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Wie liest man das Punktesystem bei Stereoplay

dirk

Forums-Gründer
Admin
Hallo,

ich habe mir einmal eine alte und eine aktuelle Liste Stereoplay rausgesucht, um zu sehen, welche Punktezahl mein alter Marantz PM17 Mkii damals bekommen hat und wieviele Punkte der Lyngdorf TDAI 1120.

Dabei ist mir aufgefallen, dass zum einen Stereoplay jetzt 4 verschiedene Punktezahlen vergibt (wofür stehen die?) und zum anderen war ich erstaunt zu sehen, dass der Lyngdorf 1120 weniger Punkte in allen 4 Kategorien bekommen hat, als der Lyngdorf TDAI 3400.

Bezogen auf den Klang kann das eigentlich nicht sein, denn Lyngdorf sagt selbst, dass die beiden Verstärker sich nicht im Klang sondern nur in der Leistung und features unterscheiden (kleinere Boxen und nicht zu grosse Räume vorausgesetzt)

Im Internet finde ich keine Erklärungen.

Wofür stehen also die Punkte, damit man das nachvollziehen kann?

Screenshot_20230910-162107.png

Screenshot_20230910-162129.png
 
Das ist immer Preisbezogen
Ich habe den Test zufällig da! Auf Seite 3 links ist die Bewertung und die Punkte sind für analog/Streaming/USB und Gesamturteil.


3.jpg

Mach dir deswegen keinen Kopf!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Super vielen Dank für den Test. Lese ich gleich mal durch.

Das ist immer Preisbezogen

Was ich nicht verstehe, ohne den Test gelesen zu haben: Wenn die Unterschiede nur preisbezogen wären, dann müsste der 1120er ja eine höhere Punktezahl haben. Man bekommt ja das Gleiche für weniger Geld.

Ich meine auch irgendwo im Internwt gelesen zu haben, dass bei Stereoplay im Gegensatz zu anderen Zeitschriften die Bewertungen unabhängig von Preis wären und man die Punktezahl in den verschiedenen Klassen direkt miteinander vergleichen könnte.

Das ist aber nur Internetwissen. Ich habe nirgendwo etwas offizielles von Stereoplay selber gefunden.
 
Was ich nicht verstehe, ohne den Test gelesen zu haben: Wenn die Unterschiede nur preisbezogen wären, dann müsste der 1120er ja eine höhere Punktezahl haben. Man bekommt ja das Gleiche für weniger Geld.

Ich werde vermutlich im Oktober auf der Hifi Messe in Darmstadt sein. Falls Stereoplay doet auch vertreten ist, kann ich das dort mal fragen.
 
Was ich nicht verstehe, ohne den Test gelesen zu haben: Wenn die Unterschiede nur preisbezogen wären, dann müsste der 1120er ja eine höhere Punktezahl haben. Man bekommt ja das Gleiche für weniger Geld.
Nein, bei den Punkten handelt es sich tatsächlich um sogenannte "Klangpunkte", die sich nach dem richten, was irgendwelche Tester subjektiv bewerten. Und selbst das orientiert sich wiederum ausschließlich an Referenzgeräten, welche subjektiv dazu auserkoren wurden, ohne einen unmittelbaren Vergleich zu einer Live-Performance, z.B Hausmusik die an der selben Stelle aufgenommen und abgespielt wird.

Wenn also beispielsweise etwas technisch objektiv schlechteres (z.B. ein ultrateurer Röhrenverstärker, der zwangsläufig heftig verzerrt und rauscht) einem Tester klanglich besser gefällt als ein "cleaner" Transistorverstärker, er deswegen dann vielleicht von einem "wärmeren und musikalischerem Klangbild" spricht, bekommt der Röhrenverstärker mehr Klangpunkte als ein anderer mit Transistoren.

Letztendlich der Hauptgrund, warum ich persönlich derartige Klangbeschreibungen bzw. Klangpunkte allenfalls als Anhaltspunkt für eigene Beurteilungen heranziehe. Und ohne den ausdrücklichen Hinweis auf einen rein subjektiven Höreindruck in derartigen Listen sogar für irreführend und kontraproduktiv halte.



