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Erfahrungsbericht Lyngdorf TDAI 3400

Was ich mich frage: Wie kann Room Perfekt zwischen dem unterscheiden, was vom Lautsprecher kommt und durch die Raumakustik kommt? Wenn man nun einfach sagen würde "alles was von der Linearität abweicht" wird eingeebnet, wäre das für mich nachvollziehbar, wenn auch sicher nicht zielführend. Doch Room Perfekt geht ja sogar noch einen Schritt weiter und wirbt damit, den Karakter des Lautsprechers mit zu berücksichtigen und einfließen zu lassen.

Aber ein Mikrofon ist ja lediglich ein Mikrofon und eine Frequenz bleibt eine reine Frequenz, egal wie sie mal entstanden ist. Unsure
 
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Das habe ich mich auch immer gefragt, inzwischen wage ich eine vorsichtige Vermutung. Room-Perfect überträgt die Testsignale nie gemeinsam an die Boxen, sondern immer kanalgetrennt nacheinander. Denke mal, dass bei der Focus-Messung eine Art Ausschlussverfahren zur Anwendung kommt: Rechts und links gegeneinander gespiegelt und anschließend das rausgefiltert, was beide Kanäle gemeinsam haben. Das System dürfte daraus schlussfolgern, dass diese "Gemeinsamkeit" letztendlich aus dem Direktschall des Lautsprechers resultiert.

Und weil dieses links-rechts-Prinzip anschließend sicherlich auch bei der Raumkorrektur zur Anwendung kommt, dürfte es sich da ganz ähnlich verhalten: Die im Vorfeld korrigierte Focus-Position wird bei jeder einzelnen nachfolgenden Messung mit dem bereits ermittelten Direktschall verglichen, Abweichungen hiervon erkannt und erst ganz zum Schluss, nachdem sämtliche Abweichungen von allen Positionen hinterlegt wurden, per Bestätigung auf dem Speicher-Button die Filter berechnet. Das würde auch erklären, wie Room-Perfect nach jeder Messung den Korrekturfortschritt in % anzeigen kann.
 
Hallo Soundrealist. Ich hab da mal ne Frage. In einem anderen Faden ist ja immer beklagt worden dass bei DIRAC alles auf englisch ist und man da immer einen Computer dafür braucht. Aber wenn ich das hier alles lese ist das bei dem Lyngdorf doch auch nicht anders oder? Z04 975
 
Hallo Soundrealist. Ich hab da mal ne Frage. In einem anderen Faden ist ja immer beklagt worden dass bei DIRAC alles auf englisch ist und man da immer einen Computer dafür braucht. Aber wenn ich das hier alles lese ist das bei dem Lyngdorf doch auch nicht anders oder? Z04 975

Hi Tobias,

egal ob Smartphone, Tablet oder übers Netzwerk per Notebook (Eingabe "tdai3400.local" im Browserfeld): Das sind lediglich Optionen, um das Gerät auch extern steuern zu können.
Alternativ geht das alles natürlich auch am Verstärker selbst und/oder über die mitgelieferte Fernbedienung.

Aber wenn man das Gerät eh schon im Netz hat (.... der TDAI 3400 will sich sofort verbinden, sobald er Strom bekommt), ist der Mobilkram halt etwas praktischer. Zumindest für Einstellungen.

Zum Musikhören verwende ich die Fernbedienung, weil ich gerne richtige Knöpfe zum drücken habe. Zum erstellen von eigenen Klangkurven (Voicing) ist für meinen Geschmack der Browser die schönste Lösung, weil man das Tastenfeld vom Notebook hat (finde ich haptisch angenehmer als das virtuelle Tastenfeld einer App), Macht so auch am meisten Spaß, weil man vom Sitzplatz aus sofort die Veränderungen hören kann, sobald man andere Werte einstellt.

Zusammenfassend: Alles kann - nix muss :D

Bei Dirac ist das anders. Da musst du erst irgendwo ein Nutzerkonto anlegen, über den PC einmessen und dann auch noch zusätzlich den ganzen Kram auf das Gerät übertragen.

