Überhaupt sind hochwertige Toslink-Kabel sehr wichtig, entgegen den üblichen Standardparolen im Gleichmacherforum. In der Tat spielen gerade bei Toslink ultrapräzise Stecker eine sehr wichtige Rolle, allein schon um klangschädigendem Jitter vorzubeugen. Wenn die Stecker besonders lausig sind (z.B. China-Müll), kann es mitunter sogar auch schon mal zu einem Totalausfall kommen. Ebenso relevant ist die Architektur des LWL-Leiters, damit möglichst wenig Streulicht erzeugt wird. Insbesondere dann, wenn -genau wie von dir beschrieben- die Steifigkeit des Kabels den Wackelstecker bei seiner Stotterei zusätzlich unterstützt.
Ideal für das AM2DC ist nach meiner Erfahrung das Oehlbach Series 80 mit Einzelfasern und einem wirklich perfekt dichtenden Stecker. Wird leider nicht mehr produziert, aber gerade deshalb lohnt es sich speziell jetzt zu diesem Zeitpunkt noch mal ein wenig im Netz zu stöbern, ob es irgendwo Restpostenware zu Sonderpreisen gibt. Deutlich teurer, nicht besser oder schlechter, gerade noch bezahlbar (aber für viele Nutzer leider schon oberhalb der Schmerzgrenze) ist das Toslink von Q-LED. Dafür sind die Fasern dort dann aber auch tatsächlich echte Glasfasern.
Vernünftige Strippen sind i.d.R. eine einmalige Anschaffung und man behält sie dann meist fast sein ganzes Leben lang. Und da spreche ich nicht von irgendwelchen Horrorpreis-Artikeln, die allein schon mehr kosten als so manches Gerät. Aber wer nur für Müll bezahlt, bekommt halt nun mal auch nur Müll.
Gegenbeispiel: In den achziger Jahren hat Hitachi mal zu einem fairen Kurs ein RCA-Kabel rausgebracht, das sämtliche Attribute der "unbezahlbaren Fraktion" mitbringt: LC-OFC, megagute Schirmung, hochwertige Vergoldung, das Päärchen seinerzeit für 99,- DM (= heute 48 Euro). Und die Dinger leisten bei mir immer noch hervorragende Dienste. Noch nicht mal die Goldauflage ist abgewetzt, trotz bis noch vor einiger Zeit häufigem Gebrauch.
Ich kann daher nur jedem empfehlen, sich mit der Kabelthematik auf der technischen Seite intensiv auseinanderzusetzen. Sie haben zwar von allen Komponenten den mit Abstand geringsten Einfluss. Ein Grund dafür, am falschen Ende zu sparen, sollte das aber dennoch nicht sein. Wer die konstruktiven (nicht geweihräucherten) Unterschiede kennt, ist sehr schnell in der Lage, Marketinggeschwafel von echten Fakten zu trennen. Und kann somit auch gut einschätzen, wann ein Preis reine Abzocke und wann er gerechtfertigt ist.