Zum Hörtest
der große "aha" Effekt blieb aus.
Ich sag mal so: Wir sprechen hier ja über eine Korrektur in einem Bereich von unter 80 Hz. Also das Spektrum, wo man
viel mehr spürt als hört. Bedeutet, das die Aufnahmen dann auch Musikinstrumente enthalten muss, die auch tatsächlich noch zwischen 26 und 29 Hz überhaupt noch einen Ton von sich geben können. Hier mal eine Aufstellung die aufzeigt, wie wenig es davon tatsächlich gibt:
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/eq-frequenzen-und-frequenzbereiche-von-instrumenten.html
Grundsätzlich ist es von großem Vorteil, den Tieftöner möglichst effizient von all dem zu befreien, was ihn belastet. Und das sind (abgesehen vom Bereich unterhalb von 20 Hz) vor allem die Frequenzen, die man raumakustisch und hörphysiologisch bedingt nicht wahrnehmen kann:
Auslöschungen. Die Automatik eines DSPs hebt den Gesamtpegel nach einer Korrektur häufig wieder leicht an, was dann dazu führt, dass diese für das Gehör ausgelöschten Frequenzen mitunter dann sogar deutlich mehr Energie entwickeln, als die hörbaren. Und genau das belastet einen Lautsprecher dann bei einer vergleichbar laut hörbarer Lautstärke deutlich höher, als bei ein unkorrigiertes Signal.
Was jetzt natürlich nicht zwangsläufig bedeutet, dass davon jetzt gleich die Boxen davon kaputt gehen. Aber er verzerrt nun einmal deutlich früher. Und wenn man sich vor Augen hält, dass gerade im Tieftonbereich i.d.R. die meisten Verzerrungen entstehen, ist es tatsächlich eine sehr sinnvolle Maßnahme, den Gesamtpegel nicht weiter über die 0-db-Grenze anzuheben, als es für die Korrektur unbedingt nötig ist.
Zusammenfassend kann man also sagen: Was du nach dieser Optimierung (im Bassbereich) tatsächlich hörst, hängt einerseits natürlich auch sehr stark vom (leider wirklich nur sehr selten dafür tatsächlich geeigneten) Musikmaterial ab, andererseits auch davon, wie gut das eigene Gehör im subjektiven Einzelfall ein verändertes Verzerrungsverhalten insbesondere im untersten Tieftonbereich überhaupt noch wahrnehmen kann.
Messtechnisch lassen sich solche Einflüsse aber völlig zweifelsfrei belegen. Und gerade als High-Ender ist man letztendlich auch bestrebt, Verzerrungen an der eigenen Anlage so niedrig wie möglich zu halten.
Manche Verbesserungen, so wie hier, sind also nicht immer
auf Anhieb per "Aha-Effekt" offensichtlich, deshalb aber nicht zwangsläufig weniger wertvoll.
Sofern sich der Unterschied zu Vorher nicht unter dem Anzeige-Scheitelwert bewegt hat, könnte ich mir sogar vorstellen, dass du die hohe Sinnhaftigkeit der erfolgten Maßnahme sogar an einem nun niedrigeren db-Wert bei der digitalen Reserve ablesen kannst.
Auf jeden Fall kann ich dir alles in allem von meiner Seite aus attestieren: Das was du hier auf die Beine gestellt hast, war alles andere als verplemperte Zeit. Jeder Raumakustiker, der in einem hochwertigen Tonstudio ein zusätzliches DSP zum Einsatz bringt, würde es ganz genau so machen.