OK, ich habe den Entwurf weitergeleitet, auch wenn er für mich mehr Fragen aufwirft als Lösungen. Mal sehen ob ich eine Stellungnahme der Entwicklung dazu bekomme.
Hallo Axel,
da ich ja derjenige bin, der sich das Ding aus der Birne gedrückt hat, versuche ich mal so hilfreich wie möglich zu antworten.
Eigentlich ist das alles ja nichts anderes als ein Extrakt meiner persönlichen Wunschträume. Das mit dem nach Finnland schicken war daher ursprünglich auch erst mal scherzhaft gemeint. Die bisherige Resonanz scheint aber dennoch zu zeigen, dass ich da scheinbar einen gewissen Nerv getroffen habe. Um so mehr freut es mich nun natürlich, dass du den Finnen mein Spaßprojekt tatsächlich zukommen lassen willst.
Jetzt weiß ich natürlich nicht, was du konkret mit „etc.“ und „Usercases“ meinst, aber die anderen Punkte kann ich ja schon mal aufgreifen.
Tatsächlich verkörpert meine Grundidee ein Gerät, das sich für Hifi und den Profibereich (Tonstudio) gleichermaßen eignet. Somit ist die Zielgruppe viel breiter gestreut, was dann aufgrund höherer Produktionsstückzahlen die Kosten senken helfen könnte.
Grundsätzlich gehe ich erst mal davon aus, dass man auch im Tonstudiobereich nichts gegen eine sehr einfache, unkomplizierte Bedienung einzuwenden hat, sofern die Performance-Resultate stimmen. Und sich umgekehrt auch der Hifi-Fan darüber freut, wenn er Profitechnik dank der Plug-and-Play-Philosophie von DSPeaker ebenfalls beherrschen kann, soweit wie er das eben möchte. Lake People hat mit einigen Geräten mit dieser Vorgehensweise in der Vergangenheit bereits gute Erfolge erzielt (Jedoch bauen die keine DSPs für Hörraumoptimierung)
Nun aber zu den Punkten im einzelnen.
DATENFORMATE
Keine anderen, als z.B. auch beim X4. Alledrings mit einer (hohen)
ungeraden Samplingfrequenz, die sich für Hifi/Audio viel besser eignet, als geradzahlige. Die geradzahligen Samplingfrequenzen (48 kHz, 96 kHz etc..) haben ihren Ursprung ja in der Produktion von Spielfilmen etc... dort wird der Ton grundsätzlich so verarbeitet. Und weil AVRs in erster Linie für Heinkino konzipiert sind, finden sich diese Samplingfrequenzen dort gleichermaßen wieder, alle ungeraden werden per SRC umgebogen. Was aber niemals verlustfrei möglich ist.
Im Tonstudio arbeitet man in solchen Fällen entweder mit sündhaft teuren Hochleistungs-Convertern, oder macht den Umweg über extrem aufwändige, zusätzliche AD-DA-Schleifen, in dem man beispielsweise 48 kHz zunächst wieder in ein analoges Signal rücküberführt, um es anschließend wieder mit 44,1 kHz neu zu sampeln.
Beide Methoden bleiben aber immer noch ein Kompromiss und sind üble Kostentreiber, wenn man es nur halbwegs vernünftig machen will.
Die Art von DSPs, über die wir hier allerdings sprechen, sind jedoch in erster Linie für
Musik gedacht. Streaming-Dienste wie Tidal ,Audio-CDs usw... all das basiert immer auf ungeraden Werten. Und genau das sollte dann auch der Maßstab sein, da sich innerhalb von ungeraden i.d.R. problemlos ohne Verluste hoch- und runterkonvertieren lässt. Und auch Tonstudios produzieren Musik letztendlich genau für diese Medien, weshalb die dann sicher ebenfalls superdankbar für einen solchen internen Gerätetakt wären.
Im Umkehrschluss bedeutet das dann natürlich, dass nun das Umkonvertieren von Filmton verlustbehaftet wäre. Aber das sehe ich dann als das deutlich kleinere Übel an. Allein schon die Datenraten von Fernsehton sind derart unterirdisch, dass es da dann auch nicht mehr drauf ankommt. Und auch bei Spielfilmen steht der audiophile Anspruch ebenfalls viel weniger im Mittelpunkt als bei Musik.
LAUTSPRECHERKONFIGURATION
Mein „Traumgerät“ ist ausschließlich für den zweikanaligen Vollbereich auf rein digitaler Basis gedacht. Also komplett anders als beim X4, wo auch noch so Dinge wie perfektionierte Subwoofereinbindung, DAC, Vorverstärker etc. mit an Bord sind. Somit wäre es kein „Konkurrenzprodukt im eigenen Stall“, die Zielsetzung ist schlichtweg eine völlig andere.
3X CLOCK IN/OUT
Bereits heute schon gibt es Geräte mit Clock-Anschlüssen, beispielsweise DACs, aber auch Sampelrate-Converter/ Jitter Eliminatoren bzw. Signalrefresher wie etwa den Lake People DAT RS 05. Im Tonstudiobereich sprechen wir darüber hinaus über Effekt- aber insbesondere Quellgeräte. Und auch auf dem Hifi-Sektor wird es in (digitaler) Zukunft künftig sicherlich noch viel mehr davon geben. Mit den drei Clock-Anschlüssen meines fiktiven AM 5 XD hat man bei seiner Kette dann immer die Möglichkeit, genau die Clock als Master zu verwenden, die individuell bzw. qualitativ gerade die beste ist. Im Studiobereich schon heute standarisierte, unverzichtbare Vorgehensweise. Dem HighEndern beschert es hingegen ein Plus an Klangqualität, wenn sämtliche Geräte der Anlage von der selben Clock getaktet werden. In gewisser Hinsicht greife ich da der Zukunft schon vor. Aber anderen technologisch hinterherzurennen finde ich persönlich niemals so zielführend, wie das leaden von Innovationen.. Ganz abgesehen davon, dass ich ja auch schon zwei Geräte mit Clockanschluss besitze. Und mein Traumgerät sollte das dann natürlich unterstützen. Sonst wär es ja kein Traumgerät
RECHNER STATT IC
In einem Trinnov-Test habe ich mal gelesen, wenn ich mich noch richtig erinnere in LowBeats, dass die bei ihrer 3D-Technik und um die Reflexionen rauszurechnen allein für die einfachsten Grundfunktionen über ein Duzend Hochleistungs-ICs benötigen würden. Da mein Phantasiegerät den Hörraum natürlich ebenfalls mehrdimensional erfassen soll, gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass so etwas in dieser Komplexität ohne Rechner scheinbar gar nicht möglich ist.