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Blauertsche Bänder: Was sie bedeuten und wie man sie auch für Hifi sinnvoll nutzen/miteinbeziehen kann

Hörmalhin

Active Member
Die sogenannte "akustische Bühne" wird ja immer gerne als Maßstab für die Qualität von Hifi-Produkten herangezogen.
Aber die wenigsten wissen: Genau diese steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den sogenannten "blauertschen Bändern".

Heutzutage lassen sich Frequenzbereiche mit Hilfe von DSPs problemlos verändern. Was liegt also näher, auf die Gestaltung der "akustischen Bühne" selbst einmal Einfluss zu nehmen? Natürlich sollte man wissen, dass eine Veränderung von Frequenzen grundsätzlich immer auch Klangverfärbungen mit sich bringen. Andererseits: Durch die Raumakustik entstehen derartige Verfärbungen ja ebenfalls, eine maßvolle Korrektur im Bereich der blauertschen Bändern auf elektronischem Wege kann dann oftmals äußerst hilfreich sein, um Instrumente wieder genau dahin zurückzurücken, wo sie hingehören. Aber wie gesagt: äußerst behutsam und wohldosiert vorgehen, damit es am Ende keine Verschlimmbesserung wird.;)

Im Tonstudio wird übrigens schon lange damit gearbeitet, um Aufnahmen ganz gezielt genau die "akustische Bühne" angedeien zu lassen, die der Tonkreative sich vorstellt:

Auch hier ist die Wirkung der blauertschen Bänder sehr schön und leichtverständlich veranschaulicht:

 
Hallo Hörmalhin, danke für diesen interessanten Hinweis! Für die Abmischung von Ton, Sprache, Musik sehr gut zu wissen wie man Effekte verstärken kann. Für die Wiedergabe von konzertanter Musik würde ich das nicht so in Betracht ziehen, aber für Musikmischung und den Videoschnitt ganz sicher.
 
. Für die Wiedergabe von konzertanter Musik würde ich das nicht so in Betracht ziehen, aber für Musikmischung und den Videoschnitt ganz sicher.
Hallo Reinhard,
was ich gerne in diesem Zusammenhang mache: Zuerst über Kopfhörer verifizieren, wie die Bühne als Referenz klingen muss. Wenn man dann über Boxen feststellt, dass beispielsweise ein Instrument, das ganz im Hintergrund spielen soll, nun plötzlich auf den Membranen klebt, gibt das zumindest schon mal einen Hinweis darauf, in welchen Bereichen der Blauertschen Bändern etwas im argen liegt. Sehr vorsichtige, aber tendenziell eher breitbandigen Korrekturen (oft reichen schon Veränderungen zwischen 0,5 bis 1 db) per DSP können da mitunter äußerst hilfreich sein. Aber nur dann, wenn man es zeitgleich nach Gehör und Messung macht, da diese beiden Dinge in der Praxis oftmals überhaupt nicht somizeinander korrespondieren, wie man es sich in der Theorie meist vorstellst.
Auch sollte man Eingriffe in die BB bei einer solchen Aktion wenn es nur irgendwie geht, ausschließlich auf Absenkungen beschränken. Dann kann eine Entzerrung anhand der BB sogar deutlich zielführender sein, als rein ausschließlich anhand einer reinen Messung.
 
Danke für die Hinweise;-) leider kann ich nur eingeschränkt mit Kopfhörern hören,- ein kleines Karzinom an der Ohrmuschel macht mir da z.Zt. zu schaffen.
Ich hab bei einigen Aufnahmen mit dem sogenannten Jecklin-Float experimentiert, das ist eine Scheibe, die zwischen den beiden Hauptmikrofonen befestigt ist, beidseitig mit Dämpfungsmaterial belegt. Die Stereo-Abbildung war genau (so wie es vom Orchester her geklungen hat), aber das akkustische Bild war um einige Meter hinter die LS gesetzt.
Für die Wiedergabe haben wir dann die LS wsehr weit nach vorne geholt, so dass wir fast zwischen den Boxen saßen, und dann hat die Abbildung sehr genau gepasst.
Hängt das auch mit den BBs zusammen? oder ist es ein anderer Effekt?
Orchester = 22 Streicher + Bläser + Sänger
Im Kopfhörer war die subjektive Entfernung auch größer wie bei konventioneller Stereo-Aufnahme.
 