Der Lyngdorf hat zwar ebenfalls eine englische Menüführung, aber die dürfte kaum jemand überfordern. Es gibt nur zwei Menüpunkte. "Home" für die Standardbedienung", die auch auf den Klöpfen der Fernbedienung zu finden sind. Und "Settings", um all das zu machen, was nicht unmittelbar etwas mit dem reinen Musikhören zu tun hat: Einstellungen.
 
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@soundrealist Weißt zu zufällig, ob Room Perfect mit FIR und auch IIR Filtern arbeitet?
Auch wenn Lyngdorf sein Funktionsgeheimnis um Room Perfect gefühlt noch strenger hütet, als Coca Cola die Rezeptur: Genau das habe ich bei Lyngdorf schon angefragt, bevor ich überhaupt zum Händler für den Hörtest gefahren bin. Und habe auch eine schriftliche, definitive Antwort erhalten: Es sind beide Filtervarianten am Werk.
 
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Danke für die Info, bei einen "Blackbox-System" wie RP, wo man noch nicht mal Frequenzverläufe einsehen kann, ist beruhigend zu wissen. Stimmt, Lyngdorf ist nicht wirklich auskunftsfreudig, wenn es um die genauen Details ihrer Technologie geht. Aber irgendwo kann man das ja auch verstehen. Würde ich als Hersteller auch nicht anders machen, wenn ich wüsste, dass ich ein ganz besonderes Ass im Ärmel habe.

Interessant finde ich bei sowas immer, dass es Leute gibt, die durchs Netz geistern und kompletten Mist erzählen. Da gibt es beispielsweise einen Spezi, der lange Zeit behauptet hat, die Antimode-DSPs würden keine Phase korrigieren. So lange, bis er sich selbst eines gekauft hat und dann vermutlich eines besseren belehrt wurde. Und genau der selbe Kandidat hat die Behauptung aufgestellt, Room Perfect würde nur per FIR-Filtern korrigieren. Im Gegenzug promotet er ohne Ende DIRAC. Von jedem, der über Erfahrungen von irgendwelchen DSPs berichtet, stellt er erst mal alles in Abrede, verlangt Messprotokolle und stellt die Behauptung auf er hätte schon alle Systeme dieser Welt mit einer Heerschaar der teuersten Lautsprecher (von Martin Logan bis hastenichtgesehen) getestet, das sollen alle anderen doch bitteschön auch erst mal so machen, bevor sie sich erdreisten, etwas über ein DSP zu äußern.

Und als Eigenbeweis gibts dann nur ein Foto von einem AM2-Display und...... nun rate mal was noch...... von einem DIRAC-Screenshot Z04 Kaputtlachen

Womit ich DIRAC aber keinesfalls schlecht machen möchte. Die Resultate sind wirklich gut. Aber im Kern konzentriert sich DIRAC in meinen Augen fast ausschließlich auf Linearisierung, ohne Senken über Gebühr aufzufüllen. Für die Studioanwendung macht das absolut Sinn, auch weil dort in der Regel schon im Vorfeld der Abhörraum nach allen Regeln der Kunst mit Absorbern, Deckensegeln usw. optimiert wurde. Bei Hifi ticken die Uhren aber anders, hier müssen auch psychoakustische Aspekte mit rein. Schließlich solls da nicht nur ausschließlich ehrlich klingen, sondern der "ehrliche" Klang auch noch Hörvergnügen bereiten. Und genau diese Kombination aus beidem ist eine echte Kunst. Besonders in gänzlich unbehandelten Wohnzimmern. Klar, auch da ist die Erledigung von Standardhausaufgaben wie Frequenzgangglättung wichtig, aber halt nicht um jeden Preis. Die Glaubhaftigkeit ist dort fast noch wichtiger als Ehrlichkeit. Zwei Dinge, die zusammen gehören, aber nicht das selbe sind.

Überhaupt ist zuhause "set and forget" der bessere Weg. Wenn man sich irgendwann nur noch Frequenzkurven reinzieht, weil man diese als alleiniges Maß der Dinge betrachtet, kann das auch ganz schnell mal den Spaß am Hören verderben. Wichtig ist eigentlich nur der "Wow- und Gänsehauteffekt".
 
