In Deiner Argumentation hast Du völlig Recht.
Nur sehe ich das Thema anderst.
Ich gehe davon aus, das die einzelnen Glieder einer Wiedergabekette in etwa gleichwertig sein sollten.
Also
Frontend X4 (3500,-)
Zuspieler CD ca. 1500,-
Amp ca 2000,-
Boxen ca. 3000,-
Der DSP soll nun helfen, die Aufstellung der Boxen in einem Raum zu ermöglichen, der weder dafür gebaut wurde und der auch nicht akustisch optimiert werden darf oder soll (Wohnzimmer).
Also zusammen rund 10000,- Euro für eine Kette, die mich niemals in die Lage versetzen kann, einen Steinway von einem Bechstein - Flügel unterscheiden zu können (wenn ich es denn kann). Da helfen auch keine noch so tollen Filter wenn der Frequenzgang und vor allem Phase und Laufzeit der Signale beeinflusst wurden.
Dies unter der Vorraussetzung, das ich einen so genannten "natürlichen" Sound haben möchte.
Also sollte ich mir als Besitzer einer hochwertigen Kette eher Gedanken machen, wie ich den Hörraum akustisch verbessere. Macht optisch evtl weniger her, dafür ist (meist) der Klang besser und günstiger zu erreichen als mit einem DSP.
Wenn ich selbst das Wissen dazu nicht habe, sollte dies der freundliche Händler, dem ich gerade 10000,- ++ anvertraut habe, erledigen. Oder mir zumindest einen Akustiker empfehlen können.
Wenn Du ohne DSP einen solch schlechten Klang bekommst, das Du schon gar nicht mehr die Anlage einschaltest, hast Du meiner Meinung nach ein ganz anderes Problem. Da solltest Du lieber deine Boxen umstellen oder überlegen, ob deine Boxen überhaupt in deinen Hörraum passen (Raumgröße).
Große Boxen hören sich nunmal in einem kleinen Raum bescheiden an :-(
Nur als Beispiel: Versuche mal Klipsch - Hörner in einen Raum mit 20qm zu stellen.
Es ist einfach die Philosophie, die dahinter steckt.
Möchte ich den linearen, "natürlichen" Sound, so wie er im Studio oder im Konzert bestenfalls optimal aufgenommen wurde?
Möchte ich eine Yamaha-Geige von einer Stradivari unterscheiden können?
(Können nur sehr wenige Menschen mit einem geschulten Gehör wie Musiker, Instrumentenbauer, Tontechniker etc.).
Dann benötige ich einen hervoragend geplanten / eingerichteten Abhörraum mit sehr guten Geräten in der Kette.
Budget bei 20-30000,- Euro. Vielleicht auch etwas mehr. Eben ein Aufnahmestudio ohne Aufnahme.
Und wenn dann noch ein EQ auf die Lautsprecher muss, dann so etwas wie zB
Klark Teknik oder
Elysia.
Oder möchte ich Spass an der Musik und mit den Füssen Wippen?
Da komme ich mit einer AV-Anlage komplett bis ca. 3000,- klar.
Und wenn ich dann immer noch am Sound drehen möchte, schleife ich für die Stereokanäle den
Behringer DCX für unter 250 oder den
Ultracurve mit Messmikrophon für 300,- ein.
Ja, der AM2DC passt hier auch rein! Der ist ja auch in dieser, vernünftigen, Preisklasse.
Alles was preislich dazwischen oder darüber liegt ist meines Erachtens nur der Optik, dem Markennamen oder dem "Haben-will" - Faktor geschuldet und
ist für mich sinnlos.
Man liest sich
Der Holger