Bezogen auf den Klang kann das eigentlich nicht sein, denn Lyngdorf sagt selbst, dass die beiden Verstärker sich nicht im Klang sondern nur in der Leistung und features unterscheiden (kleinere Boxen und nicht zu grosse Räume vorausgesetzt)

Genau das in der Klammer ist der Punkt. Wenn beide Geräte im stets gleich großen Raum der Redaktion abgehört werden, hat der schwächere Lyngdorf in einem direkten Vergleich logischerweise erst mal das Nachsehen.
Letztendlich kommt es auf den eigenen, individuellen Hörraum an. Aber grundsätzlich gilt auch: Bei gleicher Lautstärke und Technik verzerrt das potentere Gerät weniger. Vor diesem Hintergrund ist natürlich auch die Aussage von Lyngdorf selbst zu relativieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wonach ordnen die eigentlich in ihren Listen? Nach dem Alphabet? Nein. Nach den Punkten? Nein. Nach dem Preis? Nein. Wonach überhaupt? Ein ziemliches Durcheinander das alles :(
 
Nein, bei den Punkten handelt es sich tatsächlich um sogenannte "Klangpunkte", die sich nach dem richten, was irgendwelche Tester subjektiv bewerten. Und selbst das orientiert sich wiederum ausschließlich an Referenzgeräten, welche subjektiv dazu auserkoren wurden, ohne einen unmittelbaren Vergleich zu einer Live-Performance, z.B Hausmusik die an der selben Stelle aufgenommen und abgespielt wird.

Wenn also beispielsweise etwas technisch objektiv schlechteres (z.B. ein ultrateurer Röhrenverstärker, der zwangsläufig heftig verzerrt und rauscht) einem Tester klanglich besser gefällt als ein "cleaner" Transistorverstärker, er deswegen dann vielleicht von einem "wärmeren und musikalischerem Klangbild" spricht, bekommt der Röhrenverstärker mehr Klangpunkte als ein anderer mit Transistoren.

Letztendlich der Hauptgrund, warum ich persönlich derartige Klangbeschreibungen bzw. Klangpunkte allenfalls als Anhaltspunkt für eigene Beurteilungen heranziehe. Und ohne den ausdrücklichen Hinweis auf einen rein subjektiven Höreindruck in derartigen Listen sogar für irreführend und kontraproduktiv halte.
Edit: Das in der zweiten Spalte sind die Gesamtpunkt, hier fliest zusätzlich noch der Preis bzw. deren Einstufung des Preis-Leistungsverhältnis und die Ausstattung mit ein
 
Wofür stehen also die Punkte, damit man das nachvollziehen kann?
Ausschließlich für ein subjektives Klangempfinden eines Testers nach Tagesform. Würde man das selbe Gerät einem anderen Tester der gleichen Zeitschrift geben, käme ganz sicher eine völlig andere Punktzahl heraus. Oder den selben Test ein Jahr später verblindet wiederholen.

Und dass hierfür auch nicht der möglichst unverfälschte Originalklang wie er auf dem Tonträger drauf ist der Maßstab ist, sondern ausschließlich rein persönliches Geschmacksempfinden die Referenz sein kann wird schon daran deutlich, dass sich zum Beispiel bei Verstärkern in den aller obersten Punkteregionen tatsächlich auch Röhrenverstärker widerfinden. Röhren rauschen, klirren und verzerren mehr als jeder preiswerte Transistor-Verstärker der Einsteigerklasse. Mit Klangreinheit hat das ganz sicher nichts zu tun, wenn man Musikunstrumente und Stimmen in bestmöglicher Qualität wiedergeben möchte. Okay, es gibt Leute, die da(nn) von "harmonischen Verzerrungen" sprechen. Aber was bitteschön soll an Verzerrungen harmonisch sein? Z04 Kaputtlachen

Noch Fragen? ;)
 