Interessant finde ich bei sowas immer, dass es Leute gibt, die durchs Netz geistern und kompletten Mist erzählen. Da gibt es beispielsweise einen Spezi, der lange Zeit behauptet hat, die Antimode-DSPs würden keine Phase korrigieren. So lange, bis er sich selbst eines gekauft hat und dann vermutlich eines besseren belehrt wurde. Und genau der selbe Kandidat hat die Behauptung aufgestellt, Room Perfect würde nur per FIR-Filtern korrigieren. Im Gegenzug promotet er ohne Ende DIRAC. Von jedem, der über Erfahrungen von irgendwelchen DSPs berichtet, stellt er erst mal alles in Abrede, verlangt Messprotokolle und stellt die Behauptung auf er hätte schon alle Systeme dieser Welt mit einer Heerschaar der teuersten Lautsprecher (von Martin Logan bis hastenichtgesehen) getestet, das sollen alle anderen doch bitteschön auch erst mal so machen, bevor sie sich erdreisten, etwas über ein DSP zu äußern.

Und als Eigenbeweis gibts dann nur ein Foto von einem AM2-Display und...... nun rate mal was noch...... von einem DIRAC-Screenshot Z04 Kaputtlachen
So jemand bin ich auch schon im virtuellen Leben begegnet. Da ging es dann aber um Kabel. Hier passten die "Testbedingungen" jedes mal dann nicht, wenn es nicht deckungsgleich war mit dem, was er so von sich gegeben hat. Sobald jemand anders nur weinge oder gar keine Unterschiede feststellen konnte, lag es angeblich entweder am vermeidlich falschen Setup, einer falschen Versuchsanordnung, oder gar mangelnder Hörerfahrung. Und sobald jemand verblindet verglichen hat, war das angeblich ebenfalls verkehrt.

Unabhängig von seiner höchst despektierlichen Schulmeisterei leistet er mit seinem Verhalten einen höchst kontraproduktiven Bärendienst an der Sache.
 
Guten Morgen Soundrealist,

ich hätte da noch einmal eine Frage an dich, weiß allerdings nicht, ob du mir die aus dem Stand heraus beantworten kannst.

Der Lyngdorf soll bei der Einmessung ja den ursprünglichen Klangkarakter der Boxen bewahren.
Aber wie verhält es sich, wenn du zwei zusätzliche Subwoofer anschließt? Man müsste dann ja erst mal die Frequenzverkäufe von Sub und Boxen kennen, um für beide eine optimale Trennfrequenz zu finden. Und zusätzlich supergenau einpegeln. Ansonsten würde der Lyngdorf ja eine durch "Blindflug-Konstellation" verursachte Verlaufswelligkeit ja als "Lautsprecher-Eigenschaft" bewerten und diese bei den anschließenden Messungen erhalten wollen.

Ist das korrekt?
 
Der Lyngdorf soll bei der Einmessung ja den ursprünglichen Klangkarakter der Boxen bewahren.
Aber wie verhält es sich, wenn du zwei zusätzliche Subwoofer anschließt? Man müsste dann ja erst mal die Frequenzverkäufe von Sub und Boxen kennen, um für beide eine optimale Trennfrequenz zu finden. Und zusätzlich supergenau einpegeln. Ansonsten würde der Lyngdorf ja eine durch "Blindflug-Konstellation" verursachte Verlaufswelligkeit ja als "Lautsprecher-Eigenschaft" bewerten und diese bei den anschließenden Messungen erhalten wollen.