Die Stereo-Abbildung war genau (so wie es vom Orchester her geklungen hat), aber das akkustische Bild war um einige Meter hinter die LS gesetzt.
Für die Wiedergabe haben wir dann die LS wsehr weit nach vorne geholt, so dass wir fast zwischen den Boxen saßen, und dann hat die Abbildung sehr genau gepasst.
Hängt das auch mit den BBs zusammen? oder ist es ein anderer Effekt?

Im Kopfhörer war die subjektive Entfernung auch größer wie bei konventioneller Stereo-Aufnahme.
Die BBs könnten da imo allenfalls bei unterschiedlicher Akustik zwischen Aufnahme- und Wiedergaberaum, sowie durch die unterschiedlichch Klangkarakteristiken des Kopfhörers und der Lautsprecher mit ursächlich sein.

Was ihr da mit der Scheibe gemacht habt, ähnelt und erinnert mich (kurze Mikrofonabstände zueinander vorausgesetzt) sehr stark an die Wirkungsmechanismen der Kunstkopfstereophonie. Denn auch unsere beiden Ohren werden ja durch durch das Gehirn dazwischen gegeneinander akustisch voneinander isoliert. Dafür spricht auch das mit dem anschließenden Weitervorrücken der Boxen, die dadurch der Wirkungsweise eines Kopfhörers wiederum ein Stück näher kommen.

Auf jeden Fall ein ganz toller Versuch, den ihr da gemacht habt. Daumenhoch Eure Aufnahme dürfte sensationell geklungen haben. Gutes Mittelding zwischen einer klassischen Mehrkanalaufnahme und reiner Kunstkopfstereophonie.
 
Jürg Jecklin hat die Aufnahmetechnik mit der Scheibe zwischen den Mikrofonen in den 80-er Jahren auf einer AES-Konferenz vorgestellt. Der Abstand der Mikros soll in etwa dem der Ohren entsprechen, die Schiebe definiert einen "Umweg" für die Schallsignal zwischen rechtem und linken Ohr und so. Mikro sollen Kugel-Charakteristik haben. Die Aufnahmen waren bedingt mono-kompatibel (wegen dem Abstand...weniger Korrelation, Laufzeiten...), das Klangbild aber sehr ausgewogen.
Problem: durch die Kugel-Charakteristik hört das Mikro auch von hinten, und bei Live-Konzertmitschnitten dann viel vom Publikum "gehört". Diese Aufnahme ist für Kirchen-Konzerte geeignet, für kleinere Räum denk ich nicht.
Was mich interessieren würde: ob sich durch nachträgliche Entzerrung der BBs die "musikalische Bühne" noch beeinflussen ließe. Leider sind die Aufnahmen aus der Kirche Darmstadt-Arheiligen heute nicht mehr zugänglich. Dennoch lädt das zum Experimentieren ein;-)
 
Was mich interessieren würde: ob sich durch nachträgliche Entzerrung der BBs die "musikalische Bühne" noch beeinflussen ließe. Leider sind die Aufnahmen aus der Kirche Darmstadt-Arheiligen heute nicht mehr zugänglich. Dennoch lädt das zum Experimentieren ein;-)
Ja, das auf jeden Fall. Eine 1:1-Korrekzur, damit es wie das Original klingt, wird damit zwar nicht gelingen, doch zumindest lässt sich auf diese Weise einiges "nähernd" kaschieren. Aber die Aufnahme wirst du auf jeden Fall brauchen, denn in dem Fall gelingt es nur nach Gehör. Und die Frequenzbereiche von Publikum und Instrumenten überlagern sich natürlich auch. Damit experimentieren lohnt sich unbedingt, die Effekte sind echt verblüffend. Wer das erst mal gemacht hat, wird Hifi hinterher mit völlig anderen Augen sehen.

