Wenn man sich ansieht welche Modelle es derzeit gibt und wenn das X4 das High End Modell ist / bleibt, gibt es zwei logische Ergänzungen. Irgendwas zwischen AM 2.0 und X4 oder zwischen AM 2.0 und AM8033.
Hallo Axel,
speziell auch im aktuellen Zusammenhang mit dem, über das wir uns gerade so rege austauschen, würde ein rein digitales Gerät dann Sinn machen. Sämtliche analogen Features des X4 rausnehmen, ansonsten alles drin lassen. Die gleiche Vorgehensweise wäre dann auch bei einem Gerät unterhalb des AM2 denkbar: Alles gleich, aber ohne den analogen Part. Genau genommen bräuchte es dafür dann eigentlich nur andere Gehäuse mit anderem Aufdruck und eine andere Kalkulation. Vielleicht würden die Mühlen der Finnen dann auch in einer deutlich kürzeren Zeit malen können, als 1 Jahr. Als kleines Unternehmen hätte DSPeaker hier die einzigartige Chance, schneller und flexibler zu reagieren zu können, als die Branchenriesen, welche scheinbar völlig ignorieren, dass
DSP für
digitalen
Signal
prozessor steht und so ein Ding nicht ADASP (Analog -Digital-Analogprozessor) heißt.
Genau zu dieser, branchenübergreifend schon seit langem überfälligen Sache würde mich ein ein Feedback der Finnen mal brennend interessieren. Nicht nur vor dem technischen Hintergrund.
Wie ich damals ja mal im Vorstellungsbereich gepostet habe, bin ich persönlich unverschuldet in eine finanziell schwierige Situation geraten. Das rekapituliere ich jetzt nicht aus Selbstmitleid, sondern auch in Anbetracht der aktuellen Corona-Lage. Immer mehr Menschen können immer weniger ausgeben.
Mit den reinen Digitalvarianten hätten sie aber die Möglichkeit, auf ihr vorhandenes System für deutlich weniger Geld oben draufzusatteln, ohne eine schlechtere Performance gegenüber den Kombinations-Modellen in Kauf nehmen zu müssen, welche wiederum ja eh viel mehr Sinn für für Leute machen, die eine Anlage komplett neu aufbauen wollen und somit dann in der privilegierte Situation sind, keine Doppelkäufe tätigen zu müssen.
Die typische Denke vieler Hersteller ist wohl "lasst uns ein Gerät bauen, das innerhalb einer Preisklasse möglichst viel Funktionalität in sich vereint, damit es möglichst wenig Kunden gibt, die das Produkt eventuell nicht anschließen können".
In meinen Augen ist das aber reine "Elektromarkt-Mentalität", wo auf Kartonstapeln einfach nur eine Kiste gestellt wird, mit einem fetten Schild drauf, welches eine möglichst lange Liste an Features für einen möglichst niedrigen Preis ausweist.
Für das Internet oder für Verkaufsorganisationen ohne Beratungskompetenz mag das in der Tat, auf die breite Masse bezogen, der profitabelste Weg sein. Zumal dieser Politik ja auch noch durch ein großes Forum mit seiner "istallesgleich-Haltung" brandgefährlicher Vorschub geleistet wird.
Bei einem guten, aber beratungsintensiven Produkt wie einem möglichst leistungsfähigen DSP innerhalb seiner Klasse dürfte man damit aber mehr Türen zuschlagen, als zu öffnen.
Ohne Frage lässt sich mit dieser Einstellung zwar auch das Elektromarkt-Klientel ködern. Aber dann halt auch
nur die. Das mit dem "Tür zuschlagen" ich will mal an einem ganz konkreten Beispiel verdeutlichen: Dem AM2DC. Ein hervorragendes Gerät innerhalb seiner Preisklasse um die 1000,- €. Nun liest ein potentieller Interessent die Tests, hört das Ding möglicherweise bei einem Bekannten, ist total davon begeistert, hat sich seine Hifi-Anlage gebraucht zusammengekauft und die Sinnhaftigkeit eines solchen DSPs erkannt . Als Alleinverdiener gleichzeitig aber auch eine Frau, drei Kinder, ein kleines Gehalt und eine hohe Miete. Mit ach und Krach würde unser Herr Mustermann nun vielleicht noch 500,- € zusammengekratzt bekommen. Reicht aber nicht annähernd. Unser beispielhafter Familienvater würde seine Frau niemals davon überzeugen können, zur Bank zu gehen, um Geld dafür zu leihen. Die Gattin würde berechtigterweise immer erst mal komplett andere Prioritäten setzen. Resultat? Ein gefrusteter Herr Mustermann, der im schlimmsten Fall dann auch noch in sozialen Netzwerken genau das madig macht, was er sich nicht leisten kann, nach dem biblischem Vorbild der zu hoch am Baum hängenden Kirschen.