Ist das korrekt?
Damit liegst du richtig. Mit der richtige Vorgehensweise kommst du damit aber erst gar nicht in Berührung

Da ich selbst auch zwei Subwoofer nutze, bin ich diesem Problem aus dem Wege gegangen, in dem ich zwar, so wie bisher auch, weiterhin beide parallel laufen lasse, aber die Subs mit der selben Frequenz trenne, die als unterste Übertragungsfrequenz bei meinen Quadral Orkan 8 angegeben ist: In diesem Fall 28 Hz (was mit dem Lyngdorf technisch möglich ist). Theoretisch würde es nun wegen der Überlappung zu einer kleinen Anhebung an dieser Stelle kommen, in der Praxis ist es aber so, dass die als unterste angegebene Frequenz i.d.R. eh nicht mehr den vollen Pegel hat. Und in diesen Frequenzbereichen ist der Bass auch sowieso nur noch spürbar und nicht mehr hörbar.

Unterm Strich habe ich nun also den unveränderten Originalklang der Boxen, in sämtlichen Frequenzbereichen befreit von klanglichen hörbaren Verschlechterungen durch den Raum.... und lediglich nach unten hin um das ergänzt, was die Orkan selbst konstruktiv bedingt nicht mehr übertragen kann.

Z04 Carrot

Genau das ist letztendlich das Ziel, wenn man auch im reinen Hifi-Bereich zusätzlich Subwoofer einsetzt.

Was mir bisher übrigens auch nie wirklich klar war: Wann man Subwoofer unmittelbar neben die Boxen stellt, unterstützt man damit zwar grundsätzlich den Schalldruck im Bassbereich, Auslöschungen lassen sich damit aber genau so wenig beheben, wie wenn man versuchen würde, schmale Senken elektronisch aufzufüllen. Bevor ich mein AM2DC verkauft habe, hatte ich damit noch mal eine reine Messung gemacht: Ohne Korrektur, einmal mit, einmal ohne Sub. In REW konnte man das anschließend sehr gut sehen. Erst wenn man den Subwoofer an einer anderen Stelle aufstellt, ändert sich das.... aber dann zwangsläufig natürlich auch alle anderen Frequenzen. Wenn die Dips allerdings nicht sehr tief und eher breit sind, kann man damit das Setup natürlich trotz dem sehr gut entlasten (= geringere Verzerrungen bei gleicher Lautstärke) weil in Summe mehr Membranfläche zur Verfügung steht. Und bei schmalen Säulenboxen verändert sich logischerweise damit auch die Tiefbass-Fähigkeit.

Moderativ: Doppelte Sätze gelöscht
 
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Hallo Soundrealist.
Ich finde den kleinen Lyngdorf Verstärker cool weil der glaub ich die selben Sachen kann wie der ganz große. Sogar die vielen Sachen mit Subwoofer und so. Nur weniger Anschlüsse und Watt. Aber sag mal: nur 20000 Herz? ist das nicht viel zu wenig? Alle modernen Geräte können doch viel mehr als 20000 Herz übertragen. Und dann kann man doch auch gar keine Hiressachen abspielen weil die alle viel mehr haben oder?
 
Guten Abend Tobias,

kannst du über 20.000 Hz hören? Glückwunsch, ich nicht.... Z04 Flucht;)
 

Hallo Soundrealist.
Ich finde den kleinen Lyngdorf Verstärker cool weil der glaub ich die selben Sachen kann wie der ganz große. Sogar die vielen Sachen mit Subwoofer und so. Nur weniger Anschlüsse und Watt. Aber sag mal: nur 20000 Herz? ist das nicht viel zu wenig? Alle modernen Geräte können doch viel mehr als 20000 Herz übertragen. Und dann kann man doch auch gar keine Hiressachen abspielen weil die alle viel mehr haben oder?
Die Begrenzung auf 20.000 Hz hat technische Gründe, weil oberhalb der Hörgrenze, so wie ich es verstanden habe, technische Prozesse stattfinden, um die Umsetzung von PCM auf PWM zu ermöglichen. Oberhalb von 20.000 Hz sperrt daher vermutlich ein Tiefpassfilter im allerobersten Hochtonbereich.

Hochauflösende Formate können selbstverständlich trotz dem wiedergegeben werden, passend umkonvertiert (ich selbst verwende dafür aber trotz allem vorsorglich noch nach wie vor den externen Lake People Samplerate-Konverter) Der Vorteil von High-Res-Musik besteht ja auch nicht in erster Linie in den Frequenzen oberhalb von 20.000 Hz, sondern in den höheren Bit-Raten und der höheren Samplingfrequenz. Mit generell 96kHz und 24 Bit ist der Lyngdorf auf der sicheren Seite.
 