Ich finde auch: Lieber weg mit den sehr irreführenden Klangpunkten, dafür Aufstellungskategorien. Den Akkustikassistenten gibt es zwar schon, aber gesonderte Kategorien wie z. B. "wandnahe Aufstellung, hallige Räume*, wo alle Boxen einer Aufstellungsart gebündelt zusammengefasst werden, wäre viel leichter abzulesen, als wie wenn man erst mal jede Box einzeln anschauen muss, auch welche die aufstellungstechnisch gar nicht in Frage kommen. Nur weil man sich zuerst mal immer an Klangpunkten orientieren soll, die so wie dsp-watcher das schon völlig richtig gesagt hat, ausschließlich einen irreführebden und nichtssagenden Informationsgehalt haben, dem Endverbraucher nicht wirklich helfen, sondern eher in die Irre führt. Und nur etwas einsuggerieren.

Jeder möchte wissen, wie ein Produkt klingt, das ist klar. Aber nicht, was unter unrealen Bedingungen von Leuten mit individuellem Hörgeschmack und unterschiedlichem Hörvermögen als vermeidliche Tatsache in Stein gemeiselt wird. So etwas ist eigentlich nur eins: völlig praxisfremd.

Wenn sie die Klangpunkte weglassen, hätten sie auch Platz für eine Spalte, die viel mehr bringen würde: Eine Empfehlung für den optimalsten Hörabstand in Metern für die entsprechende Box. Damit könnte man dann auch wirklich was anfangen.

@dirk: also mach dir am besten erst gar keine Gedanken darüber wie du etwas lesen sollst, das dich nicht wirklich weiterbringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr Lieben, auch wenn ich eure Kritik an den Klangpunkten voll umfänglich teile, so sollten wir dennoch aufpassen, nicht in das Fahrwasser anderorts geraten, wo die komplette Fachpresse als reine Hochglanzwerbeblättchen der Industrie in Grund und Boden gestampft wird.
Wenn man die Punktelisten nämlich ignoriert (was dem einen zugegebenermaßen sicher leichter fällt als dem anderen), findet man in den einzelnen Tests auch sehr wertvolle Informationen. Nämlich Messprotokolle, die schon recht viel über grundsätzliches und auch die Abstimmung von Lautsprecherboxen verrät. Dinge, die sich in den Produktbeschreibungen der Firmen nicht wiederfinden und auf diesem Wege dann auch eine sehr sinnvolle Entscheidungshilfe sein können. So lässt sich zum Beispiel schon im Vorfeld einschätzen, ob eine Box Raummoden zusätzlich über Gebühr anregt, wenn ein starker Buckel im Bassbereich erkennbar ist. Oder welche Boxen-Verstärkerkombinationen aus technischer Sicht besonders gut miteinander harmonieren.

Solche Fakten lassen sich auch nicht so ohne Weiteres ins Gegenteil umdichten, egal wieviel Werbung ein Hersteller schaltet. Und ausschließlich genau an denen sollte man sich als Leser dann auch orientieren.


Wenn sie die Klangpunkte weglassen, hätten sie auch Platz für eine Spalte, die viel mehr bringen würde: Eine Empfehlung für den optimalsten Hörabstand in Metern für die entsprechende Box. Damit könnte man dann auch wirklich was anfangen.
Sehr gute Idee Daumenhoch Smilie

bei Verstärkern in den aller obersten Punkteregionen tatsächlich auch Röhrenverstärker widerfinden. Röhren rauschen, klirren und verzerren mehr als jeder preiswerte Transistor-Verstärker der Einsteigerklasse. Mit Klangreinheit hat das ganz sicher nichts zu tun, wenn man Musikunstrumente und Stimmen in bestmöglicher Qualität wiedergeben möchte. Okay, es gibt Leute, die da(nn) von "harmonischen Verzerrungen" sprechen. Aber was bitteschön soll an Verzerrungen harmonisch sein?