Gäbe es nun aber z.B. ein rein digitales AM1DC für 500 Euro, das in seiner DSP-Leistung dem 2er in nichts nachsteht, an das Herr Mustermann aber seinen gebrauchten DA-Wandler hängen könnte, würde er ohne zu zögern zugreifen. Umgekehrt: bei einem AM1DC für 500 Euro
inklusive analoger Anschlüsse, dafür aber schlechterer DSP-Performance würde er vermutlich zögern. Denn Herr Mustermann wurde ja schon vom AM2DC angefixt
Nicht anders verhält es sich beim X4, nur halt auf einem höheren Level.
Ein solches Beispiel lässt sich natürlich auch auf jeden anderen Hersteller und jedes Produkt übertragen. Doch der einzige, der in dieser Hinsicht bereit ist,
diesbezüglich auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen einzugehen, ist ausgerechnet MiniDSP mit Sitz in Fernost. Dort gibt es bereits längst
beide Varianten. Vermutlich da eher aus der Not heraus geboren, denn bei einem hochkomplexen Produkt wie Dirac ist die potentielle Käufergruppe ohnehin nur auf all diejenigen beschränkt, die sich sehr intensiv mit der Materie auseinandersetzen, ohne Unterstützung eines regionalen Händlers klarkommen und darüber hinaus auch noch bereit sind, umständliche Zwischenschritte wie etwa die Vorbereitung via Notebook in Kauf zu nehmen.
Diese Chinesen haben aber erkannt, dass der europäische Markt hier komplett pennt, diese elementare Produktlücke überhaupt nicht sieht, und verkaufen daher ihre Klamotten mit großem Erfolg sogar an Laien, die zunächst mal ausschließlich auf maximale Performance zu einem möglichst niedrigen Preis schielen.
Dass diese Käufer einer solchen Kiste hinterher überhaupt nicht mit dem Ding klarkommen, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Doch wem hilft das alles im Nachhinein? Das ganze pervertiert dann sogar auch noch, indem all diese komplett überforderten Kunden in Foren und sozialen Netzwerken Hilfe suchen, was den Begriff Dirac wiederum permanent online auftauchen lässt. Die Suchmaschinen springen darauf an und jeder, der einfach nur versucht, etwas über DSPs zu googeln, bleibt dann fast schon zwangsläufig an MiniDSP/Dirac kleben. Die europäische Ignoranz gegenüber DSPs in beiden Varianten anzubieten, richtet somit sogar noch DOPPELTEN Schaden an.
Diesem Hersteller in Asien ist das aber alles selbstredend nicht nur egal. Ganz im Gegenteil: er kann sich sogar auch noch triumphierend die Hände reiben.
Und nun nehmen wir unseren Herr Mustermann, der ebenfalls Laie ist, nun aber nur zwei Kinder und zumindest ein ETWAS höheres Auskommen hat, noch einmal erneut mit ins Boot.
Er liest die tollen Tests des X4, besitzt aber schon eine hochwertige Anlage und kann maximal 1500,- € ausgeben. Er ist reiner Stereohörer, hat mit Subwoofern nichts am Hut und will einfach nur das bestmögliche DSP in dieser Preisklasse. Kann also mehr ausgeben als die 850,- Euro für ein AM2DC, googelt, und landet dann hier:
https://www.minidsp.com/products/dirac-series/product-line-summary
Nachdem er die technische Performence verglichen hat stellt er fest: "hoppala, außer der Subwoofer-Technologie, dem Kopfhörerverstärker und der Vorverstärkerfunktion ist dieses MiniDSP so leistungsfähig wie ein X4". "Hm..." überlegt Herr Mustermann, mehr DSP-Power bekomme ich für das Geld nirgends. Klickt auf den Bestell-Button, weil er ja auch mit PayPal bezahlen kann und ist damit als Kunde für DSPeaker verloren. Da nützt es dann auch nicht mehr wirklich viel, wenn unser Herr Mustermann völlig außer Acht gelassen hat, dass er für die Einfuhr erst mal weitere hohe Kosten an der Backe hat und anschließend auch noch zusätzlich ein Mikrofon kaufen muss, um anschließend durch die bereits erwähnte, hochkomplexe Materie quälen zu müssen. Ein
solcher Herr Mustermann wird sich dann aus Frust vermutlich sogar vollständig vom Thema DSP verabschieden, weil er aus Wut, Endtäuschung und Verärgerung dann alles in einen Topf wirft.
Wäre es also nicht viel sinnvoller, diese potentiellen Kunden dort abzuholen, wo sie stehen? Mit rein digitalen Ablegern vom AM2DC und vom X4 hätte DSPeaker ein sehr machtvolles Instrument genau hierfür in der Hand. Ohne all zu großen Aufwand. Und selbst wenn die rein digitalen DSPeaker-Ableger ein klein wenig mehr kosten, als MiniDSP: Der phantastische Service von dem man hier immer wieder liest und das einfache, intuitive Bedienkonzept der Finnen wäre diesen kleinen Aufpreis allemal wert.