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Welche Musik nutzt ihr zum testen von Hifi-Technik?

Manche dieser Titel und Alben wurden später genau aus diesem Grund remasterd. Allerdings mit recht unterschiedlichem Erfolg, da der Toningenieur des Remasters ja ein ganz anderer ist als der des Originales und dies dann wiederum nach seinem eigenen Gehör macht.

Ich für meinen Teil höre trotz allem die Originale immer noch lieber, auch wenn sie - in bestimmten Frequenzbereichen - nun nicht mehr so klingen wie früher. Und selbst wenn sie dadurch nicht mehr der Grundidee entsprechen: da sie in dieser Zeit ja auch auf den schäbigsten Ghettoblastern noch anhörbar bleiben mussten, bekommt man auf der heimischen Anlage der Gegenwart davon ja nicht gleich Ohrenkrebs. Das angesprochene Brothers In Arms -Album klingt z.B, zumindest für meinen Geschmack, trotz der angesprochenen Problematik immer noch recht audiophil.

Aber als Referenz um Lautsprecher zu beurteilen würde ich derartige Titel heutzutage ebenfalls nicht mehr verwenden. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass eine Reihe von Herstellern aus dem Wissen heraus, dass insbesondere ältere und gutbetuchte Käufer aus Unwissenheit heraus genau diese Musik zum testen verwenden, ihre Produkte ganz bewusst so unlinear wie früher bauen.... um im Hörtest dann damit zu punkten. Genau deshalb hören sich z,B. frühe Aufnahmen von Queen auf vielen Gauder-Boxen so "gut" an.
 
Wie bewertet ihr das persönlich? Sind alte Titel für einen Hörtest wirklich so ungeeignet, wenn man doch genau diese Titel gerne hört und diese letztendlich dann auch heutzutage gut klingen müssen? Unsure
Das ist ja ein alter Hut, der unter dem Stichwort "Audio´s Circle of Confusion" läuft: Die Aufnahme wurde unter Zuhilfenahme von nicht perfekten Lautsprechern produziert und wird daher auch nicht perfekt. Diese nicht perfekte Aufnahme wird dann wieder genutzt, um Lautsprecher zu beurteilen und entwickeln.
Wenn alle es gleich machen würden also Lautsprecher mit gleicher tonaler Abstimmung nutzen würden, wäre es letztlich quasi egal, wie diese Aussieht, weil die Aufnahmen dann ja wie ein passendes Negativ hierzu produziert wären.
Dass die Möglichkeiten zur Anpassung heutzutage einfacher sind, heißt trotzdem nicht, dass es automatisch einen Standard gibt. Vermutlich werden viele Studios heutzutage eingemessene und per DSP-korrigierte Set-ups nutzen. Mir fehlt jedoch der Einblick und beurteilen zu können, wie einheitlich hier die Zielkurven aussehen.

Für den heimischen Anwender kann sich hier ein Spielfeld oder eine Herausforderung ergeben, je nachdem wie breit gefächert der Musikgeschmack und die Verteilung über die Jahrzehnte so aussieht.
Wenn das Testen der Hifi-Technik im Rahmen einer Kaufentscheidung stattfindet, macht es wenig Sinn dafür Musik zu verwenden, die man gar nicht hören möchte.
Außerdem würde ich schon dazu tendieren ein genügende Bandbreite zu testen z.B. auch verschiedene Titel mit unterschiedlichen kritischen Aspekten wie z.B. besonders tiefer Bass, grenzwertige Sybilanten, hohe Dynamik, besondere räumliche Darstellung usw..
 
