Ja, das war extrem lustig: Bei uns vor dem Haus buddelt man gerade die ganze Straße für Glasfaser auf, da kann man noch nicht mal mehr laufen. Der Fahrer von Trans-O-Flex war ganz schön am fluchen
Musste ja die
29 Kilo wuppen. Schickt nächste Woche bestimmt einen Kollegen für das zweite Paket
Heute ist nun der zweite Sub eingetroffen. Bevor es jetzt ans einspielen geht, habe ich zunächst noch ein wenig aufstellungstechnisch herumexperimentiert. Den zweiten Woofer hatte ich mir in Anbetracht des extremen Kampfpreises ja noch sehr kurzfristig (nach)bestellt, aus dem Gedanken heraus „je mehr Gesamt-Membranfläche, um so mehr Schub“ Zur Erinnerung: In meinen beiden Standlautsprechern sitzen jeweils zwei 17 cm TT und der empfohlene
Mindesthörabstand beträgt 2,5 m.
Gerade tiefe Frequenzen benötigen aber sehr viel Schalldruck, welcher bei kleinen Chassis einen erheblich längeren Hubweg erfordern würden, um den Wirkungsgrad von großen TT zu erreichen. Was in der Praxis extrem selten vorkommt.
Meinen ersten Versuch startete ich erst mal mit lediglich
einem Sub, um festzustellen, ob der nicht auch schon reichen würde. Meine Überlegung: Würde der Schalldruck ausreichen, könnte ich den zweiten notfalls wieder zurückschicken.
Zu diesem Zweck wählte ich zunächst die höchste Frequenz, die noch unterhalb der menschlichen Lokalisationsgrenze liegt: 80 Hz. Aufstellung unmittelbar neben der linken Box in die (unter normalen Umständen völlig ungeeignete) Raumecke.. Vor Beendigung der Einspielzeit, so Canton, solle ich erst mal auf den materialbelastende Einsatz des DSP-Messton-Sweep verzichten. Bedeutet also, dass in dieser frühen Testphase selbstverständlich noch extrem viel Moden eine präzise Beurteilung verhindern. Wobei es mir aber in erster Linie erst mal ging: Den Einfluss auf die Stereobühne. Schließlich werden bei einer solchen Konfiguration
beide Stereo-Ausgänge des Vorverstärkers gebündelt.
Obgleich 80 Hz ja noch unterhalb der erwähnten Richtungs-Lokalisatinsgrenze des menschlichen Gehörs liegen, war das Resultat eher ernüchternd. Der Subwoofer selbst war zwar nicht ortbar, jedoch kippte die akustische Bühne ein wenig nach links ab. Und Mark Knopfler schien mit seinem Song „mens to strong“ (den ich in Anbetracht der noch widrigen Umstände ganz bewusst wegen seiner Bass-Armut ausgesucht hatte) einen halben Schritt nach links zu machen.
Hierfür ursächlich sind bei dieser Aufstellung imo zwei Faktoren:
1. Es entsteht generell mehr Output auf dem linken als auf dem rechten Kanal
2. Die Übertragung des Woofers endet ja nicht
schlagartig bei 80 Hz, sondern flacht je nach Flankensteilheit des Filters in Richtung der Hörbarkeit erst mal ab. Bei einer relativ geringen Flankensteilheit (wie hier 18 db) bedeutet das: Ganz am Ende des Frequenzgefälles gibt es immer noch Anteile, die über die allgemeine Lokalisationsgrenze des menschlichen Gehörs hinausragen/überlappen.
Im nächsten Durchlauf positionierte ich den Sub exakt in der Mitte zwischen den beiden Standlautsprecher. Nun „kippte“ die Bühne nicht mehr und alles war zentriert an der richtigen Stelle. Allerdings wirkte diese im Vergleich zu einer Wiedergabe ohne Sub immer noch ein wenig schmäler. Vermutlich ist dies ebenfalls der bereits angesprochenen, unliebsamen Frequenzüberlappung oberhalb von 80 Hz geschuldet, bedingt durch den kleinen Mono-Anteil oberhalb der Lokalisationsgrenze, der in das Stereosignal mittig „hineinspiegelt“.
