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Aperion super tweeter

Wenn der Verstärker einen Hochtonregler hätte, wäre die ganze Sache etwas einfacher. Man müsste nur beim Hersteller anfragen oder in der Bedienungsanleitung nachsehen, ab wie viel Hz der einsetzt und diese am Hochtöner wählen. Dann könnte man durch einfaches Zurückdrehen die Steigung wieder geradebiegen. Entweder nach Gehör oder REW-Messung
 
Da hast du sicher recht.... allerdings hat mein Amp keine Klanregelung, und mich stört auch nichts, für mich klingt es gut so....
 
.. allerdings hat mein Amp keine Klanregelung,

Das ist zwischenzeitlich in der Tat bei sehr vielen High-End-Verstärkern so. Aus dem Gedanken der kurzen, möglichst verlustfreien Signalwege heraus. Die Industrie hat sich deshalb irgend wann gefragt "was nützen die Dinger, wenn man sie in Punkto Raumakustik eh nicht zielgerichtet einsetzen kann?" Ich erinnere mich aber noch dunkel daran, dass Luxman beispielsweise bei einigen Geräten mal tatsächlich die Eckfrequenze und Anhebungsfaktoren auf die Frontplatte aufgedruckt hatte.

Das sah halt optisch nur nicht gerade so schön aus, vermutlich hat man genau deshalb dann später wieder darauf verzichtet. Aus technischer Sicht war dieser Ansatz, zumindest als "provisorische Krücke" damals aber gar nicht mal so verkehrt.

Was deine Hochtonanhebung an sich anbelangt: Vielleicht ist dein Raum ja sehr stark bedämpft (Teppiche, Vorhänge,viele Polster, Bücherregale etc), dann tritt der Effekt ohnehin nicht mehr ganz so stark auf.

Canton hatte in den Achzigern ja sogar mit voller Absicht den Hochtonbereich angehoben. War Bestandteil des sprichwörtlichen "Taunus-Soundes", der dazu dienen sollte, die damals oft viel zu starke Dämpfung bzw. Überdämpfung in typischen Wohnzimmern dieser Zeit auszugleichen, welche linear abgestimmte Lautsprecher muffelig und dumpf klingen ließ.

Es war zwar nur eine Art Notbehelf, verkaufte sich aber sehr gut. Für die allermeisten typische HiFi-Käufer waren die Aspekte der Raumakustik damals noch ein Buch mit sieben Siegeln. Und die Industrie ihrerseits hatte natürlich kein gesteigertes Interesse daran, irgend welche schlafenden Hunde zu wecken. Denn was nützt das beste Equipment, wenn es seine Fähigkeiten aufgrund von massiven Einschränkungen eines Hörraumes erst gar nicht unter Beweis stellen kann.

Solche Tatsachen waren definitiv absatzhinderlich, so wie der berühmte Ast, auf dem man sitzt und an dem man nicht sägen sollte :p

Im Prinzip ist die Situation heutzutage nicht sehr viel anders, aber es wird zumindest über die Zusammenhänge gesprochen. Schade, dass die Industrie das Thema immer noch sehr zögerlich angeht. Denn mit den heutigen technischen Mitteln lassen sich leistungsfähige DSPs in Verstärkern/Vorverstärkern ja viel einfacher und kostengünstiger in Serie produzieren, als früher. Bedauerlicherweise haben das bisher nur immer noch sehr wenige HigHEnd-Hersteller erkannt. Einer der seltenen Ausnahmen ist beispielsweise Lyngdorf https://lyngdorf.com/

Genau hierin dürfte auch der Grund für den großen Erfolg der DSPeaker-Geräte liegen. Denn welcher eingefleischte HigHender möchte sich schon einen AVR antun? Die Chance zum Nachrüsten von Raumkorrekturmöglichkeiten, ohne Pilotenschein und ohne auf die geliebte und gewohnte Qualität eines mit Liebe konstruierten HighEnd-Gerätes verzichten zu müssen. Nur leider gibt es immer noch viel zu wenige solcher Hersteller. Auf Anhieb sehe ich da eigentlich nur noch Trinnov, AudioVero und Dirac, aber alle drei sind imo nicht wirklich "stand alone-tauglich" und in den beiden erst genannten Fällen darüber hinaus auch noch extrem komplex und kostspielig.