Auch bei guten DSP-Algorithmen und im Lautsprecherbau werden die BBs berücksichtigt, bzw per Auto-Korrektur häufig ganz bewusst erst gar nicht angetastet. Denn so manche "reine Linearisierung nach Datenlage" in diesen Bereichen, ohne die tatsächliche akustische Veränderung nach Gehör zu verifizieren, kann nämlich auch ganz schnell mal in einer Verschlimmbesserung enden. Ein gutes Beispiel dafür, dass sich mit reiner Messtechnik halt eben nicht alles lösen lässt. Die Einflüsse der Psychoakustik sind imens, gleichzeitig aber unmöglich anhand von Frequenzverläufen o.ä. ablesbar. Denn die BBs verursachen zudem auch noch gegeneinander eine Art Wechselwirkung. Dadurch bedingt, dass unser Gehirn selbst auf subtilste Laufzeitunterschiede einzelner Frequenzen völlig unterschiedlich schnell reagiert.

Bei den nächsten Aufnahmen würde ich mal eine Art "T"-Konfiguration versuchen: Jecklin-Float-Scheibe wir gehabt, aber zusätzlich hinter den Mikros mit Kugelkarakteristik eine große, möglichst schallundurchlässige Platte aufstellen. Dann wird der Publikumsschall von hinten vermutlich etwas abgemildert
 
Die damals eingesetzten Mikros hab ich nicht mehr. Haun,- vielleicht kennt den Hersteller nicht jeder. Hab dann mit Roede NT1A aufgenommen, die haben schaltbare Charakteristiken. Niere blendet Schall von hinten einigermassen aus,- und wenn die Moderation gut ist verhält sich das Publikum auch mal ganz still...
Meine Idee für die Jecklin-Scheibe war: Background Chor damit aufnehmen, dann ist der automatisch auch akustisch im "Background". Hatte nur nie solche Aufnahmen zu machen... aber vielleicht ist das ja ein "Geheimtipp" für manchen Studio-Besitzer.
Jetzt geht es mir darum bei existierenden Aufnahmen an der richtigen Stelle den Focus nach vorne zu holen oder bewusst nach hinten zu schieben, und das wird spannend!
 
Bezüglich der Blauertschen Bänder wage ich eine Hypothese: Ihre Bedeutung bei der Wiedergabe ist sogar noch deutlich relevanter, als zunehmende Reflexionen durch den Hörraum bei höherem Abstand "Box zu Hörer" an sich. Weil Schalldruck mit zunehmender Frequenz abnimmt.

Da der 1 kHz-Bereich beispielsweise langwelliger ist als der 3 kHz-Bereich, verliert 3 kHz mit zunehmender Entfernung der Boxen viel schneller seine Wirksamkeit als 1 kHz. Ergebnis: Die Räumlichkeit nimmt zu, die Ortungsschärfe hingegen ab. Dann häufiger Trugschluss: Die Reflexionen wären schuld, weil sie das Klangbild verwaschen würden. In Wirklichkeit ist aber in erster Linie das harmonische Gleichgewicht zwischen "3 kHz/vorne" und "1 kHz/hinten" aus dem Ruder gelaufen.
Wenn der Hörraum nun jedoch aufgrund irgend einer Konstellation (welche mit zunehmendem Hörabstand ja ebenfalls einher gehen kann) 3 kHz viel stärker und öfter reflektiert/aufschaukelt als 1 kHz, kann sich das dann sogar "positiv korrigierend" auswirken.

Unterm Strich ist die Frage, ob das Mehr an Reflexionen und die damit einhergehende Zunahme des indirekten Schallanteils schadet oder nützt, ohne detaillierte (Fach)Kenntnisse zur Akustik des Hörraumes also erst mal völlig offen. Ganz im Gegensatz zur physischen Gesetzmäßigkeit der Wellenlänge einer bestimmten Frequenz, was mit der Veränderung des Abhörabstandes im Ergebnis dann ja wiederum immer einen unmittelbaren Einfluss auf die blauertschen Bänder hat.

