Moin Becki,
Moin Holger,
die Frage steht doch noch im Raum:
Warum haben die Sicherungs-Widerstände ausgelöst??
Wenn diese zu „flink“ sind wird die Freude nur von kurzer Dauer sein. Die gemessenen Spannungen geben da vielleicht einen Hinweis.
Ich würde sagen, daß ist noch nicht in trockenen Tüchern.
Da gibt es keine Frage für mich:
Die Transistoren hatten einen Kurzschluss und deshalb ist ein zu hoher Strom geflossen.
Das diese Widerstände als "Fusible" (d.h. "sichernd") ausgeführt sind, liegt daran das es bei einem Defekt der Transistoren nicht zu einem grösseren Schaden durch extreme Ströme in der Schaltung kommen soll. Dadurch werden durchgebrannte Leiterplatten oder ein Brand verhindert.
Das soll so sein und die Schaltung / das Design hat wunderbar funktioniert.
Die Daten für die Widerstände und deren maximale Ströme stehen in der Teileliste. Wieso sollten die also zu "flink" sein?
Das sind keine Feinsicherungen, die träge oder flink gebaut werden, obwohl in den Datasheets auch immer u.A. die Impulsbelastbarkeit angegeben wird.
Aber soweit brauchen wir hier sicher nicht gehen, es reicht, wenn diese Widerstände bei einem definierten maximalen Strom ohne Brandgefahr unterbrechen. Und die Ersatzteile, die ich vorgeschlagen habe, tun dies.
Wenn es einen Netzspannungs-Wahlschalter gibt, diesen auf 240 Volt stellen, ist bei einigen Ausführungen vorhanden.
Ich hab gerade gesucht und geschaut.
Hab keinen Schalter gefunden.
Dann müssen die zu hohen VersorgungsSpannungen mittels Dioden-Ketten/ Z- Dioden durch Reihenschaltungen auf die richtigen Werte gebracht werden.
Weil diese die Ursache in meinen Augen sind, hauptsächlich der Endstufe.
1 A Typen sollten da genügen, pro Diode wird die Spannung um ca. 0,6 Volt abgesenkt.
5 Watt Z-Dioden mit 4,7 Volt können auch eingesetzt werden, bei höherer Z-Spannung reicht die Leistung nicht mehr aus.
https://www.segor.de/#Q=ZD4V35W&M=1
Oder Transistor mit Basis/ Kollektor Z- Dioden bis die überschüssige Spannung „verzehrt“ wird.
Du bist dir nicht sicher, ob die zu hohe Netzspannung den Fehler ausgelöst hat?
Jetzt verstehe ich deinen Einwand!
Da könnte natürlich etwas dran.
Aber vielleicht sollte dann der
@Werner22 erst einmal checken, welche Version des Amps es ist?
Auf den Seiten 3,4 und 5 des Servicemanual sind die verschiedenen Rückseiten abgebildet.
Bei den technischen Daten auf Seite 18 stehen die entsprechenden Versorgungsspannungen.
Wenn kein Schalter vorhanden ist, kommen nur die Versionen für
U + C > 120V (USA + Canada)
A + B > 240V (Australien + Great Britain)
Noth (North?) European (General ?) > 220V
in Frage.
Bei der A + B - Version muss man nichts machen.
Bei der 220V - Version scheiden sich meiner Meinung nach die Geister.
Wir haben hier in Europa seit Ende der '80er eine Sollspannung von 230V +- 10%.
Der Amp ist mMn für einen breiteren Spannungsbereich ausgelegt, selbst wenn er älter ist, da er ja nicht gleich bei jeder Spannungsschwankung abfackeln soll.
Allerdings gibt es verschiedene Meinungen und Erfahrungen dazu:
>>
http://www.hifimuseum.de/220v-versa-230v.html
>>
http://www.hifimuseum.de/r3000-modifikation.html
Unter den Links sind Erklärungen dazu sowie verschiedene Lösungen aufgezeigt.
Die Ansätze sind, wie bei Becki' Vorschlag, alle mit Eingriffen in die Schaltung verbunden.
Meiner Meinung nach ist das nicht notwendig, sehr umständlich in der Umsetzung und bei nicht ausreichender Erfahrung
in der Elektronik mit zusätzlichen Gefahren verbunden.
Zudem "zerstört" man damit den Originalzustand des Gerätes.
Man könnte auch einfach einen Transformator verwenden, um die Spannung anzupassen.
Mit einem
Stelltrafo auf das Volt genau, wie gewünscht.
Da braucht es auch keine Eingriffe in die Schaltung des Gerätes.
Meines Erachtens ist das einfacher und sicherer.
Gebraucht zB:
Stelltrafo (cooles Design!)
Oder Neu mit (leider englischer; muss man ändern) Anschlussdose / Stecker >>
Stelltrafo
Nur mit Anschlussklemmen >>
Stelltrafo (Da müssen halt noch die Kabel per Kabelschuh oder ähnlich angebracht werden)
Noch genialer, ein
automatischer Netzregler, auch bei Ebay gebraucht.
Notfalls kannst Du einen in ein schönes Gehäuse mit SchuKo-Dose einbauen, das ist immer noch einfacher, als die Schaltung auf der Platine des Amps zu modifizieren.
Ich habe hier selbst so ein altes DDR - Teil, als Trenntrafo ausgeführt.
Die SchuKo-Dose habe ich selbst mal getauscht, passt leider nur leicht verdreht.
(Ja, ich sollte abstauben....)
Das Durchknallen der Feinsicherung ist im Endeffekt ja nichts anderes,
Das war keine Feinsicherung sondern ein Widerstand mit Sicherungsfunktion .... siehe oben.
Oder es ist mal irgendwann ein extrem starker Impuls reingekommen..... aber was sollte das gewesen sein, das eine so starke Durchschlagskraft hat?
Ein Blitzschlag in der Nähe kann sowas, deshalb soll man ja bei Gewitter die Stecker ziehen.
Aber da brauchst Du keinen Impuls, nur eine genügend laute Party. Wenn die Transistoren zu heiss werden bekommen sie (meist) einen Kurzschluss.
Extrem hoher Strom fliesst und reisst einige weitere Bauteile mit. Ist der häufigste Defekt bei Endstufen.
Die "fusible Resistors" schützen den Rest der Schaltung damit es nicht zu einem Totalschaden oder gar Brand kommt.
Und es könnte eine dauernde Überlastung durch eine zu hohe Eingangsspannung verantwortlich sein.
Wobei es sich dabei um ca. 5% (220V <> 230V) handelt und ich, im Gegensatz zu anderen Meinungen, nicht denke, das dies einen Fehler auslösen kann.
@Werner22
Ich kann Dir nur empfehlen, dich an die Teileliste und den Bestückungsplan der Serviceanleitung zu halten.
Wenn Du alle defekten Bauteile identifiziert, gegen entsprechenden Ersatz getauscht und ansonsten auch alle anderen Eventualitäten wie Kurzschlüsse durch Lötzinn, Kabelabschnitte etc. sorgfältig gecheckt hast, ist die Chance extrem hoch, das der Amp wieder funktioniert.
Falls dein Amp eine 220V - Version ist, ist es die einfachste Variante, einen Stelltrafo zur Spannungsanpassung zu verwenden um ihn vor dauerhafte Überspannung zu schützen und die Elektronik zu schonen.
Und wenn man den Amp nicht mehr dran hängen hat, nimmt man den Stelltrafo zum Licht dimmen, Lüfter oder Heizlüfter regeln ....
Man liest sich
Der Holger