielt es sowieso keinen Walzer, da ist die Dynamik schon in der Postproduktion / Mastering auf 0dB "gepresst".

Zum Gewöhnungshören:
Da bringst Du mich auf einen weiteren Gedanken.
Von Klassikliebhabern, die selbst viel Konzerte hörten (oder selbst im Orchester spielten) habe ich erfahren, das diese Vinylaufnahmen
immer einer CD vorgezogen haben.
Vielleicht liegt das daran, dass das Vinyl Knistern und Rauschen als natürlich empfundene Geräusche dem Inhalt / Musiksignal hinzufügt,
die man auch, zumindest sehr ähnlich, bei einem Konzert zu hören bekommt (Kleider rascheln, Räuspern ...).
Bei einer CD, noch schlimmer MP3, fehlt durch digitale Unzulänglichkeiten (zB Jitter oder eben Datenreduktion) etwas des Signals, was das Hirn nicht zum erfahrenen Muster des Konzerterlebnisses zuordnen kann.


Man liest sich

Der Holger

Wenn ich bei einem Radiosender den Verstärker erstmal um 5 dB absenken muss weiß ich Bescheid, natürlich ohne Gewähr.

Die Sache mit Vinyl, habe manches auch digitalisiert und komprimiert. Hört sich im Vergleich immer noch gut an.

gruß Becki
 
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