Hab ich nie verstanden, warum die sowas abdrucken. Damit machen sie sich in meinen Augen komplett unglaubwürdig. Allein schon dieser Umstand sollte Grund genug sein, sich vom Klangpunktesystem zu verabschieden, wenn man einen Imagewandel weg vom Gefälligkeitstester hin zu einer neutralen, unabhängigen Institution hinbekommen möchte
 
Ihr Lieben, auch wenn ich eure Kritik an den Klangpunkten voll umfänglich teile, so sollten wir dennoch aufpassen, nicht in das Fahrwasser anderorts geraten, wo die komplette Fachpresse als reine Hochglanzwerbeblättchen der Industrie in Grund und Boden gestampft wird.
Wenn man die Punktelisten nämlich ignoriert (was dem einen zugegebenermaßen sicher leichter fällt als dem anderen), findet man in den einzelnen Tests auch sehr wertvolle Informationen. Nämlich Messprotokolle, die schon recht viel über grundsätzliches und auch die Abstimmung von Lautsprecherboxen verrät. Dinge, die sich in den Produktbeschreibungen der Firmen nicht wiederfinden und auf diesem Wege dann auch eine sehr sinnvolle Entscheidungshilfe sein können. So lässt sich zum Beispiel schon im Vorfeld einschätzen, ob eine Box Raummoden zusätzlich über Gebühr anregt, wenn ein starker Buckel im Bassbereich erkennbar ist. Oder welche Boxen-Verstärkerkombinationen aus technischer Sicht besonders gut miteinander harmonieren.

Solche Fakten lassen sich auch nicht so ohne Weiteres ins Gegenteil umdichten, egal wieviel Werbung ein Hersteller schaltet. Und ausschließlich genau an denen sollte man sich als Leser dann auch orientieren.



Sehr gute Idee Daumenhoch Smilie



Hab ich nie verstanden, warum die sowas abdrucken. Damit machen sie sich in meinen Augen komplett unglaubwürdig. Allein schon dieser Umstand sollte Grund genug sein, sich vom Klangpunktesystem zu verabschieden, wenn man einen Imagewandel weg vom Gefälligkeitstester hin zu einer neutralen, unabhängigen Institution hinbekommen möchte
Nicht nur das. Was mich wundert, dass scheinbar noch nie jemand hinterfragt hat, warum man bei Boxen regelrecht ein Lineal an die Klangpunkte halten kann. Je mehr eine Box kostet, desto höher steigt sie in diesem Punktesystem auf. Das ist so fein aufgestaffelt, dass man fast schon meinen kann, es gibt eine Berechnungsformel. Pro 10% höherer Preis, ein Klangpunkt zusätzlich. Kann das in etwa hinkommen?

Die Technik der Boxen scheint für den Klang völlig irrelevant zu sein. Nur der Preis. Was allein schon aufgrund der vielen unterschiedlichen Chassie-Technologien, wenn man nur mal halbwegs den gesunden Menschenverstand einschaltet, unmöglich sein kann. Es geht scheinbar nur darum, dass bloß kein Hersteller einem anderen auf die Füße tritt. Kunde soll gucken, wie viel Geld er in der Tasche hat und dann genau für seinen Betrag auf den Euro genau "seine" Boxen finden. :-(
 
Nicht nur das. Was mich wundert, dass scheinbar noch nie jemand hinterfragt hat, warum man bei Boxen regelrecht ein Lineal an die Klangpunkte halten kann. Je mehr eine Box kostet, desto höher steigt sie in diesem Punktesystem auf. Das ist so fein aufgestaffelt, dass man fast schon meinen kann, es gibt eine Berechnungsformel. Pro 10% höherer Preis, ein Klangpunkt zusätzlich. Kann das in etwa hinkommen?