So zumindest meine ganz persönliche Einschätzung.
 
da ich im direkten Schallfeld sitze (Entfernung der LS zum Hörplatz << Abstände zu Wänden) und an der Decke ein Absorber hängt, spielt es wohl nur eine Rolle wie ausgewogen der Frequenzgang im Mittelton-Bereich ist. Bei den Messungen heute ist mir aufgefallen dass ich mit der Software für das MiniDSP sehr leicht Absenkungen realisieren kann, so dass scih der Effekt weiter weg - näher dran direkt zeigen muss. Fehlt nur noch eine Kleinigkeit von Aufholverstärker, der den zu schwachen Pegel des DSPs ausgleicht.
Nach den ersten Hörversuchen bestätigt sich: eine kleine Delle im Mittelton-Bereich ausgeglichen = alles ist präsenter und weiter vorne.
 
da ich im direkten Schallfeld sitze (Entfernung der LS zum Hörplatz << Abstände zu Wänden) und an der Decke ein Absorber hängt, spielt es wohl nur eine Rolle wie ausgewogen der Frequenzgang im Mittelton-Bereich ist.
Volle Zustimmung. Solche Voraussetzungen würden sich die meisten sicher wünschen.DaumenhochDaumenhochDaumenhoch
 
es ist natürlich Jammern auf sehr hohem Niveau, aber da ich bei Messungen mit REW bisher immer etwas andere Frequenzgänge erhalten habe; - insbesondere wenn ich das MiniDSP zur "Korektur" zugeschaltet hatte, so musste ich jetzt einsehen dass das an der alten Software lag. MiniDSP hat mittlerweile etwas nachgebessert und die Messung (mehr Punkte im Raum) verbessert. Die Algorithmen eventuell auch, denn jetzt ist mehr Übereinstimmung.
Dann machen die großen Tischflächen noch einiges an Reflektionen, wo man es nicht brauchen kann, die werden noch mit schallschluckendem Material belegt. Es geht halt nicht ganz ohne akustische Massnahmen. Und was man mit ein paar Packungen Mineralwolle erreichen kann das schafft kein DSP. Nachdem der Raum akustisch behandelt ist braucht man dann kaum noch den DSP, weil es eben von sich aus schon fast linear ist, aber man kann dann die Fehler der Wandler rauswerfen, und das hört sich beachtlich gut an.
 
es ist natürlich Jammern auf sehr hohem Niveau, aber da ich bei Messungen mit REW bisher immer etwas andere Frequenzgänge erhalten habe; - insbesondere wenn ich das MiniDSP zur "Korektur" zugeschaltet hatte, so musste ich jetzt einsehen dass das an der alten Software lag. MiniDSP hat mittlerweile etwas nachgebessert und die Messung (mehr Punkte im Raum) verbessert. Die Algorithmen eventuell auch, denn jetzt ist mehr Übereinstimmung.
Dann machen die großen Tischflächen noch einiges an Reflektionen, wo man es nicht brauchen kann, die werden noch mit schallschluckendem Material belegt. Es geht halt nicht ganz ohne akustische Massnahmen. Und was man mit ein paar Packungen Mineralwolle erreichen kann das schafft kein DSP. Nachdem der Raum akustisch behandelt ist braucht man dann kaum noch den DSP, weil es eben von sich aus schon fast linear ist, aber man kann dann die Fehler der Wandler rauswerfen, und das hört sich beachtlich gut an.
Hallo Reinhard,
das mit der Software-Problematik bei MiniDSP hab ich auch schon mal an anderer Stelle gehört: Selbst ein NAD M33 soll diese Probleme haben. Stimmt, der Focus sollte immer zuerst mal auf der Aufstellung und allen physischen Maßnahmen liegen, die möglich sind (was in einem Studio meist deutlich einfacher zu realisieren ist, als in einem Wohnzimmer.