Übrigens: wusstest du, dass sogar McIntosh bei einigen Geräten Room Perfect mit drin hat? https://www.audio-components.de/assets/Uploads/BA-MEN220.pdf
Und die Sachen von denen sind preislich dann schon in Kategorien, wo viele anfangen zu überlegen, ob sie sich für diese Beträge dann nicht doch lieber ein neues Auto kaufen. Z04 975

So gesehen ist der Lyngdorf dann fast schon wieder ein Discountpreis :cool:
Insbesondere der 1120 für unter 2k€
Im Netz gibt es zu diesem Thema übrigens ein sehr sehenswertes Video:
 
Tolles Video Daumenhoch Auch wenn alles auf englisch ist, sehr gut zu verstehen. Hoffentlich kupfern die Chinesen hier nicht mal wieder einmal mehr unser europäisches Know-How ab
 
Heute Vormittag hatte ich die Möglichkeit, mir den kleinen Bruder, den TDAI 1120 anzuhören.
Ich nun gestern ebenfalls. Vorher hatte ich im WWW erst mal ein paar Tests und Videos gegoogelt. Was ich dabei sehr erschreckend fand: Trotz vieler positiver Beurteilungen haben sich viele noch gar nicht mal die Mühe gemacht, tiefer in die Technik einzusteigen. Wo ich sogar herzhaft lachen musste, war ein Fall, wo jemand unmittelbar nach der Einmessung der Fokus-Position abgehört hat und sich wunderte, warum es sofort anders känge, sobald man den Kopf bewegt. Z04 Head Wall Das eigentliche Room-Perfect-Prozedere haben die erst gar nicht durchgeführt, weil sie nicht verstanden haben, dass dies der eigentliche Bestandteil für die dreidimensionale Raumerfassung ist. In einem anderem YT-Filmchen monierte einer, der Sänger stände zu weit hinten im Raum,und die Bühne wäre zu schmal, im Vergleich zu einem tausene Euro teureren NAD M10V2.

Nachdem ich gestern wie gesagt ebenfalls mal einen Hörtest gemacht und wie hier im Forum auch schon öfter mal vorgeschlagen, mit einem Kopfhörer querverglichen habe, stellte sich wieder einmal mehr heraus, was für abenteuerliche Sachen manchmal im Netz rumschwirren. Denn das, was da beim NAD M10V2 als "größere Bühne" beschrieben wurde, waren in Wirklichkeit vermutlich nichts anderes als Reflexionen des Hörraums. Schlussfolgere ich daraus, dass Instrumente, die unmittelbar auf dem linken oder rechten Kanal musizierten, beim Lyngdorf mit aktiviertem Room Perfect selbst dort noch extrem ortungsscharf zu lokalisieren waren, während diese Bühnenrandbereiche sofort verschmierten, sobald man Room Perfect ausschaltete. Und was den geschilderten "Sänger zu weit hinten stehend" anbelangt, entsprach dies exakt der Abbildung über Kopfhörer. Wobei anzumerken ist, dass es aber auch andere Aufnahmen gibt, wo der Interpret mit Room Perfect auch weiter vorne steht. Das alles mag vermutlich nicht jeder leiden, ist im Endeffekt jedoch nichts anderes als das, was sich der Toningenieur bei der Aufnahme ausgedacht hat. Unterm Strich hörte es sich tatsächlich so an, als ob wirklich nur sämtliche Einflüsse des Hörraumes rausgefiltert waren. Denn dieser Händler demonstrierte mir auch etwas, das ich immer noch fast nicht glauben kann: Er stellte anschließend zum Beweis eine der Boxen unmittelbar in die Ecke, die andere einen knappen Meter von der Wand weg und winkelte sie auch noch anders ein. Und ob ihr es glaubt oder nicht: Nach einer neuen Room-Perfect-Einmessung klang es mit verschlossenen Augen tatsächlich so, als wären beide immer noch genau gleich aufgestellt, wie vorher. Keine Ahnung wie so was geht. Aber es war so was von verblüffend, dass ich nun tatsächlich über einen Verstärkerwechsel nachdenke. Was da meine Gehörgänge erreichte, war eine komplett neue Erfahrung und stellte alles in den Schatten, was ich je zuvor an elektronischen Komponenten gehört habe. Mit Superlativen bin ich eigentlich immer sehr vorsichtig. Aber das hier war geradezu revolutionär. Und das bei einem kombinierten Gerät, das ein Midi-Format hat, gerade mal so viel wiegt wie ein besserer CD-Plauyer und jedes Klopfen gegen das Gehäuse mit geradezu gähnender Leere im Inneren quitiert. Das einzige, was mich noch ein wenig abschreckt, ist die für meinen nicht gerade kleinen Hörraum relativ geringe Ausgangsleistung. Käme vermutlich auf einen Versuch an. Denn das Lyngdorf-Wattmonster vom Soundrealist-Eröffnungspost ist mir einfach viel zu teuer.