Die Technik der Boxen scheint für den Klang völlig irrelevant zu sein. Nur der Preis. Was allein schon aufgrund der vielen unterschiedlichen Chassie-Technologien, wenn man nur mal halbwegs den gesunden Menschenverstand einschaltet, unmöglich sein kann. Es geht scheinbar nur darum, dass bloß kein Hersteller einem anderen auf die Füße tritt. Kunde soll gucken, wie viel Geld er in der Tasche hat und dann genau für seinen Betrag auf den Euro genau "seine" Boxen finden. :-(

Das sehe ich ganz genau so. Schon allein, weil sie bei der inzwischen nunmehr dritten Ausgabe unter gemeinsamer Flagge viele aktuelle Geräte und Lautsprecher erst gar nicht mehr mit in die neuen Listen übernommen haben. Somit mussten sie dann auch nicht mehr umrechnen, was ganz sicher zu Widersprüchen zwischen einer Eingruppierung bei Audio und Stereoplay geführt hätte. Und ein Vergleich mit den allerneusten Testkandidaten, die ja aufgrund der immer ungünstiger werdendenden Kosten-Entwicklung am Weltmarkt (ohne eine bahnbrechende neue Innovation) wird auf diese Weise wird
verunmöglicht . Wie "praktisch".

Ich kann daher nur noch einmal ganz dringend appelieren. Zuerst an alle Leser: Lasst euch bloß nichts von diesen Klangpunkten einsuggerieren, allerspätestens bis hierher, wo sehr eindeutige Fakten zusammen getragen wurden, bricht dieses Kartenhaus der sicher nicht nur meiner Meinung nach höchst manipulativen Klangbewertungen nun entgültig komplett in sich zusammen. Und natürlich zum wiederholten male auch an Audio/Stereoplay selbst: macht euch bitte entgültig ehrlich und verabschiedet euch von diesem unsäglichen Klangpunktesystem. Nutzt nicht länger die Unsicherheit von Käufern mit wenig Hörerfahrung oder Bewertungskompetenz zu Marketingzwecken aus, sondern schreibt objektive Berichte darüber, wie diese SELBST ihre Sicherheit diesbezüglich ausbauen und erweitern können.
 
Ihr habt völlig Recht mit dem was ihr schreibt, aber ich glaube, mir dem Abschaffen der Klangpunkte würden sie sich auch ins eigene Fleisch schneiden.

Die meisten ihrer Leser sind sicher seit Jahrzehnten treue Abonnenten. Da wird das Erscheinen jeder neuen Ausgabe zelebriert. Man setzt sich gemütlich aufs Sofa und lauscht Musik, während man darin liest, dann durch das eine oder andere angefixt wird und nicht selten die darin veröffentlichen Klangstatements als vermeindlich viel versierter betrachtet, als die eigene. Dann blätttert man weiter zur Klangpunktliste und überlegt "wo kann ich mich denn am besten noch klanglich verbessern". Hat man dann etwas gefunden, was da drin über dem ranggiert was man bereits besitzt und sich leisten kann, gehts zum Händler, um sich zum Beispiel neue Boxen anzuhören. Und weil es heutzutage keine wirklich schlechten Boxen mehr gibt (außer einer bekannten Marke, wo Radioweckertechnik geweihräuchert wird) wird der Käufer in seiner klangpunktesuggerierten Meinung natürlich bestätigt: Klingt gut, also hat die Zeitschrift recht. Ob es vielleicht für weniger Geld etwas besseres gibt, interessiert spätestens dann nicht mehr.

Ein anderer Grund für die Unverzichtbarkeit dieser Klangpunkte: Der Mensch ist bequem. Viele betrachten diese Klangpunkte wie die Effiziensklassen von Waschmaschienen. Man greift zu dem, wo das beste drauf steht, das geht am schnellsten. Warum das eine komplette Sackgasse ist, habt ihr ja schon völlig richtig beschrieben. Aber wie gesagt: Mit dem Abschaffen der Punkte würden sie ihr wichtigstes Klientel verkrätzen, das meiner Meinung nach einem solchen manipulativen Klangpunktesystem meistens viel mehr vertraut, als den eigenen Ohren. Da dienen die eigenen Lauscherchen dann nicht mehr zum Vergleichen, sondern nur noch zum Abnicken.
 
Die Fragwürdigkeit der Klangpunkte lässt sich aber nicht nur mit Logik widerlegen.
Jeder kann diesen Testern selbst ganz konkret auf den Zahn fühlen, in dem man einfach mal die Seiten mit den Musikvorstellungen aufschlägt. Da gibt es ja ebenfalls diese Klangpunkte, nur mit dem Unterschied, dass es da Bommel oder Ohren sind.