Der Deckenabsorber ist eine tolle Sache, kannst du den denn nicht irgendwie bis über den Regietisch verlängern oder ergänzen? Völlig richtig, vieles lässt sich selbst mit dem besten DSP (derzeit noch) nicht korrigieren (KI wird in Zukunft sicher auch hier einen Quantensprung ermöglichen) , was sich mit externen Maßnahmen manuelphysisch für wenig bis kaum Geld realisieren lässt. Z04 Bier01 Umgekehrt verhält es sich aber wiederum genau so. Ich sag immer: Aufstellung als primäres A und O, Absorber/Diffusoren fürs breitbandig-grobe, ein DSP fürs gezielt-feine und unterstützend gegen Raummoden (sowie im privaten Wohnzimmer, wo WAF-Faktor und oftmals auch bauliche, sowie einrichtungstechnische Einschränkungen ein natürliches Limit setzen.

Was mir seit Jahren immer wieder mal durch den Kopf geht: Lässt sich irgendwie an die Innenabmessungen der uralten BBC-Übertragungswagen aus Rogers LS-3/5A-Zeiten rankommen ?
Die LS 3/5A gibt es ja immer noch als Nachbau zu kaufen. Wenn man beispielsweise, z.B. als Eigenheimbesitzer, die Möglichkeit hätte, irgendwo identische Wände zu ziehen, hätte man akustisch sicher ein Dreamteam geschaffen. Denn diese Nahfeldmonitore wurden ja ausschließlich für diesen Einsatzzweck entwickelt, was man als normalsterblicher ohne absolutes Expertenwissen niemals so perfekt hinbekommt. Im Normalfall bleibt einem ja nur die Möglichkeit, Boxen (stets kompromissbehaftet) bestmöglich passend zum Raum auszusuchen und anschließend durch zusätzliche Maßnahmen den Feinschliff vorzunehmen. Hier wäre der Weg hingegen "vorgegebener Raum" zur passend entwickelten Box.
 
Hallo Gerhard,
danke für Deinen Kommentar. Es ist gar nicht so einfach zu definieren, welche Massnahme wann was bringt. Ich hab vor zwei Jahren angefangen mein Spielzimmer so umzurüsten, dass ich eine adäquate Akkustik hinbekommen kann. Dazu gehörte zuerst eine Umstellung der ganzen Möbel. Der Raum wird ja auch noch als Elektronik-Werkstatt und Büro genutzt. Also schließt man Kompromisse,- und das ist prinzipiell schon mal - sagen wir nicht so gut. Wenigstens konnte ich in meinem "Spielzimmer" frei entscheiden was ich machen möchte. das ist in einem Wohnzimmer häufig aus politischen Gründen so gar nicht möglich; vielleicht empfindet es die Partner*In als Affront, wenn man das Sofa an die andere Wand stellen möchte...
Ausserdem hatte ich gute Argumente die hässliche Bretterwand zu verkleiden. Und nachdem die Wand komplett mit Absorbern eingedeckt ist, sieht es sogar ganz gut aus;-)
So denke ich, dass man auch in einem Wohnzimmer mit Absorbern arbeiten kann, die kann man schließlich auch gut verstecken, so dass die Ästhetik nicht gestört wird. Absorber wirken auch hinter einem dekorativen großen Bild an der Wand, oder wenn sie unter und hinter dem Sofa oder auf dem Schrank sind. Es ist also nicht ganz aussichtslos.
Wichtig ist es, wenigstens näherungsweise akkustische Symmetrie herszustellen. Wenn also an einer Seite eine kahle Wand ist und an der anderen Polstermöbel und dicke Vorhänge, so ist das keine akustische Balance. Das wird auch kein DSP mehr glattbügeln.
Nur wird man im Wohnzimmer nicht im Nahfeld hören.
Mein MiniDSP hab ich gestern noch einmessen können (nach einem Firmware-Upgrade kann es jetzt mit der neuesten DiracLive Software arbeiten) und siehe da, es klappt mit dem Frequenzgang jetzt richtig gut. Der nächste Schritt wird sein verschiedene EQ-Einstellungen für Sprache / Kommentar für den Video-Schnittplatz einzurichten. Nach der Einmessung klingt alles deutlich neutraler, sprich: fast ein weinig langweilig. Dafür klingt es auch unverzerrter.
Dann kommt endlich mal das aurora-Modul zum Einsatz...
* was die Innen-Abmessungen der BBC-Ü-Wagen anbetrifft: scheib doch einfach mal an die BBC... vielleicht haben die noch alte Baupläne...
 
