Was die "Untersuchungen" in den Links anbelangt, sind im Verlauf dieses Threads zu MQA ja auch viele Hintergrund-Aspekte erwähnt worden. Korrekte Diagnose, aber die angesprochenen möglichen Begleitumstände, die dazu geführt haben, bleiben halt leider intransparent.
Genau so intransparent ist aber leider auch das, was die Industrie tatsächlich verbaut, wenn ein Gerät mit MQA-Decoder verbaut wird. Auch so was kann dann zu einer Fehldeutung beim Hören und Messen führen. Genauer gesagt: die Hersteller geben schlichtweg nicht an, ob der Decoder lediglich die zweite oder auch tatsächlich die dritte Faltung beherrscht. Selbst innerhalb eines Programms vom selben Hersteller kann das der Fall sein, was ich bisher auch nicht wusste. Bei Lyngdorf macht der TDAI 3400 alle drei , sein kleiner Bruder hingegen, der TDAI 2170 bloß zwei, wie mir mein Händler vor einiger Zeit mal sagte, als es ebenfalls um das Thema MQA ging.
Die Idee mit der Chip-Synchronisierung ist eine tolle Sache..... so lange der volle Leistungsumfang von MQA auch gewährleistet ist. Und genau auf diesen Punkt, obgleich ich den grundsätzlichen Ansatz von MQA sehr zielführend finde, erstreckt sich
meine Kritik: So lange der Hersteller keine Auskunft darüber gibt, welche Art von MQA-Decoder explizit in welchem Gerät verbaut ist, können MQA-Höreindrücke natürlich niemals untereinander vergleichbar sein. Und das hat dann auch nichts mehr mit dem subjektiven Gefallen zu tun, so lange sich nicht wirklich nachvollziehen lässt, ob man selbst gerade einen Apfel mit einem Apfel oder einer Birne vergleicht. Für den Endverbraucher ist der Fall normalerweise immer bereits dann erledigt, wenn MQA drauf steht.
Was zum Vergleichen cool wäre: Wenn Tidal bestimmte Titel
gleichzeitig als HiRes-FLAC
und MQA anbieten würde. Dann könnte ich auf meiner Kiste unter identischen Bedingungen vergleichen. Ich befürchte aber, dass das nicht geschehen wird. Es gibt beispielsweise eine Tidal-Playlist "Jazz", da sind HiRes-Flac-Dateien drauf, die man über Tidal Connect (noch) nicht in der vollen Auflösung abspielen kann - und gleichzeitig aber auch MQA-Titel, die dann allein aufgrund der hohen Samplingfrequenz und der Bitrate auf Geräten komplett ohne MQA-Decoder wie HiRes aussehen, weil die Anzeige nebst Authentifizierung dann logischerweise nicht vorhanden ist. Sollte Tidal dann nicht zumindest auf der eigenen Seite oder der Tidal-App MQA ausweisen, sondern nur noch den Wischiwaschi-Begriff "Max" könnte das zum echten Etikettenschwindel mutieren. Denn HiRes ist MQA
oberhalb der Hörgrenze ja nun mal definitiv nicht mehr, weil in diesem Bereich komprimiert wird. Zumindest ist das
meine Meinung. Juristen mögen das möglicherweise anders sehen, weil im Gegensatz zu normalen Standardaufnahmen oberhalb von 20.000 Hz ja zumindest noch was "passiert". Aber eben nicht mehr das selbe wie bei unkomprimierten HiRes-FLACs.
In dieser Beziehung hat das Marketing von Tidal in meinen Augen Schaden angerichtet, weil MQA als "hochauflösend" beworben wurde. Und dann vergleicht natürlich auch erst mal jeder mit HiRes-Wave oder FLAC-Dateien. Das war irreführend, unnötig und kontraproduktiv gleichermaßen, da die eigentliche Stärke von MQA ja gar nicht
hier liegt, sondern in der Chip-Synchronisierung von AD zu DA und dem Autentifizierungsverfahren.