Natürlich können derartige Helferlein physische Maßnahmen zwar nicht immer ersetzen, aber zumindest ergänzen.... und was noch viel wichtiger ist: die individuelle, vorhandene Abhörsituation in vielen Fällen zumindest ein Stück weit entschärfen. Denn nicht jeder hat ein ultimatives Hörzimmer nach akustisch perfekten Maßstäben.
 
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Danke für deine Antwort.

Ich bin ein Vertreter der "weniger ist mehr" Fraktion, ich mag puristische Lösungen.

Ich habe ein recht kleines Wohnzimmer, akustisch sicher nicht ideal, aber ich habe versucht einen guten Mittelweg zwischen "ich wohne hier" und ich "höre hier" zu finden.
Das größte Problem war bei mir der etwas zu "dröhnende" Bass, die Absorber an der Wand hinter den Speakern haben hier sehr viel gebracht. Ich habe einige Plattenregale im Raum welche, glaube ich, recht positiv als Diffusoren wirken.
Die Höhen klingen mit den Tweetern sauberer und klarer, zuviel Höhen kann ich nicht beklagen. Auch der Bass klingt präziser und "kompakter"... also eigentlich nur positive Auswirkungen.

Im Moment kann ich sagen, dass diese Maßnahme eine deutliche Verbesserung gebracht hat und ich, im Moment, keine Eingriffe mit Klangregelung, DSP, oder ähnliches geplant habe... aber man weiß ja nie was die Zukunft bringt.
 
Denke mal, dass du mit deiner persönlichen Situation die Gegebenheiten von gefühlt jedem zweiten Nutzer beschreibst. :)

Gegen Raummoden bringen Absorber allerdings nur wenig, sofern die Dinger nicht eine Materialstärke von einem Meter oder mehr haben. Und so was dürften sich die wenigsten freiwillig ins Wohnzimmer stellen wollen :p Im Gegensatz zu Mittel- und Hochton bringen passive Elemente im Bassbereich kaum etwas. Dort kann man am ehesten durch physikalische Tricks ansetzen, z.B. per DBA https://de.wikipedia.org/wiki/Double_Bass_Array (was sich allerdings meist ebenfalls nur sehr schwierig in der heimischen Wohnzimmer-Praxis umsetzen lässt ) oder eben mit einem hochwertigen DSP. Viel mehr Alternativen dürfte es da vermutlich leider nicht geben. :(

Einfach und simpel sollte es aber auf jeden Fall sein, da bin ich ganz bei dir Daumenhoch
 
Die Chance zum Nachrüsten von Raumkorrekturmöglichkeiten, ohne Pilotenschein und ohne auf die geliebte und gewohnte Qualität eines mit Liebe konstruierten HighEnd-Gerätes verzichten zu müssen. Nur leider gibt es immer noch viel zu wenige solcher Hersteller. Auf Anhieb sehe ich da eigentlich nur noch Trinnov, AudioVero und Dirac, aber alle drei sind imo nicht wirklich "stand alone-tauglich" und in den beiden erst genannten Fällen darüber hinaus auch noch extrem komplex und kostspielig.

Wie sagt man so schön? Gut gebrüllt Löwe. Ich selbst kenne zwei HighEnd-Läden, in denen jeweils ein Trinnov ST2 steht. In beiden Fällen in der Ecke, ungenutzt, nicht angeschlossen. Selbst bei einer aktiven Lautsprecherbox (Gama), in der "nur" Dirac verbaut ist, das selbe Trauerspiel. Zitat Händler:" Da muss erst wieder der Hersteller kommen und neu einmessen, weil wir die Boxen aus Platzgründen nicht mehr da stehen lassen konnten".

All das zeigt recht anschaulich, dass Hochleistungstechnologie nicht wirklich viel nützt, solange die Mehrheit (und oftmals noch nicht mal der Fachhändler selbst) in der Lage ist, damit umzugehen. Das hat auch nichts mit Dummheit der Nutzer zu tun. Denn genau so wenig möchte man beim Kauf eines Autos erst einen Intensivkurs für Motor- Hydraulik und Einspritztechnologie bei Mercedes oder wo auch immer belegen.

Hast den Nagel auf den Kopf getroffen: Genau deshalb sind die DSPeaker-Sachen so beliebt: Knopfdruck, läuft, und es ist immer jemand da, der einem weiterhelfen kann. Z04 Yes
 
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