99,9% dieser Titel finden sich auch auf Tidal. Man kann dadurch also sehr gut vergleichen, ob man persönlich mit deren Bewertung übereinstimmt.

Außer bei irgendwelchen Remastern von Uraltaufnahmen hatte ich vielleicht maximal die Hälfte, wo ich nach meinem Klangempfinden persönlich überein gestimmt habe.

Wenn man sich nun vor Augen hält, dass das bei der Hardware den selben Kriterien von denen unterliegt, kann man sich ebenfalls sehr gut vorstellen, was diese Klangpunkte wirklich wert sind.
 
Jeder kann diesen Testern selbst ganz konkret auf den Zahn fühlen, in dem man einfach mal die Seiten mit den Musikvorstellungen aufschlägt. Da gibt es ja ebenfalls diese Klangpunkte, nur mit dem Unterschied, dass es da Bommel oder Ohren sind.

99,9% dieser Titel finden sich auch auf Tidal. Man kann dadurch also sehr gut vergleichen, ob man persönlich mit deren Bewertung übereinstimmt.

Wenn man sich nun vor Augen hält, dass das bei der Hardware den selben Kriterien von denen unterliegt, kann man sich ebenfalls sehr gut vorstellen, was diese Klangpunkte wirklich wert sind.

Von der Seite aus habe ich das bisher noch gar nie betrachtet. Ein wirklich prima Tip, werde ich bei nächster Gelegenheit auch mal machen. Danke dafür :)
 
Ein kleiner Ausflug in die Realität: Stellen wir uns einfach einmal einen Boxenhersteller vor, der so konstruiert, wie jeder gute Anbieter am Markt ausnahmslos vorgeht. Nennen wir ihn "Mustermann Lautsprecher". Seine beste Serie hieße "M-Serie". So wie jeder andere auch verwendet er für sämtliche Modelle dieser Serie die identische Technik und die identischen Gehäuse. Die Unterschiede liegen ausschließlich im Durchmesser und in der Anzahl der Tieftöner, der Gehäusegröße und der Abstimmung der Zielkurve. Warum ist das so? Weil es sich genau so verhält wie bei Schuhgrößen. Je größer der Hörraum ist, desto größer wird in der Regel auch der Hörabstand, und somit auch der Bedarf an Schalldruck, weil viel mehr Luftmasse bewegt werden muss. Ist der Lautsprecher hingegen umgekehrt zu groß beziehungsweise zu Raum klein, fängt man sich massive Probleme mit der Raumakustik ein.
So weit, so gut und auch sicher den allermeisten von euch bekannt. Also weiter im Text: Stellen wir uns weiterhin vor, unsere fiktive Boxenfirma Mustermann hätte in seiner M-Serie (um es übersichtlich und verständlich zu halten) drei Modelle. Die kleinste wäre eine "M1" für 1000, - Euro, gedacht für kleine Räume. Eine "M2" für mittelgroße Räume würde 5000, - Euro kosten. Und es gäbe auch noch eine "M3" für große Räume zum Preis von 11 000 Euro. Die Preise haben, ganz in der Natur der Sache liegend, nichts mit einer unterschiedlichen Klangqualität zu tun, sondern lediglich mit dem viel höheren Materialaufwand aufgrund der schwierigeren Aufgabenstellung. Also exakt genau so, wie das auch real existierende, gute Boxenhersteller machen, oder besser gesagt machen müssen.

NUN KOMMT DAS KLANGPUNKTESYSTEM VON AUDIO/STEREOPLAY INS SPIEL.
Die Zeitschrift würde in unserem Gedankenspiel die "M3" testen, in ihrem hierzu passenden großen Hörraum. Das Testergebnis würde anschließend "180 Klangpunkte" lauten.

Ein paar Monate später testen sie im selben, gleich großen Hörraum dann die M2. Der Schalldruck dieser Box ist hierfür nicht mehr 100%ig ausreichend, entsprechend gibt es Klangverluste am Hörplatz, Ergebnis: 120 Klangpunkte.