Dass die Möglichkeiten zur Anpassung heutzutage einfacher sind, heißt trotzdem nicht, dass es automatisch einen Standard gibt. Vermutlich werden viele Studios heutzutage eingemessene und per DSP-korrigierte Set-ups nutzen. Mir fehlt jedoch der Einblick und beurteilen zu können, wie einheitlich hier die Zielkurven aussehen.
Heutzutage werden die Abhörräume aller namhafter Tonstudios tatsächlich durchweg auf maximale Linearität getrimmt. Angefangen bei den Studiomonitoren über passive Absorber bis hin zum Feinschliff per DSP.
Wenn das Testen der Hifi-Technik im Rahmen einer Kaufentscheidung stattfindet, macht es wenig Sinn dafür Musik zu verwenden, die man gar nicht hören möchte.
Stimmt. Aber der Zeitraum von Anfang 1990 bis heute hält da sicher immer noch den einen oder anderen persönlichen Favoriten bereit, der sich für diesen Zweck dann besser eignet

Für den heimischen Anwender kann sich hier ein Spielfeld oder eine Herausforderung ergeben, je nachdem wie breit gefächert der Musikgeschmack und die Verteilung über die Jahrzehnte so aussieht.
So ist es. Denke mal, wer viele oder ausschließlich sehr alte Aufnahmen hört, für den ist eine eigene, individuelle Klangregelung nach persönlichem Geschmack und Gusto sicher ohnehin der beste Weg.

Wenn alle es gleich machen würden also Lautsprecher mit gleicher tonaler Abstimmung nutzen würden, wäre es letztlich quasi egal, wie diese Aussieht, weil die Aufnahmen dann ja wie ein passendes Negativ hierzu produziert wären.
Rein tonal orientieren sich die Frequenzverläufe von Hifilautsprechern (abgesehen von den Ausnahmen, die Soundrealist beschrieben hat) inzwischen wirklich an dem, was im Studio genormt ist. Gelingt nur schlichtweg nicht jedem gleich gut. Z04 FluchtAllerdings sagt der Frequenzverlauf noch längst nicht alles aus. Hinzu kommt bei Hifilautsprechern das Phasenverhalten, Verzerrungen, Impulsantwort usw... Doch all das ist dann natürlich nichts mehr, was beim Mastering im Studio im Hinblick auf den Endkunden simulierbar ist.
 
Aber der Zeitraum von Anfang 1990 bis heute hält da sicher immer noch den einen oder anderen persönlichen Favoriten bereit, der sich für diesen Zweck dann besser eignet
Warum soll sich denn der Titel aus den 90ern oder später besser eignen? Ich möchte doch einen Lautsprecher, der die präferierte Musik möglichst gefällig wiedergibt und nicht einen, bei dem 99% schlimm klingen, weil ich eben nur mit modernem Material zur Probe gehört habe.
Je nach Bubble kommt evtl. sogar das Gegenargument, dass im Hinblick auf den Loudness-War nur ältere Aufnahmen geeignet wären, um die dynamischen Fähigkeiten aus zu loten. Für einige geht auch nichts über rein analoge Produktionen. Zum Technik-Test als Reviewer nimmt man vielleicht besser Rosa Rauschen und 100 Hz Bursts. Aber wenn ich rauskriegen möchte, ob es mir zum Musikhören taugt, dann doch bitte auch mit Musik die meinen Geschmack wiederspiegelt und umreißt.

