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Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik habt ihr zuhause ergriffen?

soundrealist

Well-Known Member
Inspiriert durch den Tonstudio-Thread meine Frage an euch: Habt ihr in euren vier Wänden konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik ergriffen? Falls ja, welche?

Hört ihr im Wohnzimmer oder habt ihr einen eigenständigen Raum für euer Hobby?
 
Hallo
Ja ich habe insgesamt 8 100 x 50 x 5 cm aixFOAM Platten in einem 14 qm Raum. Link


Überm Fernseher
Überm Fernseher.JPG

Unter die Decke

Decke.JPG

Decke 3x

Linke Seite.JPG

Linke Seite

Rechte Seite.JPG
Rechte Seite

Hinterm Hörplatz.JPG

Hinterm Hörplatz

Das Ergebnis: das im Raum jetzt weniger Hall ist. das merkt man auch schon beim sprechen.
Über Eckabsorber kann ich nochmal nachdenken, für den Bass habe ich ein Antimode 8033 S-II.
Der Klang ist traumhaft, Stimmen sind genau mittig überm Fernsehen (stehend).
Der Bass ist druckvoll und trocken. (habe den Subwoofer zwischen den Hauptlautsprecher da ich, wenn er woanders steht, orten kann, das möchte ich nicht)
Eine breite Bühne, je nach Aufnahme stehen die Instrumente im Raum.

Hier nochmal die Frontansicht.

Meine Anlage.JPG

Diese Maßnahmen kann ich jedem empfehlen!

Gruß Andy
 
Hm...... unterhalb von 80 Hz sollte der Sub eigentlich nicht mehr ortbar sein. Es sei denn, es geht ab 60 Hz dermaßen flachflankig nach unten, dass oberhalb von 80 Hz tatsächlich doch noch etwas ankommt.

Wenn du deine Sitzposition aus dem Zentrum (Mitte) heraus nach links oder rechts bewegst, nimmt der (Direkt)Schalldruck des Subs natürlich ab. Gut möglich, dass du diesen Effekt als Ortung des Subwoofers empfindest.

Sollte dem so sein, könntest du den selben Subwoofer noch einmal besorgen und jeweils einen davon unmittelbar neben den Standlautsprecher stellen
 
Ich habe alles versucht in den kleinen Raum links, rechts und mittig von den Seitenwänden.
Er bleibt ortbar, :)
Wenn du deine Sitzposition aus dem Zentrum (Mitte) heraus nach links oder rechts bewegst, nimmt der (Direkt)Schalldruck des Subs natürlich ab. Gut möglich, dass du diesen Effekt als Ortung des Subwoofers empfindest.
Das kann sein...
Ich bin aber so wirklich zufrieden und kann gar nicht meckern, es passt halt so am besten in meinem Raum und das der mittig steht stört mich eigentlich gar nicht!

Aber danke für deine Hilfestellung DaumenhochDaumenhochDaumenhoch
 
Hier übrigens noch ein simpler Trick, der wenig Aufwand erfordert, aber viel bringt. Er richtet sich an alle, die mit zwei (baugleichen) unterstützenden Subs arbeiten:

Wenn neben den obligatorischen Eingängen auch NF-Ausgänge (z.B. für Aktivboxen) vorhanden sind: Verbindet die beiden zusätzlich untereinander, obgleich sie bereits schon jeweils ein Vorverstärker-Signal erhalten. Damit könnt ihr der Raumakustik ein Schnippchen schlagen. Hintergrund: die akustische Umgebung des linken und des rechten Lautsprechers ist in den allerwenigsten Fällen absolut identisch, das gleiche gilt für die Phase auf dem Weg von der Membran zum Ohr (auch bei noch so penibler Fummelei am Phasenregler)

Durch diese Maßnahme teilen sich die beiden die Bassarbeit sehr sinnvoll, indem der eine Sub das, was er aufstellungstechnisch nicht so gut wiedergeben kann, seinem Teamkollegen zuspielt, der von seiner Position aus für eine Frequenz XYZ möglicherweise die besseren Karten hat. Also ähnlich wie beim Fußball :)

Wichtig dabei ist allerdings, dass ihr unter allen Umständen deutlich unterhalb der Lokalisationsgrenze bleibt, da die beiden Subs nun ein gemeinsames Mono-Signal produzieren. Zusätzlich zu beachten: je höher die eingestelle Frequenz ist, desto näher sollten die Subs neben den Hauptlautsprechern stehen, um eine homogene Einheit zu bilden. (Moden notfalls per DSP rausfischen).