Das selbe Spiel dann später auch mit der M1, die aus dem selben Grund dann nur noch 80 Klangpunkte einfährt.

ANSCHLIEẞEND LIEST DAS JEMAND, DESSEN EIGENER HÖRRAUM SEHR KLEIN IST. Und tun wir mal so, als ob sämtliche Mustermann-Boxen noch in der Stereoplay-Ära getestet wurden, wo es keinen Akustik-Assistenten gab. DANN PASSIERT DAS SCHLIMMSTE, WAS ÜBERHAUPT PASSIEREN KANN. Der Kaufinteressent sieht in der übernommenen Punkteliste hinter allen M-Boxen als erstes mal nur einen Weglass-Strich und die jeweiligen Klangpunkte. Welche genau so zustande gekommen sind, wie beschrieben. Was geschieht dann? Er orientiert sich an den Klangpunkten und meint verhängnisvollerweise auch noch, die M3 wäre die beste der drei Modelle, weil die höchste Klangpunktezahl dahinter steht. DIESE KAUFT ER DANN, STELLT DIE "M3" ANSCHLIEẞEND IN SEINEM HIERFÜR VIEL ZU KLEINEN RAUM AUF UND ZAHLT SOMIT ZIGTAUSENDE VON EURO MEHR. NICHT FÜR EINE KLANGVERBESSERUNG, SONDERN EINE MASSIVE VERSCHLECHTERUNG. Und weil in diesem kleinen Raum nie mit der viel passenderen M1 verglichen wurde, weil die ja viel weniger Klangpunkte hat, wird der M3-Fehlkauf hinterher schöngeredet.

Das sind genau die Fälle, wo ich jedes mal einfach nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann. Niemand würde sich einen viel zu großen Schuh kaufen mit dem Argument "je größer, je besser". Erst recht nicht, wenn mit der Schuhgröße dann auch noch der Preis ansteigen würde. Aber bei Lautsprecherboxen passiert leider immer wieder genau das.

Dieses hoffentlich jedem einleuchtenden Beispiel, in Kombination mit all dem, was ihr zuvor ebenfalls völlig zurecht angesprochen habt, sollte nun eigentlich endgültig klar machen, wie viel Schaden ein solch kontraproduktives Klangpunktesystem anrichtet.
 
Ihr habt völlig Recht mit dem was ihr schreibt, aber ich glaube, mir dem Abschaffen der Klangpunkte würden sie sich auch ins eigene Fleisch schneiden.

Die meisten ihrer Leser sind sicher seit Jahrzehnten treue Abonnenten. Da wird das Erscheinen jeder neuen Ausgabe zelebriert. Man setzt sich gemütlich aufs Sofa und lauscht Musik, während man darin liest, dann durch das eine oder andere angefixt wird und nicht selten die darin veröffentlichen Klangstatements als vermeindlich viel versierter betrachtet, als die eigene. Dann blätttert man weiter zur Klangpunktliste und überlegt "wo kann ich mich denn am besten noch klanglich verbessern". Hat man dann etwas gefunden, was da drin über dem ranggiert was man bereits besitzt und sich leisten kann, gehts zum Händler, um sich zum Beispiel neue Boxen anzuhören. Und weil es heutzutage keine wirklich schlechten Boxen mehr gibt (außer einer bekannten Marke, wo Radioweckertechnik geweihräuchert wird) wird der Käufer in seiner klangpunktesuggerierten Meinung natürlich bestätigt: Klingt gut, also hat die Zeitschrift recht. Ob es vielleicht für weniger Geld etwas besseres gibt, interessiert spätestens dann nicht mehr.