Denke mal, wer viele oder ausschließlich sehr alte Aufnahmen hört, für den ist eine eigene, individuelle Klangregelung nach persönlichem Geschmack und Gusto sicher ohnehin der beste Weg.
Diese vermeintlich beste Lösung gibt es leider nicht so wirklich am Markt und sie wäre auch mit starken Nachteilen belastet. Die Herausforderung ist doch, dass man letztlich anfangen müsste für jedes Stück neu an den Reglern zu drehen. Das kann und will aber niemand machen.
Das kann man z.B. daran ablesen, was es so wie stark auf dem Markt vertreten ist. Welches Consumer-Stereogerät hat z.B. eine gute adaptive Loudness-Funktionalität integriert?
Rein tonal orientieren sich die Frequenzverläufe von Hifilautsprechern (abgesehen von den Ausnahmen, die Soundrealist beschrieben hat) inzwischen wirklich an dem, was im Studio genormt ist.
Mitnichten, denn das mag vielleicht bei einer aktuell eher wachsenden Teilmenge der Hersteller so sein, aber letztlich wird das angeboten werden, was auch gekauft wird. Und die Palette an Abstimmungen auf dem Markt ist doch nach wie vor enorm und einen globalen Trend zur Vereinheitlichung kann ich da nicht wirklich ausmachen.
Gelingt nur schlichtweg nicht jedem gleich gut. Z04 Flucht
So doof ist ein Großteil der Hersteller dann doch nicht, dass so Frequenzgänge, wie man sie in der Skalierung von Hifinews.com aufgefächert bewundern kann, dabei raus kommen, wenn Linearität das oberste Ziel ist. Wobei ein Frequenzgang mit geringer Welligkeit auch noch geneigt sein kann. Die Hifi-Hersteller, die sich damit beschäftigen bauen ja trotzdem noch bewusst Variationen ein.
Neben der Linearität des Frequenzgangs gibt es noch weitere Entwicklungsziele, die damit konkurrieren können.
Für den Heimbereich kommt z.B. erschwerend der Wunsch nach Räumlichkeit hinzu, das Zusammenspiel vom Frequenzgang auf Achse und dem Bündellungsmaß ist im Wohnzimmer dabei tendenziell komplexer, weil das Studio stärker bedämpft ist. Ein Design eines Hifilautsprechers in der Art, dass dieser nicht angewinkelt aufgestellt werden soll, erkauft sich z.B. mehr Räumlichkeit und damit eine stärkere Immersion zum Preis der Schwierigkeit, dass der Direktschall im Hochton aufgrund der Bündelung unter dem Hörwinkel abfällt oder eben entsprechend auf Achse angehoben ist.
Wieviel Umhüllung man möchte, ist Geschmackssache. Damit hängt das oft geforderte Live-Feeling zusammen, es macht also auch durchaus Sinn, sich Live-Aufnahmen beim Testen an zu hören, wenn man das möchte. (Um dann doch nochmal den Bogen zum eigentlichen Thema zurück zu schlagen.)
 
Warum soll sich denn der Titel aus den 90ern oder später besser eignen? Ich möchte doch einen Lautsprecher, der die präferierte Musik möglichst gefällig wiedergibt und nicht einen, bei dem 99% schlimm klingen, weil ich eben nur mit modernem Material zur Probe gehört habe.
Je nach Bubble kommt evtl. sogar das Gegenargument, dass im Hinblick auf den Loudness-War nur ältere Aufnahmen geeignet wären, um die dynamischen Fähigkeiten aus zu loten. Für einige geht auch nichts über rein analoge Produktionen. Zum Technik-Test als Reviewer nimmt man vielleicht besser Rosa Rauschen und 100 Hz Bursts. Aber wenn ich rauskriegen möchte, ob es mir zum Musikhören taugt, dann doch bitte auch mit Musik die meinen Geschmack wiederspiegelt und umreißt.


Diese vermeintlich beste Lösung gibt es leider nicht so wirklich am Markt und sie wäre auch mit starken Nachteilen belastet. Die Herausforderung ist doch, dass man letztlich anfangen müsste für jedes Stück neu an den Reglern zu drehen. Das kann und will aber niemand machen.
Das kann man z.B. daran ablesen, was es so wie stark auf dem Markt vertreten ist. Welches Consumer-Stereogerät hat z.B. eine gute adaptive Loudness-Funktionalität integriert?

Mitnichten, denn das mag vielleicht bei einer aktuell eher wachsenden Teilmenge der Hersteller so sein, aber letztlich wird das angeboten werden, was auch gekauft wird. Und die Palette an Abstimmungen auf dem Markt ist doch nach wie vor enorm und einen globalen Trend zur Vereinheitlichung kann ich da nicht wirklich ausmachen.

