Ich würde mich da nicht auf die reinen Messwerte verlassen. Das sollte man in einem Vergleich sich anhören. Also 9k vs. 9, 7k vs 7, 5k vs. 5 etc. Immer am gleichen Verstärker mit der gleichen Musik im gleichen Hörraum. Erst dann weiß man, was Sache ist.
Das auf jeden Fall immer. Aber in dem Fall kommen die Messwerte unter den selben Bedingungen aus dem selben Stall
Und das übertragene Frequenzband ganz nach unten hin lässt sich nur bei ganz wenigen Titeln wirklich differenzieren. Denn nur sehr wenige Musikinstrumente gehen bis in die untersten Oktaven
Der menschliche Hörbereich umfasst in etwa den Bereich von 20 Hz bis 20.000 kHz, was dem Umfang von etwa 10 Oktaven entspricht....
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Aber wenn das der Fall ist, sollte eine Box möglichst wenig davon unter den Teppich kehren
Es würde mich überraschen, wenn Canton eine neue Serie herausbringt, die nicht nur teurer als das Vorgängermodel ist, sondern auch noch weniger "kann".
Mich nicht wirklich. Denn die Chassis werden von der Grundkonstruktion her dann ja einheitlich auf eine komplette Serie übertragen, es muss sich also auch noch beim kleinsten Modell einer Serie rechnen. Und wenn es sich dann nicht mehr trägt, wird häufig etwas anderes entwickelt, das über seine Andersartigkeit einen direkten Vergleich aus strategischen Gründen erschwert, aber bei niedrigeren Kosten möglichst noch die selben Eigenschaften aufweist. Und sich im Idealfall anschließend auch noch als Innovation vermarkten lässt.
Ganz spontan fällt mir da ein Beispiel aus der Lebensmittelindustrie ein: High-Protein-Joghurt eines Herstellers, der die Discounter Aldi und Lidl beliefert. Bei Lidl kostet er 89 Cent, bei Aldi 1,16€. Aldi lässt einfach nur zusätzlich Luft reinpumpen, bei gleichem Gewicht wird der Becher dann größer und sie können "Mouse" drauf schreiben.
Eine Entwicklungsabteilung geht ja nach einer Entwicklung nicht für 2 Jahre in Urlaub. Sie fangen eher sofort an zu überlegen, was denn als Nächstes sinnvoll wäre.
Exakt. Dabei müssen Sie aber auch einschätzen, wo die Materialkosten dann hinlaufen und was der Wettbewerber unter den selben Bedingungen machen könnte. Deshalb ist Kreativität oftmals das A und O, denn echte Innovationen sind eher selten lassen sich nicht mit der Brechstange erzwingen. Dass hingegen alles immer teurer wird, danach kann auch ein Entwickler fast die Uhr stellen.
Design ist beispielsweise immer ein gutes Mittel, weil der ästhetische Aspekt ja gerade auch bei so großen Objekten wie einer Lautsprecherbox stets ein bedeutsames Thema bleiben wird. Stichwort WAF. Bang und Olufsen setzt deshalb schon seit Jahrzehnten fast ausschließlich hierauf den Schwerpunkt. Und wenn ein Design dann so rattenscharf wie bei der 2023 aussieht, finde ich es auch völlig in Ordnung, wenn das dann mehr kostet.
Denn eine Box hört man nicht nur, man schaut sie ja auch permanent an.
Bei allem was hingegen mit Klang und Technik auf der Innovationsebene zu tun hat, kollidieren die tatsächlichen Möglichkeiten in der Realität mit folgenden Fragen:
- gibt es hinsichtlich Physik neue Erkenntnisse?
- hat man diesbezüglich plötzlich ein ganz anderes Wissen?
- Ist es möglich, dieselben Materialien günstiger zu beschaffen oder herzustellen als vorher?
- haben sich Messverfahren signifikant verändert?
Der Wunsch ein Produkt zu verbessern ist immer nur die eine Seite der Medaille, die real existierenden Möglichkeiten eine ganz andere. Es ist und bleibt immer der berühmte Blick in die Glaskugel. Vieles sieht man kommen, kann es aber nicht immer abfedern.
Ist ein neues Produkt dann aber erst mal etabliert und ein gleichwertiger Vorgänger nicht mehr kaufbar, ist eigentlich nur noch das der entscheidende Status Quo, weil andere Hersteller ja mit genau den selben Herausforderungen zu kämpfen haben.
Höhere Wandstärken sind von Vorteil, was die Resonanzen minimiert, völlig richtig. Aber auch das muss man wiederum im Zusammenhang mit der kompletten Konstruktion sehen. Je größer der Lautsprecher und desto fetter der Tieftöner, desto mehr kommt dieser Effekt zum tragen, Aber vergessen wir nicht, dass die Wandstärken ja auch bei der K-Serie brutal hoch dimensioniert sind, auch wenn 2023 da noch mal eine Schippe drauf legt. Somit dürfte sich dieser Mehrwert in der Praxis dann in allererster Linie bei der
Einser in hohen Lautstärkebereichen bemerkbar machen.
Genau aus diesem Grund möchte ich fast schon meinen Allerwertesten darauf verwetten, dass das größte Modell der 2023, also die "1" auch als allererstes für die Fachpresse zum Test freigegeben wird.