Macht doch nicht alles so fürchterlich kompliziert.
Ich würde sogar noch mal zusätzlich eine ganze Ecke pragmatischer an das ganze Thema rangehen. Ändern können wir an diesem Problem-Szenario, das uns alle umtreibt (es sei denn, man gehört zur vermögenden Elite mit eigenem Swimming-Pool im Keller) nicht wirklich viel.
Den Hebel können wir nur bei Dingen ansetzen, die wir auch selbst in der Hand haben. Daher mal ein paar ganz konkrete Tipps von meiner Seite, was man tun kann:
1. Geplante Anschaffungen so schnell wie möglich schon jetzt tätigen. Sachgegenstände (außer vielleicht ein Auto mit Verbrennungsmotor) verlieren ihren Wert nicht. Ganz im Gegenteil, ihr "Wert in Euro" steigt sogar noch eher. Jedenfalls vielhöher und schneller, als Zinsen auf Sparguthaben. Eine geplante Anschaffung aufzuschieben, reißt durch hinauszögern also Monat für Monat ein immer größeres Loch in die Haushaltskasse.
2. Stromfresser beseitigen, wo es geht. Je häufiger ein Gerät genutzt wird, desto höher fällt die Ersparnis durch ein sparsameres Gerät aus. Das Stichwort "Class D" ist hier im Forum ja bereits schon an den unterschiedlichsten Stellen gefallen
3. Konstellation der Anlage überdenken und Überlegen, ob man Funktionen nicht durch (vielleicht gleichzeitig auch noch klanglich bessere Produkte) effizienter zusammenfassen kann und sich z.B fragen:
- Brauche ich zwingend einen zusätzlichen aktiven Subwoofer?
- Brauche ich unbedingt einen externen DA-Wandler?
- Brauche ich wirklich einen externen Streamer, oder gibt es einen Vollverstärker mit bereits integriertem Streamer, der klanglich u.U. sogar noch besser ist als mein Solo-Amp?
- Benötige ich ein DSP wirklich extern, oder kann ein Vorverstärker bzw. Vollverstärker mit bereits integriertem DSP eine vergleichbare oder sogar bessere Performance bieten?
- Höre ich ausschließlich für mich allein Musik und wäre mit einem Kopfhörerverstärker nebst gutem KH nicht besser bedient?
- Reicht für die musikalische Untermalung beim Kochen nicht auch einfach nur ein Bluetooth-Lautsprecher oder das Handy?
4. Umgang mit der eigenen Anlage
- Muss Fernseh-Ton wirklich immer über die Hifi-Anlage laufen?
- Bereitet eine niedrigere Lautstärke wirklich weniger Hörspaß?
- Muss die Anlage laufen, während ich gar nicht im Raum bin?
- Kann ich mein Verhalten beim Fernsehen von "Zappen" auf "nur noch wirklich geplante, interessante Sendungen reduzieren?
- Komme ich bei Fernsehton über TV-Lautsprecher nicht auch mit einer geringeren Lautstärke klar?
- Müssen wirklich immer alle Geräte zwingend im Stand-By-Modus laufen? Macht eine Steckdosenleiste mit Schalter evtl. mehr Sinn?
- Bin ich vielleicht sogar bereit, meinen täglichen Beschallungskonsum etwas einzuschränken? Benötige ich beispielsweise für Haushaltsarbeiten wirklich Musik?
5. Maßnahmen, welche die Haushaltskasse insgesamt entlasten und somit natürlich auch zumindest indirekt unsere Hifi-Kosten
- Befinden sich im Haushalt evtl. noch alte Glühbirnen in Lampen, die sich gegen etwas sparsameres auswechseln lassen?
- Gibt es Räume, in denen ich auch mit einem schwächeren Leuchtmittel noch immer ausreichend Helligkeit habe?
- Wann habe ich das letzte mal meinen Kühlschrank abgetaut? (2 x wöchentlich ist ideal)
- Muss ich unbedingt mit heruntergezogenen Rollläden schlafen um in der Dämmerung oder bei Sonnenaufgang jedes mal die Nachttischlampe benutzen zu müssen?
- Habe ich die Möglichkeit meine Heizungsanlage auf meine persönlichen Bedürfnisse hin zu optimieren? (Warmwasser z.B. nur dann wenn ich anwesend bin und es auch wirklich benötige?
Ist die Heizungsanlage optimal gewartet und wurde ein hydraulischer Abgleich durchgeführt? Mieter: Habe ich mit meinem Vermieter schon diesbezüglich über Möglichkeiten gesprochen?
- Im Winter die Raumtemperatur so weit wie möglich senken, besonders in Räumen, die eher selten genutzt werden
- Überlegen, welche Autofahrten sich auch mit dem Fahrrad erledigen lassen. Oder gar zu Fuß?
- Nicht mehrmals wöchentlich einkaufen gehen, sondern den Bedarf bündeln. Dadurch entstehen weniger Auto-Fahrten. Auch die Konzentration auf möglichst lange haltbare Lebensmittel reduziert Fahrten
- Angebote schon vor dem Einkauf berücksichtigen.
- Sämtliche Verträge und Abos prüfen, notfalls zu günstigeren Anbietern wechseln (Mobilfunk, Fitness, Versicherungen etc...) Nur noch selten genutzte Leistungen komplett kündigen.
Versicherungen: Sind Dinge doppelt versichert? (Besteht z.B. eine extra Glasversicherung, obwohl bereits über die Gebäudeversicherung abgesichert?) Unrentable Versicherungen wie z.B.
Garantieverlängerungen oder eine Autovollkaskoversicherung für ein 10 Jahre altes Auto machen kaum Sinn)
- Duschen und Hände Waschen: Das warme Wasser nur laufen lassen um Schmutz, Schweiß oder Körperpflegemittel abzuwaschen. Zwischendurch jedes mal zudrehen.
- Wäsche: lässt sich diese auch mit einer niedrigeren Temperatur waschen? Oder eine Jeans. u.U. auch mal einen Tag länger tragen?
- Muss ich unbedingt jeden Tag staubsaugen?
Wenn ihr hiervon auch nur die Hälfte in eurem täglichen Leben umsetzen könnt, spart ich nicht nur einiges an Geld, sondern schont damit sogar gleichzeitig auch noch die Umwelt.
Wer alles davon macht, hat sogar die Chance, das neu entstandene, Haushaltsloch noch etwas besser aufzufüllen. Komplett kompensieren dürfte zwar auch hiermit kaum möglich sein. Aber zumindest, die Folgen davon noch einmal deutlich abzumildern. Denn wie sagt schon ein altes Sprichwort? Wer sich allein auf den Staat verlässt, der ist bereits verlassen