So doof ist ein Großteil der Hersteller dann doch nicht, dass so Frequenzgänge, wie man sie in der Skalierung von Hifinews.com aufgefächert bewundern kann, dabei raus kommen, wenn Linearität das oberste Ziel ist. Wobei ein Frequenzgang mit geringer Welligkeit auch noch geneigt sein kann. Die Hifi-Hersteller, die sich damit beschäftigen bauen ja trotzdem noch bewusst Variationen ein.
Neben der Linearität des Frequenzgangs gibt es noch weitere Entwicklungsziele, die damit konkurrieren können.
Für den Heimbereich kommt z.B. erschwerend der Wunsch nach Räumlichkeit hinzu, das Zusammenspiel vom Frequenzgang auf Achse und dem Bündellungsmaß ist im Wohnzimmer dabei tendenziell komplexer, weil das Studio stärker bedämpft ist. Ein Design eines Hifilautsprechers in der Art, dass dieser nicht angewinkelt aufgestellt werden soll, erkauft sich z.B. mehr Räumlichkeit und damit eine stärkere Immersion zum Preis der Schwierigkeit, dass der Direktschall im Hochton aufgrund der Bündelung unter dem Hörwinkel abfällt oder eben entsprechend auf Achse angehoben ist.
Wieviel Umhüllung man möchte, ist Geschmackssache. Damit hängt das oft geforderte Live-Feeling zusammen, es macht also auch durchaus Sinn, sich Live-Aufnahmen beim Testen an zu hören, wenn man das möchte. (Um dann doch nochmal den Bogen zum eigentlichen Thema zurück zu schlagen.)
Grundsätzlich sollte die Musik die man überwiegend hört über die eigenen Lautsprecher gefallen, da bin ich völlig bei dir. Früher wie heute.

Das "historische Verfahren" konnte natürlich nur näherungsweise funktionieren, insofern sind Klangregler und Co bei alten Aufnahmen heutzutage sogar noch flexibler als die damaligen starr einbettonierten Zielkurven in den seinerzeitigen Studiomonitoren. Und selbst diesbezüglich gab es keine 100%ige Vereinheitlichung untereinander. Wie auch?

Klar, auch heute noch wollen nicht alle Hersteller von Hifiboxen ihre Produkte linear konstruieren und "sounden" aus den unterschiedlichsten Motiven heraus. Sei es nun, weil sie subjektiv durch Eigenklang gefallen wollen - oder z.B. weil sie sich durch einen abfallenden Hochtonbereich eine bessere Adaption an moderne wohnungseinrichtungen erhoffen.

Der entscheidende Unterschied gegenüber früher ist jedoch, dass nicht mehr die Tonstudios versuchen, der kompletten Außenwelt gerecht zu werden, sondern sich nun umgekehrt die Außenwelt, sprich ein Hersteller auf einen vereinheitlichten Studiostandard als "kreative Arbeitsleinwand" verlassen kann. Ganz egal, ob man als Hersteller von Hifilautsprechern "sounden" oder lieber eine lineare Philosophie verfolgen will.

Als Endkunde kann ich mit einer entsprechend neueren Aufnahme daher viel besser einordnen, was ein Lautsprecher tatsächlich "macht".
Und ja, auch Testsignale wie rosa Rauschen sind natürlich geeignete Hilfsmittel für eine realistischere Einschätzung
 
Je nach Bubble kommt evtl. sogar das Gegenargument, dass im Hinblick auf den Loudness-War nur ältere Aufnahmen geeignet wären,
Wer tatsächlich solche Aufnahmen zum Testen verwendet, an dem ist eines der wichtigsten Themen der letzten Jahre wohl komplett vorbei gegangen. Oder er hat eine sehr eigentümliche Wahrnehmung des hörens. Oder beides. :p Aber was die Lautheit grundsätzlich anbelangt, hat man heutzutage bei digitalem Mastering natürlich auch einen ganz anderen Headroom, ohne sich Gedanken über übersättigte Magnetbänder machen zu müssen.
Leider haben das die Loudness Warrior völlig missbräuchlich zum Anlass genommen, zusätzlich noch ordentlich Kompensationsmüll mit rein zu packen und zu ignorieren, dass es auch bei einer digitalen Produktion immer noch Grenzen gibt. In meinen Augen eines der finstersten Kapitel der Hifi-Geschichte.

Das was du mit der Dynamik ansprichst, ist ein wichtiger Punkt. Um genau das auszuloten gibt es eine Reihe sehr interessanter Produktionen mit viel Headroom , die im Tonstudio aber bereits über moderne, lineare Monitore abgehört wurden. Beispielsweise bei Chesky Records: Papquito D´Revera / Havana Cafe aus 1992 (DR Wert ca. 15-18). Daumenhoch
 
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