Ein anderer Grund für die Unverzichtbarkeit dieser Klangpunkte: Der Mensch ist bequem. Viele betrachten diese Klangpunkte wie die Effiziensklassen von Waschmaschienen. Man greift zu dem, wo das beste drauf steht, das geht am schnellsten. Warum das eine komplette Sackgasse ist, habt ihr ja schon völlig richtig beschrieben. Aber wie gesagt: Mit dem Abschaffen der Punkte würden sie ihr wichtigstes Klientel verkrätzen, das meiner Meinung nach einem solchen manipulativen Klangpunktesystem meistens viel mehr vertraut, als den eigenen Ohren. Da dienen die eigenen Lauscherchen dann nicht mehr zum Vergleichen, sondern nur noch zum Abnicken.
Schon richtig. Aber was wäre die Alternative? Drin lassen, damit fröhlich weiterhin das passiert, was Klangistzeitlos im Vorpost geschrieben hat? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Mit der Zusammenlegung der beiden Zeitschriften wäre eigentlich genau jetzt ein optimaler Zeitpunkt, Fehler der Vergangenheit zu korrigieren, den Blick nach vorne zu richten und zu sagen " wir haben verstanden". Oder noch besser "unser neues Team hat verstanden" .

Und ob die Hersteller dann weniger werben würden, nur weil es keine Klangpunkte mehr gibt, wage ich zu bezweifeln. Da beziehe ich mich ebenfalls noch mal auf den Vorpost von Klangistzeitlos, denn letztendlich kann es ja auch nicht im Interesse eines Herstellers liegen, wenn ein Kunde sich aufgrund der Klangpunkte einen viel zu großen Lautsprecher einer Serie in die Bude stellt und deswegen dann anschließend meint, das Produkt wäre Mist. Sich fragt, wo denn nun der tolle Klang bleiben würde, den die Klangpunkte versprechen.
 
Nicht nur das. Was mich wundert, dass scheinbar noch nie jemand hinterfragt hat, warum man bei Boxen regelrecht ein Lineal an die Klangpunkte halten kann. Je mehr eine Box kostet, desto höher steigt sie in diesem Punktesystem auf. Das ist so fein aufgestaffelt, dass man fast schon meinen kann, es gibt eine Berechnungsformel. Pro 10% höherer Preis, ein Klangpunkt zusätzlich. Kann das in etwa hinkommen?

. Es geht scheinbar nur darum, dass bloß kein Hersteller einem anderen auf die Füße tritt.
Das ist eigenartigerweise aber nur bei den Standlautsprechern so. Bei den Kompaktlautsprechern gibt es beispielsweise ein typisches Luxusprodukt, das beim doppelten Preis laut den Klangpunkten schlechter klingen soll als ein anderes, wo man viel weniger für den Namen bezahlt.

Doch auch, wenn ich in diesem Fall sogar ratsächlich die Sache gleich beurteile, so zeigt es doch auch in dieser Facette einmal mehr, wie (hinter) fragwürdig das Klangpuntesystem tatsächlich ist.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Tester eigenecKlangpunkte bei ihrer Meinung mit auf den Weg geben, anschließend aber eine Generalzensur das alles anschließend "systemkonform glattbügelt". Und sie in diesem Fall diese Rubrik vielleicht im Zuge der Zusammenlegung beider Listen einfach nur übersehen wurde. Das ist jetzt aber lediglich reine Kaffeesatzleserei meinerseits.
 
Ich habe gestern die Audio/Stereoplay 12/23 bekommen und frage mich warum es in der Bestenliste keine Vor/Endstufen mehr gibt und als Vollerstärker nur Röhre und Hybrid beinhaltet ist?
Haben die was vergessen?
 
So weit ich weiß, haben die noch nie alle Rubriken gleichzeitig veröffentlicht. Aber wenn du dir allein mal anschaust, wie hoch da teilweise Röhrenverstärker und Hybridverstärker eingestuft werden weißt du ohnehin, wie "objektiv" das alles ist.
Dann brauchst du dir auch den Rest dieser Liste nicht mehr wirklich antun :) Fotos, technische Beschreibungen, Messdiagramme und der Akustik-Assistent sind hingegen durchaus sehr ansehenswert. Und auch die Heft-CDs sind sehr cool. Aber die sogenannten "Bestenliste" kannst du getrost knicken. Jeder hört anders, eine objektive Referenz gibt es nicht und auch dein Hörraum zuhause ist ein komplett anderer.....
 
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