. Ich hab vor zwei Jahren angefangen mein Spielzimmer so umzurüsten, dass ich eine adäquate Akkustik hinbekommen kann. Dazu gehörte zuerst eine Umstellung der ganzen Möbel. Wenigstens konnte ich in meinem "Spielzimmer" frei entscheiden was ich machen möchte. das ist in einem Wohnzimmer häufig aus politischen Gründen so gar nicht möglich; vielleicht empfindet es die Partner*In als Affront, wenn man das Sofa an die andere Wand stellen möchte...
So denke ich, dass man auch in einem Wohnzimmer mit Absorbern arbeiten kann, die kann man schließlich auch gut verstecken, so dass die Ästhetik nicht gestört wird. Absorber wirken auch hinter einem dekorativen großen Bild an der Wand, oder wenn sie unter und hinter dem Sofa oder auf dem Schrank sind. Es ist also nicht ganz aussichtslos.
Wichtig ist es, wenigstens näherungsweise akkustische Symmetrie herszustellen. Wenn also an einer Seite eine kahle Wand ist und an der anderen Polstermöbel und dicke Vorhänge, so ist das keine akustische Balance. Das wird auch kein DSP mehr glattbügeln.
Nur wird man im Wohnzimmer nicht im Nahfeld hören.
Mein MiniDSP hab ich gestern noch einmessen können (nach einem Firmware-Upgrade kann es jetzt mit der neuesten DiracLive Software arbeiten) und siehe da, es klappt mit dem Frequenzgang jetzt richtig gut.
Dann kommt endlich mal das aurora-Modul zum Einsatz...

Bei der Sache mit der Symmetrie muss ich automatisch an die kanalgetrennten Einfachequalizer denken. Technisch unbedarfte Käufer glauben, damit beispielsweise genau solche Fälle wie von dir beschrieben ins Lot bringen zu können. Was die akustische Bühne dann natürlich unweigerlich in die regelrechte Totalzerstörung überführt Z02 BannedZ04 Flucht
Daher frage ich mich seit jeher: Wozu gibt es überhaupt kanalgetrennte EQs? Alles oberhalb von 80 Hz macht doch eh nur für beide Kanäle gemeinsam Sinn.

Hast du eigentlich zufällig schon mal irgendwas mit Room Perfect (Lyngdorf) zwischen den Fingern gehabt? Die werben sehr offensiv damit, das weltweit beste DSP anzubieten und damit selbst übelsten, komplett unbehandelten Räume neutralisieren zu können. Möglich wäre dies durch eine Art "dreidimensionale akustische Vermessung", sowie speziell entwickelte Sweeps. Da ich "3D" bisher nur von Trinnov kenne (= 3D-Mikrofon) habe ich mir mal eine Bedienungsanleitung von denen runtergeladen. Die Vorgehensweise: Nach der ersten Messung am Hörplatz sollen nach dem Zufallsprinzip so viele weitere, unsymetrisch angeordnete Messungen, an willkürlichen (nicht wandnahen) zufälligen Positionen in 50 cm-Abständen erfolgen, bis "100%" ausgewiesen werden.
Anschließend hat man zwei Abhörmodis zur Auswahl. "Focus" für den Sitzplatz und "global", was einem gemittelten Wert an sämtlichen übrigen Stellen im Hörraum entsprechen soll.

