Unterm Strich bestätigt sich damit aber wieder einmal mehr: Ist Seitens Technik, Material und Konstruktion erst mal alles ausgereizt, lässt sich der Klang am Produkt auch nicht mehr steigern. Nur noch die Größe, das Design oder so wie bei Steinway Lyngdorf die Exclusivität,
Das kann man gar nicht oft genug wiederholen. Schließlich können letztendlich alle nur mit Wasser kochen. Die Frage ist einfach immer nur, wie gut ein Hersteller das hin bekommen.
Hier lauten die Schlüsselworte Forschung und Erfahrung. Was gerade für kleinere Hersteller absolut entscheidend ist. Denn ohne Innovationen und klangverbesssernde Alleinstellungsmerkmale (Patente) können sie ihren oftmals deutlich höheren Preis sonst nicht rechtfertigen.
Hersteller, die nur allein über einen klangvollen Namen und Anzeigen in Hochglanzblättchen ihren Absatzmarkt suchen, finden Ihr Klientel inzwischen eigentlich längst nur noch unter einer meist älterer Kundschaft mit prall gefüllter Brieftasche, die sich mit all dem was du angesprochen hast, erst gar nicht auseinander setzen wollen und sehr selbstsuggestionsoffen sind. Die Problematik mit Klangrankings in Fachzeitschriften wurden ja schon öfter hier im HuH angesprochen. Was Tester veremeidlich toll finden, klingt somit dann auch in den eigenen Ohren ganz schnell mal super. Nicht selten Röhre besser als Transistor und Vinyl besser als CD oder Streaming.
Ganz nüchtern betrachtet ist Klang aber immer nur das Resultat von äußeren und technischen Umständen. Auf unseren Hörraum können wir noch zumindest bedingt selbst Einfluss nehmen. Nicht aber auf das was in Boxen oder Geräten drin ist. Deshalb sollte man gerade auch da sehr genau hinschauen. Zumindest dann, wenn man möglichst viel vom Original der Musik und möglichst wenig von der Technik hören will. Was im ersten Moment vielleicht sogar paradox klingt. Aber der gesunde Menschenverstand ist nun mal nicht immer der allerschlechteste Ratgeber.
Denn all das was wir hören kommt letztendlich ja auch irgendwie zustande. Im gute wie im schlechten. Was möglich ist, ist möglich..... aber das findet irgend wann auch mal seine (durch Physik und Machbarkeit definierten) Grenzen. Oberhalb dessen kann man dann so viel Geld reinbuttern wie man will, es bringt keinen klanglichen Mehrwert mehr.
So weit ich mich richtig erinnere und ich es sinngemäß so auch richtig wiedergebe, hat Alan Parson, ein begnadeter Musiker und Tonstudioperfektionist es mal wie folgt auf den Punkt gebracht: High-Ender wollen den tollen Klang ihres kostspieligen Equipments hören. Echte Musikliebhaber hingegen einfach nur maximal authentisch und verfälschungsfrei, völlig egal wie dieses Ziel erreicht wird.