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Hörempfinden bei verschiedenen Verstärkern

Hi,
nochmal eine Frage zu Hybrid Verstärker, nun ist es ja (hauptsächlich) so das die K2-Verzerrung der Endstufe zuzuschreiben sind. Den Röhrenklang der die K2-Verzerrung hervorruft ist ja somit nicht in einem Hybrid-Verstärker vorhanden oder nur kaum. Kann man da wirklich von Röhrenklang sprechen?
ähnl. CD-Player mit Röhren im Signalweg.
 
Hi,
nochmal eine Frage zu Hybrid Verstärker, nun ist es ja (hauptsächlich) so das die K2-Verzerrung der Endstufe zuzuschreiben sind. Den Röhrenklang der die K2-Verzerrung hervorruft ist ja somit nicht in einem Hybrid-Verstärker vorhanden oder nur kaum. Kann man da wirklich von Röhrenklang sprechen?
ähnl. CD-Player mit Röhren im Signalweg.
Hallo Andy,
grundsätzlich gilt: je mehr Röhren im Spiel sind, desto mehr K2. Da die Vorverstärkersektion aber klangbeeinflussender ist als die Endstufe, wird bei Hybriden die Röhre dort verbaut. Dann hast du einerseits K2, andererseits aber nicht die klassischen Anpassungsprobleme von klassischen Röhrenverstärkern. Und auch mehr Ausgangsleistung.
Aber halt eben auch etwas weniger K2, weswegen Röhrenfans meist trotz dem reine Röhrenverstärker wählen.

Ein Hybridverstärker ist gewissermaßen ein Kompromiss zwischen Röhrenverstärker und Transistorverstärker. Aber ja, die Röhre hörst du immer noch deutlich raus. Bereits am rauschen.
Es gab früher mal Konstruktionen (ich weiß nicht, ob heute auch noch) da übernahm die Röhre in der Vorstufe keine vorverstärkende Aufgabe im eigentlichen Sinne, sie wurde lediglich in den Signalweg eingeschliffen, ausschließlich um die K2-Verzerrungen zu verursachen: so geschehen beispielsweise in der Brid-Serie von Luxman in den 80er Jahren. Vorteil: die Röhre arbeitete deutlich unter ihrer Nennspannung und hatte dadurch eine wesentlich höhere Lebenserwartung.
 
. Ich mag es lieber weich, warm und sinnlich!
Früher, als ich noch hauptsächlich Klassik gehört habe, war das auch mal mein klangliches Ideal. Nach dem ich begann, mich für Jazz zu interessieren war das mein Einstieg zum Start als Querbeet-Hörer.
Seither bevorzuge ich Klang ohne Permanentsignatur. Wenn Streicher weich und samtig spielen, sollen sie das auch weiterhin tun, aber bei harten, gläsernen Klavieranschlägen oder Schlagzeug will ich das knochentrocken ohne Aufweichung erleben. Und bei Stimmen mit in der Realität eher kalten dominanten Timbre habe ich inzwischen längst akzeptiert, wenn diese dann nicht mehr durch Gerätschaften "aufgewärmt" werden.

Es war aber ein langer Weg dahin, weil ich mich im Laufe der Zeit an vieles gewöhnt hatte und es dann erst mal vermisste, als es nicht mehr so präsent war, Am Ende dieser Entwicklung stellte sich für mich aber so etwas wie eine Befreiung vom Zwang ein, ständig nach irgendwelchen spezifischen Geräteklangeigenschaften zu suchen, von denen ich glaubte, dass diese vorhanden sein müssen. Heute erwarte ich von meinen Sachen längst nicht mehr, dass sie in irgend einer Form selbst gut klingen, sondern dass sie sich nicht verändernd zwischen mich und die Musik stellen.
Das mit dem Gefallen ist nunmehr Aufgabe des Künstlers. Sein Part, was für ein Produkt er mir als Musikkonsument liefert. Glaubst gar nicht, wie viele Aufnahmen ich seither plötzlich gar nicht mehr so gerne höre, Und wie viele ich auf der anderen Seite neu für mich entdeckt habe.
 