Solche Versprechen klingen für mich erst mal ziemlich nach Hardcore-Marketing. Ob so ein System wohl tatsächlich funktionieren kann?. Auf der anderen Seite gehört Peter Lyngdorf ja zu einem der weltweit anerkanntesten Entwickler in puncto Digitaltechnik.

Benutzt du dein MiniDSP eigentlich regelmäßig/täglich? Grund meiner Frage: bin ab und zu schon mal mit Aussagen dahingehend konfrontiert worden, dass Dirac sich öfter mal aufhängen würde. Wie lange benutzt du dein MiniDSP inzwischen? Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?
 
Symmetrie muss schon vom Raum her kommen. Einzelkanal-EQs braucht man eigentlich nur für die Post-Produktion um grobe Fehler aus dem Signal rauszumachen. Die meisten Schnittplätze haben das in digitaler Form... In meiner Abhöre gibt es keinen Klangregler. Wenn alles passt kann man auf das verzichten.
Dafür hab ich an der Akkustik eine Weile gebastelt, aber es hat sich gelohnt. Auch wenn es bei solchen Vorhaben Diskussionen gibt, der Effekt ist überzeugend.
Lyngdorf kenne ich (noch) nicht, von Trinnov habe ich auch nur gelesen, auch widersprüchliche Kommentare, und letztendlich hab ich nicht das Budget für sowas.
Der Ausbau der Akustik hat grad mal 500€ gekostet, das ist im Ededffekt dann billiger wie ein DSP.
Was wirklich was gberacht hat war der zweite Subwoofer, seitdem ist der Tiefbass auch wirklich überall zu hören. Ein DSP kann das nicht so einfach und kostet wesentlich mehr.
Das MiniDSP hab ich schon lang (DDRC-22A). Abgesehen davon dass es zu schwache Ausgangs-Pegel liefert ist es nach dem Firmware-Upgrade jetzt brauchbar. Bin gespannt auf das auverdion, es fehlen noch ein paar Kabel, ein paar Platinen für die Audio-Umschaltung und Verteilung und etwas mechanische Arbeit für das Gehäuse... Wenn es läuft gibt es hier im Forum einen Bericht. (wird ca. Februar 22 werden...) Das MiniDSP nutze ich eigentlich fast immer, manchmal hab ich es auch ausgesteckt, deshalb jetzt noch ein Umbau... Manchmal hat es genervt, muss jetzt probieren ob es nach der neuen Firmware besser ist.
 
Hallo Gerhard,
danke für Deinen Kommentar. Es ist gar nicht so einfach zu definieren, welche Massnahme wann was bringt.
Mein MiniDSP hab ich gestern noch einmessen können (nach einem Firmware-Upgrade kann es jetzt mit der neuesten DiracLive Software arbeiten) und siehe da, es klappt mit dem Frequenzgang jetzt richtig gut.
Zu Dirac können erfahrungstechnisch ja (leider) nur all diejenigen was sagen, die das Produkt besitzen und beherrschen. Aber so weit ich weiß, gibt es da ebenfalls die Möglichkeit für eine automatische Vollbereichs-Korrektur, wenn ich es richtig mitbekommen habe.

Wenn dem so ist, kann ich noch einen Kniff empfehlen: Stelle die Boxen direkt vor die Wand (bei BR ca. 5 cm davor) und die Subs direkt in die Ecken, damit die Raummoden zunächst mal maximal angeregt werden (Voraussetzung ist natürlich, dass du irgendwo die Entfernungen getrennt für Sub und Boxen eingeben kannst). Wenn du dann anschließend mit der Automatik drüberfährst, wird sie gegenüber dem Mittelton und Hochtonbereich einen riesigen "Bassdröhnberg" erkennen und die "Säge" horizontal sehr tief ansetzen (auf Achse mit Hoch -und Mittelton), so dass anschließend viel weniger Auslöschungen verbleiben. als bei einer "klassischen" Aufstellung. Setzt aber natürlich voraus, dass Dirac auch oberhalb des Grundtonbereiches sauber arbeitet, damit in diesen sensiblen Frequenzbereichen nichts aus dem Lot gerät.
 
