Respekt. Inzwischen ist hier ja echt schon einiges an eigenen Erfahrungen zusammen gekommen. Habe das alles mit großem Interesse verfolgt, da die angesprochenen Aspekte ja auch für meine tägliche Gespräche bei uns im Laden von sehr großem Nutzen hinsichtlich einer objektiven Betrachtung von MQA sind.
Wie zu allen Themen finden sich im Netz ja viele unterschiedliche Berichte, so natürlich auch zu MQA. Nicht immer, das wurde ja auch schon angesprochen, lassen sich die Rahmenbedingungen und Umstände verifizieren, wie solche Berichte tatsächlich ihren Weg ins Netz gefunden haben, wie vollständig eine Darstellung ist und ob am Ende nicht sogar auch irgend eine Form von Pro- oder Kontrainteresse/Motivation im Einzelfall mit im Spiel ist.
Deshalb habe ich mich nun ebenfalls einmal auf die Suche begeben und etwas gefunden, das sämtliche von euch angesprochenen Aspekte und Aussagen in Links in einen sehr fundierten, logischen Kontext zueinander bringt.
Bitte lest hier zunächst den ersten,
anschließend aber bitte auch unbedingt den zweiten Teil.
Ein Erfahrungsbericht zum Dateiformat MQA auf Hifistatement
www.hifistatement.net
Ein Erfahrungsbericht zum Dateiformat MQA auf Hifistatement
www.hifistatement.net
Den wesentlichen Unterschied möchte ich hieraus, für alle denen das zu viel zum Durchlesen ist, mal mit eigenen Worten zusammenfassen: MQA ist kein HiRes-Verfahren im klassischen Sinne. Es ist, was die tatsächliche Bittiefe (nicht die technisch übertragene) und die Ausgestaltung oberhalb von 18.000 Hz anbelangt, durch das Komprimierungsverfahren verlustbehaftet.
Allerdings: Der Begriff "verlustbehaftet" führt hierbei auch stark in die Irre, denn er bezieht sich ausschließlich auf den Vergleich mit reinen HiRes-Aufnahmen. Und eben nicht auf den Vergleich mit einer normalen, herkömmlichen CD. Hier bietet MQA mit einer tatsächlichen Bittiefe von 20 Bit (gemeint sind hierbei wie schon erwähnt nicht die rein technisch übertragenen 24 bit) immer noch deutlich mehr.
Dies alles ist jedoch, sehen wir mal von den rein praktischen Vorteilen für die Streamingplattformen durch die kleineren Datenmengen ab, nicht das Hauptargument für MQA. Sondern das, was hier im Faden ja schon beschrieben wurde: die durchgehend manipulationsfreie und technisch synchronisierte Kette vom Künstler bis zum Streamer zuhause. Kein anderes System am Markt vermag dies zu leisten. Doch der Teufel steckt auch hier im Detail: sobald ein Tonstudio seinen eigenen Master durch einen anderen ersetzt (aus welchen Gründen auch immer) und diesen selbst als authentisch verifiziert, kann MQA das ja logischerweise schlecht verhindern. Autovergleich: Das beste Wagen kann nichts für einen schlechten Fahrer.
Letztendlich hängt es also von der Betraubarkeit des Tonstudios ab, was man tatsächlich angeliefert bekommt. Und anders als bei normalen HiRes Dateien, lässt sich nach dem Containering nicht mehr feststellen, was man tatsächlich bekommen hat.
Somit haben Anbieter für Downloads ein echtes Problem: sie müssen sich auf die Angaben des Zulieferers verlassen, gleichzeitig aber bei auch der eigenen Kundschaft gegenüber gerade stehen, falls dieser an irgend einer Stelle selbst geschummelt hat. Weniger bis gar nicht kritisch ist das hingegen bei den Streaminganbietern. Als Abonnent zahle ich schließlich für eine Flatrate und nicht für einen einzelnen Titel. Was
da nicht passt, drückt man einfach weg und spielt halt was anderes ab. Aber ich glaube, all zu viele schwarzen Schafe dürfte es nicht geben. Was ich bis jetzt bei Tidal gehört habe, klingt eigentlich schon recht schlüssig und plausibel.
Sofern MQA vernünftig gemastert wurde, lässt sich der Begriff "verlustbehaftet" auf übliche HiRes-Dateien und MQA gleichermaßen anwenden, aber auf verschiedenen Feldern
MQA: Bei der Bittiefe (maximal 20 Bit) und allem ab 18.000 Hz oberhalb des Standards einer Audio-CD
HiRes: Klangverfälschungen durch nicht synchronisierte Digitalfilter bei der Aufnahme und der Wiedergabe. keine durchgehender Kette
Ich persönlich kann mit dem, was bereits eine gewöhnliche Audio CD qualitativ abliefert, sehr gut leben. Und da liegt ja auch MQA schon deutlich drüber.
Hingegen unvermeidbare Defizite bei der Filterung, so wie bei HiRes und allen anderen Formaten, empfinde ich da schon als eine deutlich störendere Beeinträchtigung des Hörerlebnisses.