Das zusätzlich bei Ebay erworbene Filter mit (angegebenen)12 db brachte nur wenig Linderung, was aber auch an dem Billigding selbst liegen könnte. (Zudem kratzten diesmal dessen Potis,obwohl neu, weshalb ich dieses Taschengeld-Produkt als nutzlos retounieren werde.)
Die bis hierher beschriebenen Probleme dürften sehr viele Subwoofer betreffen. Denn vergessen wir nicht, wofür die Basswürfel im Normalfall hauptsächlich gedacht sind: Übertragung eines reinen LFE-Kanals oder die Ergänzung des fehlenden unteren Frequenzanteiles von kleinen Lautsprechern.
Zusätzliche Schwierigkeiten bereitete die Parametrierung der Phase. Man musste ständig vom Hörplatz aufstehen und verstellen, was sowohl den Vergleich, als auch die Einstellung selbst äußerst schwierig - um nicht zu sagen nahezu unmöglich - machte.
Erst die Verwendung beider Subwoofer, einer unmittelbar neben dem linken, der andere unmittelbar neben dem rechten Lautsprecher, löste dieses „Ortungs- und Aufstellungsproblem“. Doch im Vergleich zur Wiedergabe ohne Sub erschienen Sänger immer noch einen Kopf kleiner als ohne Subs.
Den Grund hierfür fand ich heraus, als ich die Standlautsprecher ausschaltete und nur die beiden Subs alleine spielten: Restanteile von Stimmen grummelten immer noch aus den gewaltigen Tieftönern. Erst die Absenkung auf 50 Herz machte die beiden Subs „unhörbar“. Sogar in der Stellung „Wide“ bei maximalem Pegel.
Nach dem all das nun ausgetestet ist, stellt sich in ein paar Tagen die nächste Herausforderung. Denn das, was ein Subwoofer produziert, addiert sich erst mal immer „on the Top“ auf die überschneidenden Signale des Vollbereichslautsprechers oben drauf. Einerseits bedeutet das ohne ergänzende Maßnahmen also erst mal immer eine Pegelanhebung des Bassbereiches.Darüber hinaus beeinflussen sich die Frequenzverläufe beider Schallwandler gegenseitig. Konstruktiv und bedingt durch die Raumakustik.
Während man bei der Verwendung eines einzelnen LFE-Kanales oder „Andocken an Brüllwürfel“ nicht in jedem Fall immer zwingend ein DSP benötigt, ist es im vorliegenden Anwendungsfall hingegen absolut unverzichtbar. Denn ohne nachträgliche Korrektur würde der Einsatz von Subwoofern grundsätzlich immer ein Eingriff in die Abstimmung eines Standlautsprechers bedeuten.
Die wenigsten Subwoofer dieser Welt dürften so schmalbandig zu filtern sein und eine so hohe Filtersteilheit aufweisen, dass sie sich in das winzig kleine Fenster zwischen „0-Herz Marke“ und den beginnenden Arbeitspunkt eines Standlautsprecher TTs quetschen lassen. Und selbst dann hätte man ohne nachträgliche Frequenzkorrektur immer noch grundsätzlich die unliebsame Wahl zwischen einem Frequenzbuckel oder einem Dipp an der „Nahtstelle“.
Eine wichtige Voraussetzung beim Einsatz des DSPs: Es ist zwar nicht notwendig, dass es über den kompletten Frequenzverlauf hinweg aggieren kann, aber es muss zumindest das volle Signal zwischen 20 und 20.000 Hz wiedergeben können. Nur den Subwoofer allein zu entzerren würde nichts bringen, schließlich laufen in einem solchen Fall ja immer noch sämtliche Einflüsse des Standlautsprechers parallel.Oder anders ausgedrückt: Das DSP muss sowohl den Subwoofer, als auch den Standlautsprecher im vollen Frequenzbereich als „Einheit“ erkennen und somit im bis mindestens korrigieren können, ohne alles darüber zu ignorieren. Es wird also noch spannend.