Nach meine Erfahrung ist man ständig auf die Suche nach "seinem" Klang und es ist ja auxh so das bestimmte Lieder auf der Anlage xy einfach am genialsten klingt und wenn man die Anlage wechselt, das Lied nicht mehr diesen "flair" hat, wie eben auf die Anlage xy. So meine Erfahrung!
Es ist halt so das man "glauben" kann die Anlage wurde mit diesem Stück abgestimmt, es ist alles so perfekt. Und man geht nach jeder neuen Anschaffung wieder neu auf die Reise,
Und ja ich höre auch die Anlage und nicht nur die Musik!
Ich fühle mich aber mit meiner Röhre endlich Informativ angekommen! Für mich einfach ganz weit vorne!
 
Früher, als ich noch hauptsächlich Klassik gehört habe, war das auch mal mein klangliches Ideal. Nach dem ich begann, mich für Jazz zu interessieren war das mein Einstieg zum Start als Querbeet-Hörer.
Seither bevorzuge ich Klang ohne Permanentsignatur. Wenn Streicher weich und samtig spielen, sollen sie das auch weiterhin tun, aber bei harten, gläsernen Klavieranschlägen oder Schlagzeug will ich das knochentrocken ohne Aufweichung erleben. Und bei Stimmen mit in der Realität eher kalten dominanten Timbre habe ich inzwischen längst akzeptiert, wenn diese dann nicht mehr durch Gerätschaften "aufgewärmt" werden.

Es war aber ein langer Weg dahin, weil ich mich im Laufe der Zeit an vieles gewöhnt hatte und es dann erst mal vermisste, als es nicht mehr so präsent war, Am Ende dieser Entwicklung stellte sich für mich aber so etwas wie eine Befreiung vom Zwang ein, ständig nach irgendwelchen spezifischen Geräteklangeigenschaften zu suchen, von denen ich glaubte, dass diese vorhanden sein müssen. Heute erwarte ich von meinen Sachen längst nicht mehr, dass sie in irgend einer Form selbst gut klingen, sondern dass sie sich nicht verändernd zwischen mich und die Musik stellen.
Das mit dem Gefallen ist nunmehr Aufgabe des Künstlers. Sein Part, was für ein Produkt er mir als Musikkonsument liefert. Glaubst gar nicht, wie viele Aufnahmen ich seither plötzlich gar nicht mehr so gerne höre, Und wie viele ich auf der anderen Seite neu für mich entdeckt habe.
Darin erkenne ich mich voll wieder :)Daumenhoch Als ich damals meinen Luxman L410 angeschafft habe, war Electric Light Orchestra meine Lieblingsgruppe, entsprechend oft lief das bei mir. Dieser Verstärker zusammen mit einem Paar Magnat All Ribbon 10 war ELO wie auf den Leib geschrieben. Als der Luxman eines Tages an Altersschwäche gestorben ist, wurde der Nachfolger dann ein Vincent. Von dem getrennt habe ich mich seinerzeit nur deshalb, weil mich das Rauschen auf die Dauer ziemlich nervte und schon nach kurzer Zeit eine Röhre kaputt gegangen ist.

Der darauf hin folgende Yamaha AS2100 war zunächst so etwas wie eine Verlegenheitslösung. Als ich aber feststellte, dass ELO damit zwar nicht mehr so klang wie vorher, Dire Straits dafür um so besser, war das für mich Anlass, meine komplette CD-Sammlung noch einmal durchzuhören. Unterm Strich entwickelte sich dann daraus meine Liebe zum Ideal der Verfälschungsfreiheit. Erstmals wurde ich mit dem Yamaha auch überhaupt erst darauf aufmerksam, dass jeder Verstärker so etwas wie einen "Lautstärke-Sweetspot" hat. Unterhalb dieser Lautstärke und oberhalb dieser Lautstärke klingt es nicht mehr so sauber wie genau in diesem Bereich. So befasste ich mich mit den Ursachen und musste lernen, dass die Temperaturentwicklung einen Einfluss auf den sogenannten Bias hat. Eine Eigenschaft jedes analogen Verstärkers. Wie vieles andere auch.