Wir sprechen also über eine Range zwischen 0 und 60 Hz, da in diesem Bereich nicht lokalisiert werden kann und das Frequenzgefälle hinter dem eingestellten Wert ja auch noch etwas "Auslauf" benötigt (daher wären selbst 80 Hz hier bereits schon viel zu hoch)

Wenn beide Subs allerdings ausschließlich ein LFE-Signal bei Heimkino übertragen sollen und weder Front, noch Rear noch Center* (*sofern man glaubt, so etwas überhaupt zu brauchen) unterstützen, darf die Frequenz selbstverständlich auf Maximum/Anschlag stehen. Aber wie gesagt: Auch wirklich nur dann.

Wenn ihr die Möglichkeit habt: probiert es ruhig mal aus, die Wirkung ist geradezu sensationell. Allein schon aufgrund der optimierten "physischen" Phase und der Auslöschungs-Minimierung nimmt der Schalldruck und die Präzision im wahrsten Sinne des Wortes spürbar zu. Auch die Kosten sind denkbar minimal: außer zusätzlichen Strippen braucht man gar nichtsDaumenhochDaumenhochDaumenhoch
 
Sehr schönes und interessantes Thema. Bevor ihr die akustische Maßnahmen umgesetzt habt, habt ihr vorher eine Raummessung durchgeführt?
Gruß rmfausi
 
Sollte man in der Tat machen, sonst stochert man im Nebel rum :)
 
die Stirnwand ist mit 160mm Absorbern aus Mineralwolle bestückt, rechts und links ebenfalls Absorber mit 160 mm (ca. 5 qm) und an der Decke hängt noch ein Absorber mit 1,2 x 1,2 m 160 mm Stärke. Erst mit dem Absorber an der Decke hat sich die Raumresonanz bei 150 Hz verflüchtigt. Weiter hinten (im Foto nicht sichtbar) gibt es noch ein paar versteckte Absorber, genauso wie die Absorber, die durch die Verkleidung der Heizungsrohre an der Decke enstanden sind. (Vorne, oben im Bild oberhalb der Absorber, längs der Stirnwand). Der Nachhall ist über den kompletten Bereich bei 0,3 sec. Der Raum wirkt dadurch akustisch recht trocken, aber dadurch hört man Fehler im Material besser. Gute Musikaufnahmen sind wirklich ein Hochgenuss...
Die Messungen vor, während und nach dem Umbau wurden mit REW und CARMA durchgeführt, die Resultate waren immer mehr oder weniger vergleichbar.
 

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REW und Carma sind übrigens Freeware (kost nix), für eine verlässliche Frequenzgang und Nachhall-Messung usw. benötigt man nur einen Rechner (Tablet etc), ein gutes Messmikrofon (möglichst kalibriert) und sehr viel Zeit. REW hat ein gutes Tutorial, wo man alles erfärht was man braucht um die Messung zu verstehen...
 
die Stirnwand ist mit 160mm Absorbern aus Mineralwolle bestückt, rechts und links ebenfalls Absorber mit 160 mm (ca. 5 qm) und an der Decke hängt noch ein Absorber mit 1,2 x 1,2 m 160 mm Stärke. Erst mit dem Absorber an der Decke hat sich die Raumresonanz bei 150 Hz verflüchtigt. Weiter hinten (im Foto nicht sichtbar) gibt es noch ein paar versteckte Absorber, genauso wie die Absorber, die durch die Verkleidung der Heizungsrohre an der Decke enstanden sind. (Vorne, oben im Bild oberhalb der Absorber, längs der Stirnwand). Der Nachhall ist über den kompletten Bereich bei 0,3 sec. Der Raum wirkt dadurch akustisch recht trocken, aber dadurch hört man Fehler im Material besser. Gute Musikaufnahmen sind wirklich ein Hochgenuss...
Die Messungen vor, während und nach dem Umbau wurden mit REW und CARMA durchgeführt, die Resultate waren immer mehr oder weniger vergleichbar.
Hallo Reinhard,

absolut erste Sahne, das ist einerseits ja schon recht nahe am schalltoten Raum und mit 0,3 Sekunden Nachhall gleichzeitig aber immer noch so gestaltet, dass man sich darin nicht unwohl fühlt.
Hinzu kommt dann auch noch der sehr kurze Hörabstand zu den Boxen. Selbst an Details wie das leichte Anheben der Mains hast du gedacht, damit sich der Schall nicht an der Tischblatte bricht. Da wird der Hörraum schon fast zum überdimensionalen Kopfhörer mit "Körperschall-Fühlung". Daumenhoch Smilie:DZ02 Respekt

Werkelt da auch noch ein zusätzliches DSP im Verbund für den letzten Feinschliff?
 
