Bei Dirac braucht man wirklich viele Messpunkte muss dafür das mic nicht so genau ausrichten.
Bei Trinnov ist es genau anderst herum vor allem beim ersten mal braucht man etwas Zeit das mic penibel auszurichten dafür ist das mit 1-3 Messpunkten dann erledigt
Hallo Wqman1zer,
das mit dem peniblen ausrichten des Mikrofons kommt eigentlich grundsätzlich
jedem DSP zugute. Aber auch die
entgegengesetzte Richtung, also vom Lautsprecher zum Mikrofon, ist von
absolut elementarer Bedeutung, weshalb auch gerade das penible Einwinkeln von existenzieller Bedeutung ist. Gerade mit diesem Aspekt habe ich mich vor einiger Zeit mal sehr intensiv in Form von praktischen Versuchen auseinandergesetzt, herausgekommen ist dann das hier:
https://hifiundheimkino.de/community/threads/selbstbau-lasergestützte-boxenwinkeloptimierung-zum-preis-einer-mantaplatte-deutliche-klangverbesserung.411/#post-4475 Bereits schon im Vorfeld der Raumkorrektur lässt sich dieser sehr positive Effekt sogar messtechnisch belegen. Bereits schon wenige Zentimeter haben
eklatante Auswirkungen.
Bei Trinnov kommen hier noch zusätzlich die 3D-Messkapseln hinzu, weshalb das ganze schlichtweg noch einmal zusätzlich an Bedeutung gewinnt, weil ja nicht nur ein schlichtes Summensignal ausgewertet wird. Wobei ich mir im Umkehrschluss aber auch hier ziemlich sicher bin: Wenn man den Bereich bei Trinnov auf maximal 0 bis 50 Hz begrenzen würde, nähme die "Positionierungs-Empfindlichkeit sicher ebenfalls erheblich ab. Weil der Faktor "Ortung innerhalb des Stereospektrums" wegfällt. Aber zugegeben: Wer macht das schon, wenn man ein Gerät besitzt, das den kompletten Frequenzbereich im Lot halten soll?
Also eher ein "veranschaulichende" Überlegung.
An diesem Beispiel wird aber wiederum auch etwas ganz anderes transparent: Warum du via Dirac die stärksten Veränderungen festgestellt hast, sobald man sich aus dem Sweetspot rausbewegt. Je extremer oberhalb des Grundtonbereiches
gerade bei einer Einpunktmessung im Zeitbereich eingegriffen wird, desto heftiger die negativen Veränderungen außerhalb des Hörplatzes.
Umgekehrt: Je passiver und vorsichtiger ein DSP im Zeitbereich zu Werke geht, desto weniger festgenagelt ist man auf der Sitzposition. Auch hier ein plastisches Beispiel: Mein AM2DC hält sich oberhalb von 500 Hz
komplett aus der (automatischen) Korrektur raus. Hier ist es so, dass im Bereich der "typischen" Kalibrierung (5-165 Hz) eine Mehrpunktmessung - zumindest bei mir - mehr Nachteile als Vorteile bringt.... denn die Optimierung im Sweetspot steht im Verhältnis zum Zugewinn im erweiterten Hörbereich in keinem praxisgerechtem Verhältnis mehr. Je höher ich mit der Frequenz aber gehe, desto sinnvoller wird die Mehrpunktmessung, wenn mehrere Personen auf verschiedenen Hörplätzen Platz nehmen. Wobei sich selbst dann eine Einpunktmessung immer noch so gutmütig verhält, dass man sich im Raum frei bewegen kann, ohne dass es an irgend einer Stelle all zu übertrieben stark dröhnt. Allerdings ist hier vielleicht noch einschränkend anzumerken, dass ich inzwischen eine geschmackliche Vorliebe für eine Korrektur-Vorgehensweise entwickelt habe, die nur noch die Überhöhungen abschneidet und sämtliche Senken unangetastet lässt. (Kompensation habe ich abgeschaltet)
Das alles korrespondiert wiederum mit
deinen Erfahrungen, als du das X4 mit Dirac verglichen hast. Das X4 arbeitet zwar ebenfalls im Vollbereich, agiert oberhalb von 500 Hz aber extrem vorsichtig und behutsam. Vermutlich um eben genau solche Effekte, wie sie beim eher "brutalen" Dirac-Eingriff stattfinden, zu vermeiden. Dafür passiert dann aber natürlich am Hörplatz in Bezug auf die Darstellung der Bühne viel, viel weniger im HT/MT-Bereich gegenüber dem Ursprungssignal.
Zusammenfassend:
Das allerwichtigste ist eigentlich immer "nur", dass möglichst viel Direktschall im Verhältnis zum Reflexionsschall am Hörplatz ankommt. Je weniger das DSP eingreifen muss, desto besser das Ergebnis. Selbst beim denkbaren besten System. Denn im Endeffekt kann jedes DSP ja nicht mehr tun, als 100%ig genau zu messen, um anschließend die FIR und IIR-Filter möglichst effizient zu setzen (Abgesehen von Anzahl und Algorythmus). Auch Trinnov macht im Endeffekt nichts anderes. Aufgrund der dreidimensionalen Erfassung/Messung aber halt eben wesentlich differenzierter und fallbezogener, als dies mit einem reinen Summensignal jemals machbar ist.
In diesem Zusammenhang, weil du ja genau wie ich immer gerne rauskitzeln möchtest, was unter der Berücksichtigung des WAF-Faktors maximal umsetzbar ist, kann ich dir sogar noch zwei ganz konkrete Tipps an die Hand geben.
A) Sofort: Einwinkelung der Boxen optimieren und noch mal neu messen
B) Für deinen Hausbau: Achte beim Raum, in dem du hörst, auf Dreifachverglasung. Die Folien zwischen den einzelnen Scheiben haben eine absorbierende Wirkung. Desweiteren gibt es Fliesen, die so robust und wasserabweisend wie Stein sind, aber aus einer Art Holz-Kunststoffgemisch bestehen (= für den Fall, dass ihr euch nicht mit Parkett oder Laminat anfreunden könnt oder wollt). "Natürliche" Absorber sind schon die halbe Miete.