@Hörmalhin : Seit der letzten Einmessung mit dem MiniDSP hab ich jetzt nichts mehr verändert. Ich hab meine Musiksammlung rauf und runter gehört, es passt jetzt ganz gut. An der Elektronik hab ich noch ein wenig geschraubt: ein neues USB-Wandler (SoundBlasterX3) bringt doch mehr Klarheit (gegenüber Behringen UMC).
Wie gut es nachher wird, das wird sich zeigen. Denn jetzt steht noch ein wichtiger Umbau an: die Tieftöner sind angekommen; ScanSpeak 26W-8534G00. Die Simulation in Vituix hat mit diesen LS einfach die besten Resultate ergeben. (gegenüber Monacor, Audax, Dayton, Beyma,...) Die Frequenzweichen sind aufgebaut, jetzt fehlt mir nur noch der Holzzuschnitt, dann kann aufgebaut werden. Die TT Sektion wird ca. 90 Liter haben, denn sie dient auch gleichzeitig als Sockel für die Manger HT-Einheit. Wegen den Tischflächen muss ich die HTs etwas höher haben, so passt das von der Mechanik her ganz gut. Interessant wird es werden wie gut sich Simulation und Messung decken wird. Erst wenn da die Optimierung abgeschlossen ist kommt das MiniDSP wieder in die Kette. Der Manger kann halt keine Bässe, das überfordert die Membran... ansonsten ist der im wesentlichen sehr neutral und vor allen Dingen impulstreu.
Interessant ist auch immer wieder die Gegenkontrolle: was höre ich unten im Studio, und was höre ich, wenn ich das gleiche Musikstück im Wohnzimmer anhöre, wo die Akustik doch ganz anders ist. Wenigsten haben wir dort einen dicken Teppich und eine große Sofa-Ecke, einige Bilder an den Wänden und nicht zu viel kahle Wand.
 
@Hörmalhin :
Wegen den Tischflächen muss ich die HTs etwas höher haben, so passt das von der Mechanik her ganz gut. Der Manger kann halt keine Bässe, das überfordert die Membran... ansonsten ist der im wesentlichen sehr neutral und vor allen Dingen impulstreu.
Interessant ist auch immer wieder die Gegenkontrolle: was höre ich unten im Studio, und was höre ich, wenn ich das gleiche Musikstück im Wohnzimmer anhöre, wo die Akustik doch ganz anders ist. Wenigsten haben wir dort einen dicken Teppich und eine große Sofa-Ecke, einige Bilder an den Wänden und nicht zu viel kahle Wand.
Welche Manger hast du denn? Hab mal eine P1 gehört, ein 1A Lautsprecher. Im ersten Moment hab ich mich gefragt, wo die Bässe geblieben sind, aber ein AB-Vergleich per Kopfhörer offenbarte, dass alles völlig korrekt war, was sie reproduzierte. Die Membran war bei dem, was ich gehört habe, nicht überfordert, ganz im Gegenteil. Der springende Punkt war eher, dass die Abhörposition nicht all zu weit weg sein durfte, damit das Verhältnis Schalldruck (bewegte Luft) und Membranfläche noch in Einklang zu bringen war. Und da die P1 ein geschlossener Lautsprecher ist, wird dieser Effekt natürlich noch mal zusätzlich verstärkt. Dafür ist die Impulstreue wirklich vom allerfeinsten.

Moderativ: @Reinhard: Die Beantwortung dieses Textblocks ist noch okay, @all: alles andere, was nachfolgend hier zum Thema DSPs für Studio und Homehifi stand, hab ich in einen neuen, eigenständigen Thread verschoben:



. Hier bitte entweder beim Thema "Blauertsche Bänder" bleiben oder ggf. ein neues, thematisch passendes Thema eröffnen. Vielen Dank.
 
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