Zuletzt bearbeitet:
REW und Carma sind übrigens Freeware (kost nix), für eine verlässliche Frequenzgang und Nachhall-Messung usw. benötigt man nur einen Rechner (Tablet etc), ein gutes Messmikrofon (möglichst kalibriert) und sehr viel Zeit. REW hat ein gutes Tutorial, wo man alles erfärht was man braucht um die Messung zu verstehen...
.... was genau ist in diesem Zusammenhang unter "kalibriert" zu verstehen ? Passend kalibriert für REW und/oder die interne Elektronik im Rechner zwischen Mikro und AD-Wandlung?
 
Hallo soundrealist: kalibriert heißt: das Meßmikro Umik-1 wird mit einer Kalibrierdatei geliefert, die in REW eingelesen wird. Die Abweichungen sind eh gering (+/- 0,2 dB).
Meßmikro Nr. 2 ist ein Studio-Kondensator-Meßmikro (ähnlicher mechanischer Aufbau wie Umik-1) das verblüffend gleiche Resultate liefert. Es hat anstelle USB auch nur Adio / Phantomspeisung, ist aber danke verschiedener USB-Audio-Interfaces mit Phantomspeisung relativ leicht einsetzbar. Die Unterschiede liegen im Bereich +/ 1 dB... was gegenüber den Fehler / Eigenheiten des Frequenzgangs der Raumakustik nicht ins Gewicht fällt. Da redeten wir anfangs von Einbrüchen von mehr als 40 dB (Raumresonanzen) und Fehlern im Übernahmebereich zwischen Low-End und Mid/Tweet um die 15 dB...
Die Reduktion des Nachhalls hat übrigens eines zur Folge: der Raum als solcher wird sehr viel "leiser".... aber sämtliche Störgeräusche, die ja durch verschiedene Quellen verursacht werden, treten dann sehr viel störender hervor. Man kommt alos nicht umhin den einen oder anderen Lüfter auszuschalten oder akustisch "tiefer" zu legen. (z.B. den PC-Lüfter mit 5 V anstelle 12 V versorgen... oder im BIOS die enstsprechenden Einstellungen vorzunehmen.) Auch Geräusche aus dem Haus werden "hörbar", wo man die früher gar nicht wahrgenommen hat.
Die Dämmung an der Stirnwand ist aus Modulen aufgebaut, die wie Bilder an die Wand gehängt wurden. Das reduziert Hall, aber keinen Schalldurchgang durch die Wand; ist also nur für die Anpassung der Raumakustik tauglich und nicht zur Schalldämmung nach außen hin.
Was man in dem Foto nicht erkennen kann: die "Rückwand" besteht aus einem großen Schrank, gefüllt mit allerhand Klamotten, rechts steht ein Bücherregal (wirkt wie ein Diffusor) und links ist noch ein großer Absorber an der Wand.
Der wichtigste Schritt aber war der Aufbau des Decken-Absorbers, der hat die größte Verbesserung erbracht. Sieht nicht so wunderschön aus, und solche Konstrultionen führen auch häufig zu "politischen" Diskussionen mit der Liebsten, aber er war notwendig. Der Raum ist mit 2,23 recht niedrig, da spielt der Deckenabsorber noch eine größere Rolle; - ohne den hätte ich die raum-Moden nicht in der Griff bekommen.
Der Bau-Aufwand für die Absorber ist übrigens nicht sehr hoch: Platten aus Birkensperrholz 12 mm schneidet der baumarkt auf Maß Die Abmessungen kann man frei wählen - größer ist besser. Hier ist es möglich das entsprechend dem Raum anzupassen sodass es optisch auch passt. Dicke der Absorber: je dicker je besser, bei mir sind es zwei Lagen Mineralwolle a 80 mm.
Die Lautsprecher-Sockel sind noch nicht fertig, - und wegen einem Defakt an einem monitor muss ich die Monis noch umbauen, - womit sich die LS-Positionen etwas verschieben werden.
wenn die Sockel fertig sind, werden die DSPs neu eingemessen. Im Einsatz ist z.Zt. APO Eq, miniDSP in Reserve und demnächste noch ein Aurora... die Ergebnisse und Vergleich der drei dann in einem eigenen Thread.
solong;-) lg, Reinhard
 
Ganz großes Kino, Reinhard. Danke fürs Zeigen und deinen wirklich tollen, detaillierten Bericht.
 
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