Aber evtl. könnte der hier sehr interessant sein: https://www.likehifi.de/test/verstaerker/test-lyngdorf-audio-tdai-2170-die-digitale-direktheit/

Dieser Test erscheint mir im Gegensatz zu so manch handgestricktem, selbstgebasteltem Video fraglicher Herkunft auch recht glaubhaft, da er von der technischen Seite her versiert bzw. faktenbasiert ist und sich auch vom erlebten Hörergebnis her absolut mit dem dem deckt, wie ich es empfunden habe. Und mit 2x170 Watt an 4 Ohm sollte ich eigentlich klar kommen.
 
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Interessand finde ich die unglaublich vielen konstruktiven Gemeinsamkeiten zwische Lyngdorf und NAD. Was auch nicht groß verwundert, da Peter Lyngdorf sehr lange Zeit für NAD tätig war. Wenn man beispielsweise den NAD M33 mit dem Lyngdorf TDAI 3400 vergleicht, gibt es da unglaublich viele Gemeinsamkeiten. Nicht nur der modulare Aufbau, sondern insbesondere auch die PCM zu PWM, Purifi-Technik im Netzteil usw.... Die Spreu vom Weizen scheint sich eher in den Feinheiten zu trennen. Sein Raumkorrektursystem rückt Lyngdorf hier offensichtlich nicht raus. Und der TDAI 3400 kommt aufgrund seiner Bauteilgüte sogar komplett ohne klangdezimierende Gegenkopplung aus. Dafür hat er kein so stylisches Display wie der M33, sondern begnügt sich mit einer eher schlichten DOT-Matrix-Darstellung. Was in der Praxis aber kaum eine Rolle spielen dürfte, fürs Streaming schaut eh jeder aufs Handy- oder Tablet-Display.
 
Was da meine Gehörgänge erreichte, war eine komplett neue Erfahrung und stellte alles in den Schatten, was ich je zuvor an elektronischen Komponenten gehört habe. Mit Superlativen bin ich eigentlich immer sehr vorsichtig. Aber das hier war geradezu revolutionär. Und das bei einem kombinierten Gerät, das ein Midi-Format hat, gerade mal so viel wiegt wie ein besserer CD-Plauyer und jedes Klopfen gegen das Gehäuse mit geradezu gähnender Leere im Inneren quitiert.
Da sprichst du etwas an, was sicher noch ganz tief in den Köpfen vieler Hififreunde verankert ist. Ein perfektioniertes Schaltnetzteil braucht beispielsweise keinen Klotz oder Ringkerttrafo mehr. Reine Digitaltools verwenden diese ausschließlich, weil sie maximale Sicherheit gegen Störungen, Einstreuungen und Netzschwankungen bieten. Konstruktiv sind diese aber, sofern gut gemacht, deutlich aufwändiger als ein paar Kupferdrahtwickel. Ich sag nur "tschüss Netzfilterleiste".Z04 Flucht Für analoge, leistungshungrige Verstärker funktionieren Schaltnetzteile aber nun mal leider nicht. Aber sobald eine Class-D-Schaltung zur Anwendung kommt, werden diese zur einzig sinnvollen Lösung. Auch monströse Elkos und gigantische Kühlrippen fallen weg, weil all das dann überhaupt nicht mehr benötigt wird.