Heute bin ich längst am selben Punkt wie du angelangt. Und aus diesem Verständnis heraus möglichst alles ausmerzen, was in irgend einer Form Fehler verursachen kann. Der Lyngdorf war für mich dann so etwas wie die logische Konsequenz hieraus. Ich spreche jetzt mal eine sehr unpopuläre, aber zutreffende Wahrheit aus: Gute Anlagen gibt es in Wirklichkeit überhaupt nicht. Lediglich "schlechte", "etwas weniger schlechte" und "nur geringfügig schlechte". Z04 Hinterherjagen:p Genau wie ein Fotokopierer können sie jedoch unterschiedlich gut an das Original heranreichen. Mein ganz persönlicher Hifi-Kick ist es seit dem, möglichst viele Fehlerquellen auf dem Weg von der Aufnahme bis zu meinem Ohr aus dem Weg zu räumen.

Neukäufe gibt es für mich daher auch immer nur, wenn ich etwas aufgrund einer technisch oder physikalisch eindeutigen Verbesserung für mich hörbar und nachvollziehbar optimieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn wir über Verstärkerklang reden, dürfen wir eine Sache natürlich nicht aus den Augen verlieren. Wir haben es in der Hifi-Welt mit zwei grundsätzlich verschiedenen Technologien zu tun, die eigentlich überhaupt nie etwas miteinander zu tun hatten. Mit der Erfindung des CD-Players fing bereits ein Schlamassel an, der bis heute anhält. Es gab noch keine technische Möglichkeit, digitale Signale über die komplette Verarbeitungsstrecke hinweg zu verarbeiten. Also musste man etwas zusammenführen, was eigentlich gar nicht zusammen gehört. Vor diesem Hintergrund wurden AD-Wandler und DA-Wandler erfunden. Doch selbst damit war es bereits möglich, Dynamik und SNR eklatant zu verbessern. Aber dann war entwicklungstechnisch auch schon Schluss und nur ganz wenige Hersteller konzentrierten sich darauf, den neu eingeschlagenen Weg nun auch weiter zu forcieren.
Bis zum heutigen Tag hat sich an dieser Situation fast nichts geändert. Ganz ähnlich wie beim Verbrennungsmotor von Autos: Die verbreitetste Technologie ist nicht die fortschrittlichste, aber es hängt (oft auch mangels Know How) einfach viel zu viel wirtschaftliches Interesse daran, sich entgültig von alten Zöpfen zu verabschieden.

Wir als Hifi-Käufer haben also nur zwei Optionen, technologiekonsequent zu hören.
Entweder: analog gemasterte Schallplatten bzw Tonbänder verwenden, um nicht wandeln zu müssen (= muss man aber mit der Lupe suchen und hohe analoge Verluste bleiben immer noch)
Oder: auch beim Verstärker konsequent auf der vollständig digitalen Linie bleiben, was aber ein ziemlich teurer Spaß ist, bei gleichzeitig sehr wenig Auswahl.

Dann braucht man sich auch nicht wirklich wundern, wenn bei Verstärker-Hörvergleichen immer noch die Klangverfälschung X bei Produkt A gegen die Klangverfälschung y bei Produkt B gegeneinander antritt und anschließend darüber philosophiert wird, welche Verfälschung den "besseren Klang" verkörpert. Ganz so, als ob sich
Krebs oder Aids besser anfühlt.
Ohne zu wissen, dass man es mit einer Krankheit zu tun hat.

Ganz klar: die Industrie ist da in der Pflicht. Doch so lange die nicht endlich mal den Blick nach vorne richtet, wird sich daran auch nie was ändern. Erst recht nicht, wenn Testinstitutionen der Mut fehlt, den Finger hier in die Wunde zu legen. Oder noch schlimmer: Testinstitutionen bei Hörvergleichen EBENFALLS nach der von mir zugegebenermaßen etwas überspitzt veranschaulichten Methode verfahren. Doch wie heißt es so schön? Money talks.
 
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