Vom Gedanken "Qualität=Gewicht" werden wir uns in Zukunft über kurz oder lang alle frei machen müssen. Entscheidend ist die grundsätzliche Technik in Verbindung mit intelligenten Schaltungen. Niemand würde heutzutage beispielsweise noch anzweifeln, dass OLED-Technik einem Röhren TV qualitativ in sämtlichen Punkten absolut überlegen ist. Obwohl ein solcher Fernseher nur einen Bruchteil davon wiegt.

Hochwertigkeit von Teilen an sich wird hingegen immer eine Rolle spielen. Auch mit seinem vermeidlich "leergeräumten Gehäuse" ist die Herangehensweise von Lyngdorf hierfür ein gutes Beispiel: Während bei analogen Amps niedrige Verzerrungen durch impulsverschlechternde Gegenkopplungsschaltungen erreicht werden, gibt es bei den TDAI-Verstärkern eine solche Option konstruktiv bedingt erst gar nicht. Um hier ein möglichst vergleichbar niedriges Verzerrungsniveau zu erzielen, spielt eben gerade auch die entsprechend hohe Güte der verwendeten Bauteile eine große Rolle. Der Vorteil liegt jedoch auf der Hand: Eine unschlagbare Impulstreue, die sich sogar optisch demonstrieren lässt. Wenn man beispielsweise ein Rechtecksignal über die Lyngdorf-Konstruktion schickt (so sollte es bei einer logischen Überlegung zumindest sein) bewegt sich die Bassmembran einer hieran angeschlossenen Box synchron zum gehörten "Tok-Tok-Geräusch" jeweils bis zum Anschlag ganz nach vorne oder hinten. Bei analogen Verstärkern mit Gegenkopplung kenne ich es hingegen eigentlich nur so, dass die Membran dann unkontrolliert zu flattern beginnt, ähnlich einer subsonischen Störung auf verwellten Schallplatten.

Hifi und High-End sind eine emotionale Leidenschaft. Da ist es völlig natürlich, dass ein hochglanzverchromter Röhrenverstärker oder ein Mono-Endstufenblock, der nur von zwei Mann geschleppt werden kann, viel mehr her macht, als ein schnödes Standardgehäuse mit einem digitalen Display. Letztendlich geht es ja aber immer um das Ziel dessen, was man erreichen möchte (in dem Fall der Klang). Wenn auch der Weg dahin hübsch daher kommt, um so besser, sollte in meinen Augen allerdings nicht das Haupt-Auswahlkriterium sein. Aber da hat nun mal jeder so seine eigenen Prioritäten. Das muss man halt akzeptieren. Auch wenn ich selber noch nie ein besonderer Freund der These "das Auge hört mit" war.
 
Hifi und High-End sind eine emotionale Leidenschaft. Da ist es völlig natürlich, dass ein hochglanzverchromter Röhrenverstärker oder ein Mono-Endstufenblock, der nur von zwei Mann geschleppt werden kann, viel mehr her macht, als ein schnödes Standardgehäuse mit einem digitalen Display. Letztendlich geht es ja aber immer um das Ziel dessen, was man erreichen möchte (in dem Fall der Klang). Wenn auch der Weg dahin hübsch daher kommt, um so besser, sollte in meinen Augen allerdings nicht das Haupt-Auswahlkriterium sein. Aber da hat nun mal jeder so seine eigenen Prioritäten. Das muss man halt akzeptieren. Auch wenn ich selber noch nie ein besonderer Freund der These "das Auge hört mit" war.
Ich muss ganz ehrlich sagen dass ich von den vielen technischen Erklärungen hier nur die Hälfte verstanden hab. Ich guck eigentlich auch immer darauf wie ein Gerät aussieht und ob es gute technische Daten hat. Und wenn das alles passt hör ich mir an ob es auch gut klingt.
 
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